Bayern auf Platz 2 vewiesen
Bahntrassenradeln, Teil 6
Nordbahntrasse im Bereich Wuppertal-Barmen: Vorher...
Fotos: Christian Martens
Zunächst einmal wiederhole ich mich: Die Faszination, die mich beim Thema Bahntrassenradwege ergreift, kann dem langjährigen Leser von Frankfurt aktuell nicht verborgen geblieben sein, habe ich sie an dieser Stelle doch bereits mehrfach thematisiert.
Bahntrassenradwege boomen seit gut zehn Jahren enorm. Landauf, landab wurde das touristische Potenzial erkannt und entsprechend gehandelt. In etlichen Regionen, zumindest im Westen der Republik, sind die großen Projekte mittlerweile abgeschlossen, so auch in Hessen. Im Jahr 2013 wurde mit der Fertigstellung des Ederseeradwegs Korbach – Edertal-Buhlen und der Verlängerung des Rotkäppchenradwegs Schwalmstadt/Treysa – Oberaula ein vorläufiger Schlusspunkt gesetzt.
Die Region, in der sich derzeit am meisten tut, ist das Ruhrgebiet mit dem angrenzenden Bergischen Land. Aufgrund ihrer industriellen Vergangenheit hat die Gegend eine hohe Dichte von Bahnstrecken, die nicht mehr genutzt werden. Zudem ist der politische Wille vorhanden, mit genau diesen Strecken den Radverkehr zu fördern. Mehr als in anderen Regionen steht dabei auch der Alltagsverkehr im Blickpunkt der Planer. Das macht allerdings die Radwege aus touristischer Sicht keineswegs uninteressant, zumal sich auf engem Raum etliche Strecken gut kombinieren lassen.
Zwei miteinander verbundene Streckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von 34 Kilometern wurden direkt vor Weihnachten offiziell eingeweiht. Dies sind zum einen die sogenannte Nordbahntrasse, die sich einmal längs durch Wuppertal erstreckt, zum anderen die östliche Weiterführung von Wuppertal-Wichlinghausen nach Hattingen. Insbesondere eine Reihe von Tunneln, Viadukten und Brücken machen die bahntechnische Vergangenheit vor dem geistigen Auge wieder lebendig. Beide Wege genügen höchsten Anforderungen, was die Qualität anbelangt. Und damit kommen wir zum Inhalt der Überschrift: Mit der Eröffnung dieser beiden Wege und der Aufwertung bereits bestehender hat Nordrhein-Westfalen von allen Bundesländern jetzt nicht nur die größte Anzahl, sondern mit 238 Kilometern auch die längste Gesamtstrecke an Top-Bahntrassenradwegen gemäß Achim Bartoscheks Klassifizierung, dokumentiert auf der vom ihm betriebenen Internetseite www.bahntrassenradeln.de.
Zu den Abbildungen: Die beiden angesprochenen Wege sind Bestandteile des sogenannten Bergischen Panorama-Wegs und als solche eingebunden in ein großräumiges Radwegenetz, das unter dem Titel Panoramawege firmiert. Weitere Informationen hierzu und Ideen für eine Streckenkombination finden sich unter den beiden folgenden Links:
www.bahntrassenradeln.de/karten/k_de04.htm
Ein Spiralo "Bergische Bahntrassen", das in Zusammenarbeit mit dem ADFC entstanden ist, gibt es beim BVA Bielefelder Verlag ebenfalls schon.
Daher: Auf zu neuen Entdeckungen!
Christian Martens