Stephanstraße (links): Radweg verschwindet kommentarlos unter LKW.
Eschenheimer Anlage (rechts): Wo geht's hier weiter?
Fotos: Bertram Giebeler
Radler ratlos vor der Baustelle: Watt nu?
So geht's nicht weiter!
Frankfurt ist eine wirtschaftlich dynamische Stadt, Baustellen gehören dazu, daran muss man sich als Bürger und Verkehrsteilnehmer gewöhnen. Nicht länger akzeptabel aber ist, dass Radfahrer und auch Fußgänger ständig bei Baustellen, egal ob im Hoch- oder Tiefbau, eine Vollbremsung machen müssen.
Mit völliger Selbstverständlichkeit wird zuerst der Radweg zugestellt und ersatzlos abgeschafft. Der Radler kann sehen wo er bleibt. Alternative oder auch nur ein Hinweis auf eine Alternative: Fehlanzeige.
Es mag in vielen Fällen technisch notwendig sein, eine vorhandene Radverkehrsanlage (Radweg, Radstreifen oder Schutzstreifen) temporär aufzuheben. Das kann aber nicht heißen, dass die Baustellenbetreiber es dann für Radler mit Null-Lösungen bewenden lassen. Wenn Kraftfahrzeug-Verkehr im Baustellenbereich möglich ist, kann eines generell eingeführt und unmissverständlich signalisiert werden: Tempo 30 im Bereich der Baustelle. Dann kann der Radverkehr legal auf der Fahrbahn stattfinden, nur ein Schildertyp zur Signalisierung ist notwendig. Zusätzliche temporäre Piktogramme auf der Fahrbahn schaffen Klarheit.
Wenn ein Radweg außerhalb einer KFZ-Verbindung wegen einer Baustelle aufgehoben wird, etwa in Grünanlagen, wäre zumindest ein Hinweis auf eine legale Alternative und eine Information über die voraussichtliche Dauer der Aufhebung zu erwarten.
Weil Baustellen grundsätzlich nichts Schlechtes sind und in Frankfurt ein Dauerthema bleiben werden, müssen hierzu vernünftige Standards zum Umgang mit dem Radverkehr etabliert werden. Der ADFC wird das Thema recht bald bei den zuständigen Behörden auf die Tagesordnung setzen.
Bertram Giebeler