Trotz Brexit – in London wird weiter Rad gefahren
Eindrücke aus der größten Kommune Westeuropas
Dazu gehört eiserner politischer Wille: die ganze Strecke, volle 7 km, von der Bankencity bis zum "Queen Elizabeth Olympic-Park" im östlich gelegenen Stadtteil Stradford ist jetzt der "Cycle Superhighway 2" und komplett parkplatzfrei! Zwölf solcher Highwasy sind geplant, sieben schon befahrbar
Foto: Bertram Giebeler
In Londons zentralen Bezirken wird massenhaft Rad gefahren, weiter draußen schon weit weniger. Bei 8,5 Millionen Einwohnern kommen aber schon eine Menge zusammen.
Londons Radfahrer und Radfahrerinnen sind absolut souverän im Mischverkehr. Ab zweistelliger Temperatur wird kurze Hose getragen, sportliches Outfit, flottes Tempo, die meisten fahren mit Helm (keine Pflicht in UK).
Das typische Stadtrad in London ist ein modifiziertes Rennrad. Dazu kommen auffallend viele Bromptons (Falträder, Kult in UK) wegen der vielen Bahnpendler.
Morgendlicher Berufsverkehr in der City, Nähe Russel Square, auf einer Radroute. Hier separierter Radstreifen in jede Richtung außen, eine KFZ-Spur innen. Keine Parkplätze!
Foto: Bertram Giebeler
Es gibt viele "separated bike-lanes" (derzeit ja auch ein Thema im ADFC), aber bei weitem nicht flächendeckend. Wer in London Rad fährt, muss Mischverkehr beherrschen.
Das Leihradsystem funktioniert nach französischem Muster (Dockingstationen) und wird von der Santander-Bank gesponsert
Die Stadt hat enorm viel getan und war dabei auch mutig. Die letzten drei Bürgermeister (Ken Livingstone, Boris Johnson und jetzt Sadiq Khan) waren und sind vom Nutzen des Radverkehrs voll überzeugt.
Es gibt ein mehrstufiges System von Cycle-Highways und Radrouten. Wer mehr wissen und sich aufs Radfahren in London vorbereiten will, sollte die sehr ausführliche englische Wikipedia-Seite "Cycling in London" aufrufen.
Bertram Giebeler