Fahrrad wird Kunst
"Briques en terre, bicyclette en métal (Steine aus Erde, Fahrrad aus Metall)" heißt das Werk des Künstlers Héctor Zamora, das zurzeit in den Pariser Tuilerie-Gärten zu bewundern ist.
In den Tuilerien fanden in den letzten Jahren regelmäßig Ausstellungen statt. Das wachsende Interesse an der Kunstpräsentation unter freiem Himmel ermöglichte es den Veranstaltern, gut zwei dutzend Werke (Skulpturen, Installationen aber auch flüchtige, kurzlebige Kreationen) zu zeigen.
"Briques en terre, bicyclette en métal" von Héctor Zamora
Foto: Sigrid Hubert
Wer nun ratlos vor der Fahrrad-Skulptur steht, dem wird auf fiac.com unter "hors les murs (jenseits der Mauern)" in französisch oder englisch weitergeholfen: Héctor Zamora wurde 1974 in Mexiko-Stadt geboren, lebt und arbeitet in São Paulo, Brasilien. Für ihn stellt Radfahren die Grundlage des mechanischen Transports dar. Die körperliche Bewegung von Arbeitern und die mechanische Physik sind wiederkehrende Motive in seinem Werk: ausgehend von weltlichen prosaischen Elementen, entdeckt er die Essenz der Bewegung.
Angesichts der Backsteine denken wir an einen festen Bau. Dieser jedoch steht auf einem instabilen Fahrzeug, das selbst wiederum nur auf aufblasbaren Schläuchen balanciert. Auf dieser fragilen Konstruktion nun ruht das gesamte Gewicht einer wahnwitzigen Komposition des Fortschritts: Brasilien.
Sigrid Hubert