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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Hier an der Haltestelle Lindenbaum wird es auch in Zukunft gefährlich eng
Foto: Jörg Hofmann

Erfolgreicher Test auf der Eschersheimer

Nördliche Eschersheimer Landstraße: bald einspurig für Autos, aber immer noch sehr eng für Radfahrer

Der "Test" ging gut aus: die zeitweilige Beschränkung des KFZ-Verkehrs auf der Eschersheimer Landstraße zwischen Weißer Stein und Hügelstraße auf eine (die linke) Fahrspur führte weder zu Rückstaus bis in den Vordertaunus noch zum Erstickungstod Eschersheims durch Ausweich-Schleichverkehr. Das war ohnehin zu erwarten, denn schon vorher spielte sich der Autoverkehr hauptsächlich auf der linken Spur ab, weil rechts geparkt werden durfte.

Es wird also einen Schutzstreifen für den Radverkehr auf der rechten Fahrspur geben können. Besser als nichts, und besser als der bisherige Zustand, wo Autofahrer oft hektische Spurwechsel vollführten und die rechts fahrenden Radfahrer bedrängten. Eigentlich ist es dort aber immer noch zu eng – weil in der Eschersheimer unbedingt geparkt werden muss. Auf ganzer Länge des Abschnitts wird gelten: öffnet sich rechts eine Autotür, und setzt gleichzeitig links ein SUV oder Kleinlaster zum Überholen an, ist der Sicherheitsraum des Radfahrers gleich null! Bus oder LKW müssten dann sowieso abbremsen.

Besonders krass wird die Situation im Bereich der Stadtbahn-Haltestelle Lindenbaum. Dort ist der Straßenquerschnitt noch schmaler, und die subjektiv empfundene Enge wegen der Hochbahnsteige drängt den Autofahrer noch mehr in die Straßenmitte. Hier müssen nun wirklich die Parkplätze wegfallen, wenn für den Radverkehr auch nur ein Minimum an Sicherheit gewährleistet sein soll. Vom Dezernat hören wir, es soll auch dort eine Lösung "allen wohl und keinem weh" gefunden werden, aber, sorry, die sehen wir dort nicht.

Ein Schutzstreifen würde dort bei Beibehaltung der Parkplätze nicht funktionieren (siehe Beispiel Eckenheimer Landstraße am Hauptfriedhof). Der Autofahrer müsste auf rund 400 Metern hinter dem Radfahrer herfahren und dies brav erdulden, ohne Stress zu machen. Hat er diese Geduld nicht, treibt er den verängstigten Radfahrer auf den Bürgersteig – wo der eigentlich nichts zu suchen hat. Schon haben wir wieder den Konflikt zwischen Radfahrer und Fußgänger, den niemand braucht.

Daher unsere Forderung an das Verkehrsdezernat: nehmt wenigstens an der Haltestelle Lindenbaum die Parkplätze weg, auch wenn das von den unmittelbaren Anliegern Proteste geben sollte. Es gibt aber nun mal kein Menschenrecht auf einen Parkplatz direkt vor der eigenen Haustür.

Bertram Giebeler