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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Editorial

Foto: Peter Sauer

Die Bundeskanzlerin kommt zu der Eröffnung einer Fahrradmesse. Das ist nicht etwa der Traum eines velomobilen Redakteurs, auch nicht eine Verwechslung mit der automobilen Großveranstaltung, die aktuell unsere Stadt beherrscht. Es ist schlicht die Realität: Angela Merkel, Regierungschefin eines der automobilsten Länder der Welt, reist an den Bodensee, um in Friedrichshafen die Eurobike zu eröffnen. Ist das nun einfach unter "Wahlkampfgetöse" abzulegen, oder ist hier vielleicht ein verkehrspolitischer Fortschritt zu erahnen? Ich schätze, dass von beidem etwas hineinspielt. Seien wir doch mal ehrlich: Ist es nicht bereits ein Fortschritt, wenn man in der konservativen Spitze unseres Staatswesens zu der Überzeugung gelangt ist, dass es sich lohnen könnte, bei Radfahrern um Stimmen zu buhlen?

Diesem Fortschritt in der großen Berliner Politik sollte auch die kleinere Frankfurter Politik schleunigst Rechnung tragen. Erste Maßnahme wäre, entlang der Wallanlagen, auf dem sogenannten Cityring, durchgängig die rechte Fahrspur für den Radverkehr zu reservieren. Nur so wird es möglich sein, zukünftig die Massen an Velomobilisten schnell und sicher von A nach B gelangen zu lassen. Ihr haltet diese Forderung für utopisch, glaubt gar, dass der Autoverkehr in der Innenstadt zusammenbrechen wird? Weit gefehlt, liebe Leser! Über einige Wochen hinweg war der Anlagenring an vielen Stellen teilgesperrt, war wegen Bauarbeiten die rechte Fahrspur, an manchen Tagen sogar die mittlere dazu, dem Verkehr entzogen. Und das weit über das Ende der Sommerferien hinaus, als bereits der ganz normale Wahnsinn wieder Einzug in den Verkehrsalltag gefunden hatte. Ist Frankfurt zum Stillstand gekommen? Daran kann ich mich nicht erinnern. Wenn noch dazu im Verkehrsfunk häufig über Straßensperrungen wegen Sportveranstaltungen, Demonstrationen oder einfach nur Straßenfesten berichtet wird, stellt sich mir die Frage, ob wir wirklich so viel Fläche wie bisher für die Bewältigung des Kraftverkehrs benötigen. Selbst die Autoindustrie scheint sich da nicht ganz sicher zu sein. "Junge Leute – Abwendung vom Auto?" heißt es sorgenvoll in einer Seminarankündigung anlässlich der Frankfurter Autoschau.

Die Teilnehmer der ADFC bike-night haben bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die Zukunft erhalten: "Mehr Platz für Radler – nicht nur heut Nacht".

Apropos Nacht: Gute Fahrt in den Herbst wünscht

Peter für das Redaktionsteam