Skip to content

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main   

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

Artikel dieser Ausgabe
"

Anja und Joachim feiern schon einmal ihren Umzug. Und wo? Natürlich in einem Weinlokal!
Foto: Ute Gräber-Seißinger

Ich bin dann mal weg … und doch nicht wirklich

Joachim Hochstein verläßt Bad Vilbel

Da sitze ich nun und versuche, ein leichtfertiges Versprechen einzulösen. "Schreib' doch mal einen Bericht über deine Zeit beim ADFC Bad Vilbel." So wurde es an mich herangetragen, anlässlich des bevorstehenden Umzugs nach Frankfurt. Dann wollen wir mal, und es folgt mit Sicherheit keine Bilanz.

Wir wohnten seinerzeit im Frankfurter Stadtteil Rödelheim, und unser Vorhaben, die Stadt zu verlassen und gen Norden in die Wetterau zu ziehen, wurde von der überwiegend indigenen Bevölkerung in unserem bevorzugten Weinlokal mit blankem Entsetzen aufgenommen. Wie könne man nur diese Stadt verlassen und da rausziehen. Es verdichtete sich der Eindruck, dass wir uns in einen unwirklichen Raum begeben würden. Nun, wir schlugen die sicherlich gut gemeinten, fürsorglichen Hinweise in den Wind und zogen Ende der 1990er Jahre gleichzeitig mit 4000 anderen Menschen – darunter auch viele aus Frankfurt – in den Bad Vilbeler Ortsteil Dortelweil.

Als bereits aktives Clubmitglied nahm ich natürlich noch vor dem Umzug eine erste Witterung nach lokalen ADFC-Aktivitäten auf. Und dies mit Erfolg. Noch war ich schließlich Vorsitzender der Ortsgruppe in Rüsselsheim, meiner Geburtsstadt. Sogleich verabredete ich mich mit dem damaligen Vorsitzenden des Bad Vilbeler ADFC, Harald Wysk, damals Pastor in Massenheim, zu einer Radtour durch die Quellenstadt. Sehr schnell wurde mir klar, dass in Bad Vilbel in Sachen Verkehrspolitik vermutlich nur der Glaube weiterhelfen würde. Sicherlich konnte ich einige Spuren hinterlassen, jedoch trägt heute das Wirken in der verkehrspolitischen Arbeit durch Joachim Brendel größere Früchte.

Vergessen will ich nicht, dass eine wesentliche Voraussetzung für das ehrenamtliche Engagement immer auch das Verständnis des Partners / der Partnerin ist. Noch besser ist es, wenn das besagte Verständnis sogar darin mündet, dass die Partnerin sich selbst in die Verbandsaktivitäten einbringt. So gestaltet Anja seit vielen Jahren den Schaukasten des Ortsverbands, der in der Bad Vilbeler Innenstadt in einer Reihe mit etlichen weiteren Schaukästen von Vereinen und Parteien aufgestellt ist, und hat auch schon den einen oder anderen Infostand mit besetzt.

Nun, was bleibt? Anja wird unverändert die Redaktion des Schaukastens wahrnehmen. Ich werde weiterhin für den Landesvorstand als "Pate" für den Wetteraukreis unterwegs sein. Aber wirklich wichtig sind die vielen Begegnungen, Freundschaften und Erinnerungen an eine richtig gute Zeit in Bad Vilbel.

Nun geht es also in wenigen Wochen zurück nach Frankfurt, und zwar mitten rein. Wir folgen damit nach über 14 Jahren dem gesellschaftlichen Trend der Reurbanisierung. Aber das hat nun wirklich nichts mit den damaligen Bedenkenträgern aus der Rödelheimer Weinstube zu tun …

Joachim Hochstein