links: Niemand wird ihr ernsthaft nachtrauern: die steile Treppe zum Fuß- und Radweg auf der Main-Neckar-Brücke, beim Uni-Klinikum
rechts: Hier soll der neue Aufgang zur Brücke hin. Prima! Aber dann bitte auch für Radfahrer/-innen! Nicht wieder der gleiche Murks wie bisher! Auch nicht provisorisch!
Fotos: Bertram Giebeler
Was kommt statt dessen?
Maroder Aufgang zur Main-Neckar-Brücke vor dem Abriss
Viele Radfahrer/-innen mit dem Ziel Uni-Klinikum / Niederrad bzw. Gutleutviertel / Galluswarte stählen ihre Muskulatur täglich bei der Übung, ihr Fahrrad die Treppe hinauf zur Main-Neckar-Brücke zu tragen oder, in Gegenrichtung, von dieser hinunter.
Die Treppe, die dort schon seit den 50ern steht, ist steil, die stählernen Schieberillen insbesondere bei Feuchtigkeit mehr eine Gefahr als eine Hilfe. Wer sie vom Mainufer-Radweg erreichen will, muss erst die Uferstraße und dann die Straßenbahnschienen queren. Eigentlich ist diese Treppe schon lange ein Ärgernis, und im Rahmen des Radverkehrsnetzes und des Lückenschlussprogramms wäre es ohnehin geboten, die Radverkehrsverknüpfung Klinikum - Gutleutstraße komplett zu erneuern – das betrifft dann auch die nördliche Seite, wo heute eine 15-Prozent-Steigung am Bahndamm zu bewältigen ist.
Nun kommt, adressiert an den zuständigen Ortsbeirat 5, die frohe Kunde aus dem Straßenbauamt, dass der Treppenturm marode ist, abgerissen werden muss und ein Ersatzbauwerk erstellt werden soll, zumindest ein provisorisches aus Metall, und zwar nicht an gleicher Stelle, sondern auf der nördlichen Seite der Mainuferstraße (Theodor-Stern-Kai), also direkt am Mainufer-Radweg. Das ist erst einmal nicht schlecht. Den Mainufer-Radweg anzubinden ist auf alle Fälle sinnvoll, und wer über die Straße und die Straßenbahngleise hinüber zum Klinikum oder zum Blutspendedienst will, hat gleich in der Nähe komfortable und sichere Querungen.
Jeder, der in Sachen Radverkehr mitdenkt, würde also die Gelegenheit nutzen, gleich einen Aufgang zur Brücke zu errichten, der auch für Radfahrer/-innen nutzbar ist. Bedarfsgerecht ist also eine Konstruktion, die, wenn es denn ein Provisorium sein soll, mindestens das Schieben des Fahrrades (und auch eines E-Bikes oder Lastenrads oder Fahrrads mit Kinder-Anhänger) ermöglicht. Dies müsste also eine Rampe sein. Es wäre ein schlechter Witz, wenn anstelle des schlechten alten Treppenturms der gleiche Unfug als Provisorium (und die bestehen oft über Jahrzehnte!) wieder auftauchen würde.
Leider besteht Grund zu der Befürchtung, dass genau dies beabsichtigt ist. Eine erste Planskizze aus dem Straßenbauamt sieht einen simplen Treppenturm für Fußgänger vor, Radverkehr findet gar nicht statt! Dies wäre ein echter Schildbürgerstreich! Selbst der gegenüber dem Radverkehr ignoranteste Planer hat selten im Leben die Möglichkeit, eine solche Chance zu vermasseln! Hoffen wir, dass niemand diese Chance nutzen will. Wir sind in den zuständigen Gremien natürlich an der Sache dran, bis hinauf zum Dezernenten. Bertram Giebeler
Bertram Giebeler