Pfingstweidstraße: dieser gemeinsame Geh- und Radweg war früher einmal benutzungspflichtig, heute ist er es nicht mehr. Probleme? Keine!
Foto: Bertram Giebeler
Es ging auch schon ganz einfach
Aufhebung der Benutzungspflicht manchmal auch ohne großen Kommunikationsaufwand erfolgreich
Im Juli 2013 fand in Bockenheim eine Pressekonferenz statt, die in den Medien Beachtung fand. Für die Aufhebung der Radwege-Benutzungspflicht wurde dort eine Art kommunikatives Kickoff veranstaltet. Es gibt bei diesem Thema Missverständnisse auszuräumen, u. a. der verbreitete Irrtum, die nicht mehr beschilderten Radwege würden "abgeschafft". Künftig wird mit piktografischen Mitteln verdeutlicht, dass der Radfahrer in der Regel die Wahl hat zwischen der Straße und dem Radweg, je nach individuellem Sicherheitsempfinden. In der Straßenverkehrsbehörde wird derzeit minutiös vorbereitet, welche Radwege zuerst entschildert werden und welche Probleme (z. B. Ampelumprogrammierungen) damit verbunden sind.
Wir möchten den Kollegen dort Mut machen: gar so viele Probleme gibt es oft nicht. Seit dem Leipziger BVG-Urteil 2010, ja sogar schon früher, sind bereits einige Radwege aus der Benutzungspflicht genommen worden: Elektronstraße (Griesheim), Frankenallee (Gallus), Friesstraße und Kruppstraße (Gewerbegebiet Enkheim), Fürstenberger Straße und Mendelssohnstraße (Westend), Hamburger Allee und Rödelheimer Landstraße (Bockenheim), Hausener Weg und Thudichumstraße (Rödelheim), Pfingstweidstraße (City). Erkennbare neue Unfallhäufungen gab es an keiner dieser Straßen. Wenn dies künftig noch mit systematischer Kommunikation und Piktogrammen begleitet wird, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Bertram Giebeler