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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Editorial

Foto: Peter Sauer

Auch in Frankfurt gibt es echte Wintertage. Einige Fotos in diesem Heft beweisen das. Für mich war das der Anlass, am verschneiten ersten Arbeitstag des Jahres das Rad stehen zu lassen und mich zu Fuß auf den Weg in Richtung Büro zu machen. Eine gute Stunde spaziere ich durch die Straßen, die ich sonst in zwanzig Minuten mit dem Rad durchfahre. Überraschend dabei ist die komplett andere Sicht auf die Stadt, ist der Wechsel von der Radfahrer-Perspektive zu der Sicht der Fußgänger. Schnell durchfahrene Häuserreihen werden zu vielen einzelnen Gründerzeitfassaden, mit Vorgärten, Erkern und Dachgauben. Ladenfronten, die ich sonst nur aus den Augenwinkeln wahrnehme, werden nun zu echten "Schau"-Fenstern. Viele Bürgersteige sind schmale Pfade, auf denen man zwischen Vorgärten und parkenden Autos kaum einem Kinderwagen oder Rollator aus dem Weg gehen kann. Wenn man es dann doch versucht und auf die Fahrbahn ausweicht, begegnet man Autofahrenden, die hinter den vereisten Scheiben ihrer Wagen kaum zu erkennen sind, trotzdem aber im Schritttempo versuchen, am Verkehrsgeschehen teilzunehmen.

Selbst den Radverkehr, so spärlich er an solchen Wintertagen auch fließt, nehme ich anders als gewohnt wahr. Nahezu verloren wirken die filigranen Verkehrsteilnehmer auf den breiten Straßen, auf denen sie in der Ferienzeit nur von wenigen Autos überholt werden. Doch ich störe mich auch an Radfahrenden, die nur wenige Zentimeter vor meinen Füßen einen Zebrastreifen passieren oder mich erschrecken, wenn sie im Anlagenring mit minimalem Abstand an mir vorbeiziehen.

Ich bin kein Freund von guten Vorsätzen zum Jahresbeginn. Doch der Perspektivenwechsel vom Radfahrer zum Fußgänger hat mich dazu bewogen, meine (Rad-) Fahrweise hin und wieder kritisch zu betrachten. Von mir als Radfahrer geht zwar meist keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer aus. Doch mehr Rücksicht und Respekt, gerade gegenüber Fußgängern, kann trotzdem nicht schaden.

Auf den Fußweg der Deutschherrnbrücke hat jemand "Farbe" gesprüht. Dieser Forderung schließen wir uns an, Frankfurt aktuell erscheint jetzt durchgängig in Farbe. Wir hoffen, unsere Positionen zum Radverkehr noch deutlicher zeigen zu können, wenn blaue oder rote Schilder im Alltag auch in unserem Heft blau oder rot wiedergegeben werden. Selbst im Winter ist die Stadt ziemlich bunt.

Geht eure gewohnten Rad-Wege ruhig einmal zu Fuß. Ein Perspektivwechsel ist garantiert und bringt uns sicher alle weiter.

Peter für das Redaktionsteam