Qualifizierung durch Tourenleiterseminar
Wie wird man ADFC-Tourenleiter? Bei mir begann es damit, dass ich als Teilnehmer bei mehreren Touren mitfuhr und die Gemeinschaft in der Gruppe genoss.
Es schlossen sich Gespräche mit den Tourenleitern an. Ich trug eigene Ideen vor und wurde eingeladen, sie beim Tourenleitertreffen vorzustellen. Und schon hatte ich einen Termin für eine eigene Tour. Nach der Tour machte ich mir Gedanken, ob ich auch die theoretischen Kenntnisse zur Leitung einer Radtour mitbringe. War ich doch mit 20 Teilnehmern gestartet und nur mit einem Teilnehmer am Ziel angekommen. Erleichtert stellte ich fest, dass der ADFC Tourenleiterseminare anbietet. Das vom 21. bis 23. Oktober 2011 habe ich besucht. Es fand in der Deutschen Jugendherberge in Frankfurt statt.
Schon die Vorstellungsrunde hat gezeigt, dass die meisten TeilnehmerInnen bereits Touren für den ADFC geführt haben. Einige konnte man schon als "alte Hasen" bezeichnen. Bemerkenswert war auch: gefühlte 50% der Anwesenden haben bereits Aufgaben im ADFC übernommen, die mit Radfahren weniger zu tun haben. Häufigste Nennungen waren Kassenwart und Kassenprüfer. Ja, in der Bankenstadt Frankfurt verwundert das nicht, sorgte aber für eine gewisse Heiterkeit.
Das Seminarprogramm war dicht gepackt. Uns sollte Wissen vermittelt werden vom Sinn und Zweck der ADFC-Touren über Planung und Gestaltung, Kommunikation mit den Teilnehmern, Dramaturgie einer Tour, rechtliche Fragen und Haftung bis hin zur Mitgliedergewinnung. Dafür stand ein vierköpfiges Referenten-Team bereit.
Ich will hier nicht mit Seminarinhalten langweilen. Nur soviel: Das Seminarprogramm wurde professionell präsentiert. Die Referenten haben es verstanden, die Themen lebhaft zu behandeln. Aufgelockert wurden die Bildungseinheiten (BE) durch Unterbrechungen mittels einer Hupe. Diese sollte eine "Krise" signalisieren, für die wir TeilnehmerInnen einen Lösungsvorschlag und eine vorbeugende Maßnahme erarbeiten sollten. Uns wurden Situationen vorgegeben, die während einer Tour passieren können (z. B. Unfälle, Pannen, Schwächeln oder Rebellion von Teilnehmern). In vier Krisen-Teams eingeteilt, wetteiferten wir um optimale Lösungsvorschläge. Die wurden anschließend von den Referenten bewertet und mit Punkten versehen. Hier zeigte sich, dass nicht die Schnelligkeit Einzelner sondern die im Team erarbeiteten Lösungsvorschläge die Besten waren.
Breiten Raum nahm das Thema Verkehrsrecht und Haftung ein. Hier erwies sich ein Teilnehmer als reiner Quell an Fachkompetenz. Kein Wunder, hat er doch schon reichlich Erfahrung im Leiten von
Günter Tatara