Die Mitgliederdatei des ADFC Frankfurt
O hätte ich nur die Finger davon gelassen! Immer wieder hatte es mich in diesen gejuckt, wenn ich wieder auf Ungereimtheiten in der Mitgliederdatei gestoßen war, wie beispielsweise die Berufsangabe "Student" bei einem Geburtsjahr 1968 und zusätzlich dem Dr. in der Anrede. Aber was hatte ich überhaupt in dieser Datei verloren?
Nicht selten kommen Rückmeldungen der Austräger unserer Zeitung, dass eine Adresse nicht mehr stimmen könne. Oft genügt dann ein Anruf oder eine E-Mail, um die korrekte Anschrift zu erfahren, aber nicht immer klappt das, weil die entscheidenden Daten veraltet oder überhaupt nicht vorhanden sind. Also machte ich mich im Auftrag des Vorstandes daran, hier für Remedur zu sorgen. Dort hatte man feststellen müssen, dass nur ein Teil unserer Mitglieder elektronisch zu erreichen ist und somit Rundmails nur bedingt ihr Ziel erreichen. Diese sind aber notwendig, wollen wir mit den Mitgliedern in einen verstärkten Dialog treten, der über die Beiträge in Frankfurt aktuell nicht ausreichend und zeitaktuell zu erreichen ist. Was nützt eine Information in Ffa, wenn der Termin für eine interessante Veranstaltung längst verstrichen ist?
Rund 2500 Datensätze, ansprechbar über 1500 Hauptadressen, umfasst der derzeitige Bestand. Von über 700 waren keine E-Mail-Adressen bekannt. Soweit Telefon vorhanden, wurden sie peu à peu in den Abendstunden kontaktiert. Viele waren hocherfreut, persönlich angesprochen zu werden und rückten gern die gewünschten Informationen heraus. Andere wiederum befürchteten, noch mehr Spam zu bekommen und es musste ihnen erst zugesichert werden, dass wir wirklich nicht übertreiben wollen. Ein kleiner Rest verweigerte sich dem Begehren komplett, sie werden sicher anderweitig schon böse Erfahrungen gemacht haben und schrecken deshalb vor dem Experiment zurück. Fehlte auch das Telefon, sandte ich persönliche Briefe, mit ähnlicher Resonanz. So haben wir jetzt nach vier Monaten Arbeit rund 1400 Kontakte verfügbar und die Hoffnung, auch einen Teil der restlichen hundert Mitglieder noch dafür zu gewinnen.
Wir sind zuversichtlich, jetzt mit Rundmails punktgenau und rechtzeitig die Mitglieder einzelner Stadtteile auf lokal relevante Dinge hinweisen zu können. Vielleicht ergibt sich daraus auch die Chance auf weitere regelmäßige Radlertreffs vor Ort, wie sie sich seit vielen Jahren in Nordwest und West bewährt und in Nord angefangen haben. Dem aktiveren Vereinsleben kommen sie allemal zupass.
Um auf den ersten Absatz zurückzukommen: ja, ich hatte es mir deutlich einfacher vorgestellt, aber letztlich hat es sich gelohnt, mich dieser Aufgabe unterzogen zu haben. Wiederholen möchte ich sie aber vorerst nicht.
Alfred Linder