Haltlose Vorwürfe
Die Erfahrungen eines radelnden DuMont/Frankfurter Rundschau Online-Redakteurs mit der Freundlichkeit und den radverkehrsrechtlichen Kenntnissen der Frankfurter Polizei.
Betreff: | Unhöfliche und an Diskriminierung grenzende Behandlung durch Beamte des Überfallkommandos |
Datum: | Tue, 26 Jun 2012 08:59:08 +0000 |
Von: | K. D. |
An: | 'ppffm[at]polizei[dot]hessen.de' |
Kopie: | 'info.kav[at]stadt-frankfurt[dot]de', 'kontakt[at]adfc-frankfurt[dot]de' |
Sehr geehrte Damen und Herren,
gestern Abend bin ich kurz vor 23 Uhr auf dem Roßmarkt kurz nach der Einmündung der Straße "Am Salzhaus" von zwei Beamten des Überfallkommandos, die in einem älteren, grün-silberfarbenen BMW 5er touring unterwegs waren, angehalten worden.
Als Grund der Anhaltung wurde mir auf Nachfrage genannt, ich hätte mit dem Fahrrad mehrere Verkehrsverstöße begangen, u.a. die vorschriftswidrige Benutzung des Gehweges sowie das unerlaubte diagonale Kreuzen der Fahrbahn an der Schnittstelle der Kaiserstraße mit dem Roßmarkt von links nach rechts sowie einen Rotlichtverstoß. Auf meine Einwendungen und den Hinweis auf die entsprechende Kennzeichnung des vermeintlichen Gehweges als in beiden Fahrtrichtungen benützungspflichtiger Radweg mittels entsprechendem Verkehrszeichen und Bodenmarkierungen sowie die entsprechende Markierung der von mir durchgeführten Fahrbahnquerung mittels Radfahrerfurt, die durch eine eigene Dreilicht-Fahrradampel signalisiert ist und zum fraglichen Zeitpunkt grünes Licht zeigte, wurden diese Vorwürfe von den einschreitenden Beamten noch an Ort und Stelle fallen gelassen. Übrig geblieben ist ein angeblicher Rotlichtverstoß an der Kreuzung Kaiserstraße/ Kirchnerstraße in Höhe des Hotels Steigenberger Frankfurter Hof, der nun Gegenstand eines Ordnungswidrigkeitsverfahrens ist.
Unabhängig von dem mir zu Last gelegten Rotlichtverstoß, zu dem ich mich angesichts des laufenden Verfahrens nicht äußern möchte, möchte ich meiner Verwunderung darüber Ausdruck verleihen, dass ich von den einschreitenden Beamten zunächst mit zwei völlig haltlosen Vorwürfen zu angeblichen Verkehrsverstößen konfrontiert wurde, die selbst einer oberflächlichen In-Augenschein-Nahme bei Dunkelheit nicht standgehalten und deshalb auf meine Einwendungen hin sofort fallen gelassen wurden.
Weiterhin möchte ich in aller Deutlichkeit gegen das ausgesprochen unhöfliche Auftreten des einen, die Amtshandlung führenden jüngeren der beiden Beamten protestieren. Nicht nur, dass er nicht einmal die elementaren Höflichkeitsformen wie Begrüßung und Verabschiedung zu beherrschen scheint, hat er sich nach Vorzeigen meines Personalausweises auch geringschätzig über meine österreichische Herkunft geäußert: "Jetzt werde ich Ihnen mal erklären, wie das hier in Deutschland so ist." Ich habe den Beamten daraufhin höflich, aber bestimmt ersucht, doch bitte sachlich zu bleiben und die Amtshandlung ohne weitere derartige Bemerkungen und angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit so rasch wie möglich fortzusetzen. Doch unmittelbar im Anschluss an die Mitteilung des mir zur Last gelegten Rotlichtverstoßes meinte der Beamte erneut: "Ich weiß nicht, wie das in Österreich so ist, aber hier in Deutschland fährt man nicht über rote Ampeln." Ich habe mir diese Bemerkung erneut verbeten und um eine zügige Beendigung der Amtshandlung gebeten. Dies ist mit der Rückgabe meines Personalausweises und die Quittierung der Ordnungswidrigkeitsanzeige meinerseits auch geschehen. Die beiden Beamten sind daraufhin grußlos in den Wagen gestiegen und abgefahren.
Ich bin sehr verärgert über das Verhalten vor allem des jüngeren der beiden Beamten und ich bin sehr enttäuscht, ausgerechnet in Frankfurt mit derartigen Unhöflichkeiten konfrontiert zu werden, wo ich auf verschiedenen Behörden bisher stets ausgesprochen freundlichen und kompetenten Mitarbeitern gegenüberstand.
In Erwartung Ihrer Stellungnahme verbleibe ich
Hochachtungsvoll
K. D., Redakteur