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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Politischer Diskurs zum Radwegeausbau

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"Radwege" in Bad Vilbel: Weg am Dottenfelder Hof, Bahnübergang nahe Hassia-Gelände, Niddaweg in Dortelweil
Fotos: Christian Martens

Im Februar erschien in der Frankfurter Neuen Presse und anschließend im Bad Vilbeler Anzeiger ein Artikel über ein und dasselbe Thema. Es ging um eine Bestandsaufnahme der Radwegequalität vor Ort. Karl-Heinz Diehl, Tourenleiter beim Bildungsforum Dortelweil, und Joachim Brendel, städtischer Radverkehrsbeauftragter und ADFC-Vorstandsmitglied, hatten dazu den Journalisten gegenüber ihren Standpunkt geäußert.

Schwerpunkt waren die Wege im Norden der Stadt, deren Zustand Wünsche offen lässt: der Nidda-Radweg Richtung Dortelweil, der Nidda-Radweg im Abschnitt Dortelweil - Gronau, der Weg Dottenfelderhof - Dortelweil und die Verbindung Dortelweil - Karben. Reflexartig wies der Magistrat der Stadt die geäußerte Kritik weit von sich. Dabei ließ er einmal mehr auch polemische Untertöne nicht aus. Die aufgezeigten Missstände schrieb er den winterlichen Bedingungen zu und tat sie damit als vorübergehendes Phänomen ab. Zudem verwies er auf Vorgaben der Landesregierung, die festgelegt worden seien, als noch der politische Gegner in Wiesbaden das Sagen hatte. Diese Reaktion wurde durch einen Leserbrief relativiert.

Fakt ist, dass der Nidda-Radweg zwischen Kernstadt und Gronau in einem beklagenswerten Zustand ist. Ein kurzes Asphaltstück mit Wurzelaufbrüchen geht in ein geschottertes Stück mit herausstehenden Steinen und ausgewaschenen Rinnen über, gefolgt von einem lehmigen und mit Schlaglöchern übersäten Abschnitt, der bis nach Gronau reicht. Bei Nässe bilden sich schlammige Stellen und Pfützen über die gesamte Wegbreite. Summa summarum ist festzuhalten: Der beschriebene Abschnitt des Nidda-Radwegs bildet mittlerweile – nach stetigen Verbesserungen im Frankfurter Raum und großräumigen Ausbaumaßnahmen im Wetteraukreis – das Schlusslicht zwischen Nidda-Quelle und Nidda-Mündung.

Ein Ausbau ist deshalb dringend angeraten. Zwar werden gelegentlich Vorbehalte gegenüber Asphalt formuliert; stattdessen solle man besser an einer wassergebundenen Oberfläche festhalten. Allerdings gibt es im Bereich Bonames gute Beispiele für eine Ausführung, die auch bei Regenwetter die Gewähr bietet, dass Hose, Schuhe und Rad sauber bleiben.

Wenn Radler anstelle der Nidda-Schleifen den direkten Weg von Bad Vilbel über den Dottenfelder Hof und Alt-Dortelweil in Richtung Karben wählen, werden sie bei nassem Wetter zwar nicht sonderlich schmutzig, müssen sich aber mit Schlaglöchern, grobem Asphalt und Schotter abplagen. Diese Abschnitte sind teils seit mehreren Jahren Gegenstand politischer Auseinandersetzungen. Auch hier ist im Sinne der radelnden Bevölkerung zu wünschen, dass der politische Wille zur Qualitätsverbesserung bald aufblüht und Früchte trägt.

Die Zuständigkeit für die genannten Abschnitte liegt nicht beim Magistrat der Stadt Bad Vilbel allein. Allerdings wäre es schön, den Magistrat hier als treibende Kraft und nicht als Bremser bei der Umsetzung zu erleben.

Christian Martens