Fahrradmobilität der Flüchtlinge – ein Werkzeugset
als Hilfe zur Selbsthilfe
Theo Sorg im Einsatz an der Alten Schule in Gronau. Hier gilt es, ein flatterndes Schutzblech neu zu befestigen.
Foto: Ute Gräber-Seißinger
Wir engagieren uns in der Förderung des Radfahrens als umweltfreundliche und energiesparende Mobilitätsform. Dabei beziehen wir durch gezielte Aktionen auch die Flüchtlinge ein, die in Bad Vilbel wohnen. Dank zahlreicher spendenfreudiger Bad Vilbeler Bürger, die gebrauchte Fahrräder zur Verfügung stellen, können die Flüchtlinge mit Fahrrädern versorgt werden – einem Verkehrsmittel, das ihnen tägliche Besorgungen oder den Weg zum Sprachkurs erleichtert. Das zeigte sich unter anderem auch anlässlich des 1. Bad Vilbeler Fahrradbasars, den wir am 16. April 2016 in Zusammenarbeit mit dem Verein Flüchtlingshilfe – "Willkommen in Bad Vilbel e. V." veranstaltet haben. Dort wechselten rund 85 Fahrräder den Besitzer, teils gegen einen geringen Preis, teils indem sie verschenkt wurden.
Insbesondere gebrauchte Fahrräder bedürfen der Pflege und Wartung, um sie funktionstüchtig und damit verkehrssicher zu erhalten. Auch Reparaturen fallen immer wieder an. Kleinere Mängel oder Schäden lassen sich in Eigenarbeit beheben, beispielsweise durch das Flicken eines Schlauchs, das Nachspannen von Bremszügen oder die Erneuerung der Befestigung eines Schutzblechs. Damit sich die Flüchtlinge in diesem Sinne selbst helfen können, haben wir einem der Flüchtlinge in einer der derzeit 16 Flüchtlingsunterkünfte ein Reparaturset zur Verfügung gestellt. Das neue Sortiment an Werkzeugen versetzt Louay in die Lage, für sich und seinen Kreis von Mitbewohnern kleinere Funktionsmängel und Schäden am Fahrrad eigenverantwortlich zu beheben oder zumindest vor dem Gang zur gewerblichen Fahrradwerkstatt erste Hilfe zu leisten.
ADFC-Mitglied Theo Sorg, das derzeit den mobilen Reparaturservice von ADFC Bad Vilbel und Flüchtlingshilfeverein organisiert und in einem festem Team mit insgesamt drei weiteren Ehrenamtlichen bereits mehrere Male vor Ort in den Unterkünften im Einsatz war, sagt: "Wir wünschen Louay, dass seine Ausrüstung vielfach zur Geltung kommt und er dadurch einen wirkungsvollen Beitrag zur größeren Verkehrssicherheit der Fahrräder leisten kann, der in Bad Vilbel unter den Flüchtlingen Schule macht. Ich bin gespannt, was sich aus dem nun genommenen Anlauf entwickelt."
Theo Sorg,
Ute Gräber-Seißinger