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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Nachrichten aus dem Hochtaunuskreis I

Kreisel Prof.-Wagner-Straße: viel Platz für alte Radverkehrsführungen
Foto: Stefan Pohl

Kreisel Prof.-Wagner-Straße

Friedrichsdorf. Im Rahmen der Neugestaltung des Milupa-Areals entsteht an der Professor-Wagner-Straße ein Kreisel. Die Stadt hat Bordsteinradwege mit Benutzungspflicht, teilweise auch im Anschluss des Kreisels, ausgeschildert. Der auf der Professor-Wagner-Straße am Milupa-Areal entstehende Kreisel ist im Verlauf der Professor-Wagner-Straße baulich fertig gestellt und beschildert. Der ADFC hat sich den Kreisel angesehen:

  1. Die nur größtenteils, aber nicht durchgehend angeordnete Benutzungspflicht der Gehwege ist gemäß den Vorgaben des Gesetzgebers in ein Benutzungsrecht umzuwandeln.
  2. Es wird die Aufnahme in das Radverkehrsnetz und die Ergänzung der Fahrradwegweisung empfohlen.
  3. Pfosten sollen einheitlich mit reflektieren Materialien versehen werden, sofern sie sich auf Fahrflächen befinden oder damit verwechselt werden können.
  4. Für Radverkehrsflächen soll grundsätzlich auf gefaste Pflastersteine verzichtet und stattdessen Asphalt verwendet werden.

Zu kritisieren ist, dass die Führung des Radverkehrs zwangsweise und ausschließlich auf dem Bordstein erfolgt. Die Regelung widerspricht der Intention des Gesetzgebers, die Führung des Radverkehrs innerorts grundsätzlich im Mischverkehr zu realisieren. Im Kreisel sollte daher allenfalls über eine Freigabe der Bordsteinwege die Benutzung ermöglicht werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die bereits fertig gestellte Verbindung zum nächsten Kreisel in der Cheshamer Straße so große Gesamtbreiten aufweist, dass neben überbreiten Bordsteinwegen und einer breiten Fahrbahn sogar beidseitig zusätzlich Radfahrstreifen möglich gewesen wären. Hier hat man städtebaulich und radverkehrsplanerisch große Chancen verspielt. Vollkommen unerklärlich ist, warum vom Kreisel der Cheshamer Straße kommend die Benutzungspflicht der Bordsteinwege links und rechts angeordnet ist, in Gegenrichtung aber die gleichen Wege auf beiden Seiten als Fußwege mit dem Zusatz "Rad frei" (Benutzungsrecht) angebracht sind, also in einer Richtung auch die allgemeine Fahrbahn benutzt werden kann, in der anderen nicht.

Deutlich loben muss man die Stadt für die Ausführung der Querungen der allgemeinen Fahrbahn. Die Bordsteine sind mustergültig auf ausreichender Breite abgesenkt. Pfosten sind mit reflektierenden Materialien versehen, soweit es sich nicht um Lichtmasten handelt. Diese feine Unterscheidung bei der Kennzeichnung versteht der ADFC indes nicht.

Stefan Pohl


Radfahrerfurt am Kreisel Cheshamer Straße / Professor-Wagner-Straße
Foto: Stefan Pohl

Kreisel Cheshamer Straße / Prof.-Wagner-Straße

Friedrichsdorf. Im Rahmen der Neugestaltung des Bahnhofumfelds und des Milupa-Geländes in Friedrichsdorf entstand an der Kreuzung Cheshamer Straße / Professor-Wagner-Straße ein Kreisel mit umlaufenden Bordsteinwegen, die offensichtlich vom Radverkehr zu benutzen sind. Allerdings hat man hier auf eine Beschilderung der Bordsteinwege im Kreiselbereich verzichtet. Was also gilt, weiß man als Radfahrer nicht so genau. Die angrenzenden Bordsteinwege auf der Cheshamer Straße und der Professor-Wagner-Straße sind benutzungspflichte Bordsteinwege. Die sparsame StVO-Beschilderung ist im Kreisel an der Professor-Wagner-Straße wenige Meter weiter ganz anders ausgeführt, hier stehen reichlich Schilder. Dass dies schon innerhalb einer Stadt so unterschiedlich ist, trägt nicht gerade zur Rechts- und Verkehrssicherheit bei. Die fehlenden Schilder könnten auch bedeuten, dass man mit dem Rad im Kreiselbereich gar nicht auf dem Bordstein fahren darf.

Auch hier wurden Fahrflächen für den Radverkehr auf dem Bordstein mit gefasten Pflastersteinen gebaut, so dass Radfahrer gegenüber einer Asphaltfläche sich um 20-30% mehr anstrengen müssen. An einer Stelle gibt es Flächen, die wohl für den Radverkehr gedacht sind, aber nicht so beschildert wurden und eine Slalomfahrt um Pfosten/Masten beinhalten. Der Kreisel gehört zum ausgeschilderten Radverkehrsnetz, die grünen Fahrradwegweiser fehlen nach dem Umbau aber noch gänzlich. Der ADFC schlägt vor, den Bereich bis zum Bahnhof und der Innenstadt (Hugenottenstraße) grundsätzlich zu überdenken und weitere Strecken mit aufzunehmen, so dass die Radwegweisung in diesem Bereich neu überarbeitet und optimiert ausgeführt werden könnte.

Auch hier gibt es Mustergültiges: Absenkungen zur Fahrbahnfläche sind sehr gut ausgeführt, Richtung Bahnhof ist sogar eine Fahrradschleuse vorhanden, damit der Bordsteinweg sicherer verlassen werden kann.

Stefan Pohl