Verwirrrad
Wittelsbacherallee im Frankfurter Ostend: Vor einer Baustelle wurde ein Radweg vorbildlich auf die Fahrbahn verlegt. Fußgänger sind nicht betroffen, sie können unter dem Baugerüst hindurch gehen. Das Schild, das ihnen die rechte Hälfte des Weges zuweist und den Radfahrern die linke, wird durch Klebestreifen ungültig gemacht, was etwas übertrieben ist – für die Fußgänger ändert sich ja nichts. Dazu wird noch ein Halteverbotsschild aufgebaut, vielleicht um den mit gelben Linien markierten und mit Baken abgegrenzten Radweg frei zu halten. Aber an diesem wunderbar gelb markierten und mit einem Piktogramm versehenen Radweg steht dann das Schild "nur für Fußgänger"! Jetzt können Fußgänger, die sich an die Beschilderung halten, entweder unter die Räder der Radfahrer geraten oder unter die der Falschparker. Und Radfahrer werden zweifelnd anhalten und überlegen, ob sie nun des Fußgängerschildes wegen absteigen müssen oder doch weiterfahren dürfen.
Ingolf Biehusen