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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Die Wellen im Asphalt

Fotos: Peter Sauer

Ihr habt sicherlich sofort erkannt, was die beiden Abbildungen eint: beide zeigen neu gestaltete Haltestellen der Buslinie 32 entlang des Alleenrings. Links zu erahnen der Halt "Grüneburgpark" in Fahrtrichtung Ostbahnhof, rechts der Halt "Nibelungenplatz" in Fahrtrichtung Westbahnhof. Doch über die Liniennummer hinaus eint die beiden Bilder noch etwas: Auf beiden Aufnahmen sind kurze Abschnitte von Radstreifen zu sehen, die erst kürzlich, jeweils nach dem Abschluss von Bauarbeiten, asphaltiert wurden. Fachmännisch, wie man zu sehen glaubt. Doch der Anschein trügt. Das bekommt zu spüren, wer diese kurzen Strecken befährt. Wellig ist der Asphalt, alles andere als komfortabel glatt. Die Fachleute vom Bau haben sich offensichtlich die direkt davor und dahinter liegenden Abschnitte der Radverkehrsanlage angeschaut und dann beschlossen, den dort vorgefundenen holprigen Pflasterbelag auf die neue Asphaltpiste zu übertragen – auf dass wir Radler nicht aus unserem gewohnten Holper-Trott erwachen und überrascht spüren, was heutzutage alles mit Asphalt möglich sein könnte.

Da schießen mir ein paar Fragen in den durchgerüttelten Kopf. Fragen an die Leute vom Bau: Könnt ihr es wirklich nicht oder wollt ihr nur nicht? Fragen an die Bauleitung: Wer nimmt den Bau nach Fertigstellung ab? Und wenn überhaupt – fährt dazu ein Velo über den frischen Asphalt? Fragen an die Stadtverwaltung: Prüft ihr nicht die Ergebnisse eurer Aufträge, verlangt ihr keine Nachbesserung? Leider erhalte ich von letztgenannter Stelle keine Antwort auf meine Fragen, geschweige denn kann ich Monate später eine Verbesserung der Asphaltdecke erkennen.

Peanuts? Es gibt Wichtigeres? Größere Löcher in Radwegen, gewaltige Baumwurzelaufbrüche, verschlammte Wegstücke, gefährliche Bordsteinkanten, fehlende Pflastersteine? Ja, richtig, da können meine beiden Mängel nicht mithalten. Doch zeigt mir dieses Detail – der Unwille, auf 30 oder 40 Metern Länge wirklich glatten Asphalt zu verlegen – wie ignorant der Radverkehr weiterhin gerade von der Baubranche behandelt wird. Und wie wenig die (städtischen) Auftraggeber offensichtlich dazu beitragen, dass sich daran etwas ändert.

Peter Sauer