Nachrichten aus dem Hochtaunuskreis II
Neue Engstelle für radtouristischen Begegnungsverkehr nahe der Lochmühle
Foto: Stefan Pohl
Wegführung Lochmühle/L3041
Friedrichsdorf/Lochmühle. Noch auf Friedrichsdorfer Gemarkung liegt eine geänderte Radroutenführung im Bereich Köpperner Tal/Lochmühle, die an die unterirdischen Leistungen an einer an der gleichen Kreuzung gelegenen Stelle nahtlos anschließt.
Es geht um eine Engstelle, die eine erhebliche Gefahr darstellt und ander selbst schiebend Schäden an Rad und Ausrüstung zu befürchten sind. Planungen für eine separate Brücke über den Erlenbach liegen mindestens seit Mitte der 90er Jahre des vorherigen Jahrtausends vor. Statt hier etwas zu entschärfen, hat man auf der gegenüber liegenden Straßenseite dieselben Fehler wiederholt - ohne dass dies notwendig wäre.
Bisher führte vom Köpperner Tal oder dem Lochmühlenweg kommend die per Fahrradwegweisung beschilderte Route am Erlenbach entlang unter der L3041 mit dem Erlenbach zusammen durch und weiter direkt am Freizeitpark Lochmühle vorbei. Der Weg war breit und sicher zu befahren, Begegnungsverkehr war möglich, Konflikte mit Wanderern kaum zu befürchten.
Jetzt ist alles viel schlechter geregelt. Es wurde ein kurzer, steiler Stichweg geschaffen, um nach der Unterführung statt zur Lochmühle direkt an die Landesstraße zu kommen. Dort führt auf einem wenige Zentimeter breiten Asphaltband der Weg entlang der Leitplanke auf der einen und zum Erlenbach hin steil abfallenden, teils mit Gittern gesicherten Gelände auf der anderen Seite über eine längere Strecke entlang. Ausweichen geht gar nicht. Weder kommen Radfahrer an Fußgängern vorbei, noch können sich Radfahrer - auch nicht schiebend - begegnen, auch Anhänger mit Kindern könnten an der Leitplanke oder dem Gitter hängen bleiben. Der ganze Abschnitt ist zudem nicht beleuchtet, in einer Richtung hat man es mit blendendem Kraftfahrzeugverkehr zu tun. Kurzum: Wie irgendjemand auf eine derart schlechte Wegführung kommen kann, obwohl auch noch eine vergleichbar gute und bisher funktionierende Lösung vorhanden ist und weiter besteht, ist schlicht u-n-f-a-s-s-b-a-r.
Die Regelung gehört sofort aufgehoben, die alte Wegführung am Freizeitpark Lochmühle vorbei ist wieder auszuschildern. Statt an dieser Stelle weiteren Unsinn zu beschildern, hätte man die Engstelle bei der Überquerung des Erlenbachs endlich durch den Bau einer ordentlichen Brücke beheben sollen.
Man wird selbst als Lokalredakteur von Frankfurt aktuell trotz ansonsten wohlfeiler Wortwahlabsicht verführt, es doch auch mal vulgär zu versuchen: Die Lösung ist ein Griff ins Klo im FFH-Schutzgebiet am Erlenbach. Das ist echte Anti-Werbung für den Radtourismus im Hochtaunuskreis, so bekommt man ein schlechtes Image problemlos, nachhaltig und ganz billig hin. Der ADFC Hochtaunus gratuliert hierzu allen hierfür Verantwortlichen, sofern das die Intention war.
Stefan Pohl