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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

Artikel dieser Ausgabe

Editorial

Foto: Peter Sauer

Wenn unser Bundesverkehrsminister das Wort "Mobilitätsrevolution" in den Mund nimmt, wird er wahrscheinlich eine radikale Verkehrswende einleiten wollen. Mehr Busse und Bahnen, mehr Radverkehr, weniger Autos, weniger LKW. Mehr Platz in den Städten, weniger Luftverschmutzung, weniger Lärm. Eine echte Revolution eben.

Nun ist unser Bundesverkehrsminister Mitglied einer Partei, der revolutionäre Umtriebe eher fremd sind. Prompt verbindet der Minister auch ganz andere Vorstellungen mit einer Revolution. Für ihn findet eine Mobilitätsrevolution dann statt, wenn Autos sich ohne menschliches Zutun alleine durch den Verkehr bewegen können. "In einigen Jahren erwarten Fachleute komplett selbständige Automobile" ist der Zeitung zu entnehmen. Aber hilft uns diese Art der Revolution wirklich? Vorerst steht zu befürchten, dass sich an den städtischen Verkehrsproblemen kaum etwas ändern wird. Auch selbstfahrende Autos brauchen Platz, auch selbstfahrende Autos müssen irgendwo parken. Werden die Selbstfahrer mehr Respekt vor Fußwegen oder Radstreifen haben als fahrergesteuerte Vehikel? Können Autos dann selbständig entscheiden, ob sie lieber einer im Weg stehenden Fußgängerin oder der kreuzenden Radfahrerin ausweichen wollen? Müssen auch wir Unmotorisierte uns mit einem Sender ausstatten, damit uns die selbständigen Automobile orten können? Darüber war nichts in der Zeitung zu lesen. Das ist schade. Vielleicht sollten wir bis zur Klärung dieser Fragen meine Vorstellungen einer Mobilitätsrevolution vorziehen und der Einfachheit halber mit "Mehr Platz für den Radverkehr!" beginnen.

Bessere Aussichten bietet zurzeit die Natur. Schöner noch als ein schmaler Grünstreifen am Rande eines Parkplatzes in Eschersheim (unser Titelbild) ist es außerhalb der Stadt. Zwischen blühenden Bäumen über die Höhen des Spessarts oder die Hügel des Vordertaunus zu radeln und nach ruppigen Anstiegen mit grandiosen Ausblicken belohnt zu werden, lässt den Ärger über die großen und kleinen Mängel in der Radverkehrspolitik für kurze Zeit in Vergessenheit geraten. Die Beine werden müde, aber der Kopf wird frei und gibt den Gedanken neuen Schwung. Das ist gut, denn diesen Schwung werden wir benötigen, wenn wir einer neuen Frankfurter Stadtregierung in Sachen Radverkehr auf den Sattel helfen wollen.

Fahrt Rad. Wir sollten zeigen, dass wir da sind.


Peter für das Redaktionsteam