Mit dem Rad zum Hessentag
In wenigen Wochen findet Oberursels Jahrhundertereignis statt: der Hessentag 2011
Täglich werden 100.000 Besucher in die "Brunnenstadt" im Vortaunus strömen - und möglichst viele davon sollen mit dem Rad anreisen, um die Großveranstaltung vom 10.-19. Juni zu erleben. Dafür sorgt ein von der ADFC Ortsgruppe Oberursel/Steinbach im Kreisverband Hochtaunus entwickeltes Konzept sorgen.
Partner beim Radkonzept: Hans-Georg Brum (Bürgermeister Oberursel) (links),
Dr. Constantin Alsheimer
(Vorstandsvorsitzender Mainova AG), Volkmar Gerstein (ADFC Hessen)
Foto: Stadt Oberursel
Für uns Radfahrer und Radfahrerinnen wird es eine komplette Infrastruktur geben, von der Anreise bis zu den Möglichkeiten vor Ort sich zu informieren, das Rad sicher zu parken sowie im Sattel von einem Veranstaltungsort zum nächsten zu gelangen. Damit soll es für die 4.000 Radler, die täglich erwartet werden, einfach und attraktiv sein, "mit dem Rad zum Hessentag" in Oberursel zu kommen. Die Umsetzung dieses Konzeptes, das in den letzten Monaten vom ADFC Ortsgruppe Oberursel/Steinbach intensiv entwickelt wurde, ist durch eine Partnerschaft zwischen dem ADFC, der Stadt Oberursel und dem regionalen Energieversorger Mainova als Sponsor ermöglicht worden.
Das Erlebnis fahrradfreundlicher Kirchentag in Bremen (Deutscher Fahrradpreis "best for bike" 2009) war der Auslöser des Konzeptes. "So etwas muss doch auch für den Hessentag in Oberursel möglich sein", schlug Michael Seipp vor gut einem Jahr unserer Ortsgruppe vor und machte sich (und uns) an die Arbeit. Intensive Planungen, Berechnungen, Radtouren und Diskussionen waren notwendig, um das Konzept zu erstellen.
Basis des Rad-Konzeptes ist das gemeinsame Ziel von ADFC und der Stadt Oberursel, dass bei einer solchen Großveranstaltung wie dem Hessentag der Radverkehrsanteil maximiert werden muss. So sollen Autobahnen, Bundesstraßen, aber auch S- und U-Bahnen entlastet werden. Der Hessentag in Oberursel wird erstmalig "klimaneutral" bzw. ,nachhaltig' veranstaltet. Beim Verkehr, der naturgemäß stark im öffentlichen Fokus steht, sollen 30-40?% der Besucher mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln nach Oberursel kommen, vor allem U- und S-Bahn. Gleichzeitig aber wurde die Chance ergriffen, auch dem Fahrrad eine herausragende Rolle zu ermöglichen. Ein großer Beitrag zu Klimaneutralität.
Wir haben das Ziel erreicht: Der Oberurseler Bürgermeister Hans-Georg Brum erklärte auf der gemeinsamen Pressekonferenz zur Vorstellung des Konzeptes: "Mit der Unterstützung von Mainova, als Sponsor und dem großen Engagement des ADFC gelingt es uns, einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Hessentag umzusetzen. Wir bieten damit attraktive Anreisemöglichkeiten für Radler und tragen dazu bei, die übrigen Verkehrsmittel zu entlasten." Der Hessentag soll Oberursel als attraktiver Standort präsentieren und vor allem die Themen Mobilität und Zukunftskonzepte vorstellen.
Volkmar Gerstein, Vorsitzender des ADFC Hessen, betonte nicht nur die Vorteile des Radverkehrs für den diesjährigen Hessentag sondern blickte bereits weiter in die Zukunft: "Das Fahrrad ist das nachhaltige Verkehrsmittel. Ich freue mich sehr, dass beim Hessentag in Oberursel dem klassischen und dem elektrounterstützten Fahrrad (Pedelec) eine größere Rolle zugedacht wird, als dies bislang bei Hessentagen üblich war. Der ADFC erstellte mit Unterstützung der Stadt ein künftig hessenweit umsetzbares Konzept zur Gestaltung und Kommunikation fahrradfreundlicher Großveranstaltungen. Es ist außerordentlich bedeutsam, dass die Stadt dieses Konzept umsetzt - denn dies wird ein hervorragendes Beispiel für künftige Ausrichter von Hessentagen sein und auch unmittelbar zur Stärkung nachhaltiger Mobilität führen."
Ausgeschilderten Routen für die Anreise
Zwölf beschilderte "Themenrouten" werden von den Nachbarstädten (vor allem von Frankfurt, Bad Homburg und Kronberg) nach Oberursel führen. Die Routen, die meist eine Entfernung von bis zu 10 km haben, decken sich weitgehend mit bekannten Radwegen. Allerdings wird wegen der großen Auto-Parkflächen neben der A661 und in Bommersheim teilweise auf Alternativstrecken ausgewichen.
Daher mit im Boot ist der Radroutenplaner Hessen. Dort werden ab Juni die Themenrouten unter www.radroutenplaner.hessen.de abrufbar sein, auch als GPS-Tracks zum herunterladen.
Info-Punkte bei Ankunft
In Oberursel und kurz vor dem Festgebiet werden große Info-Punkte (Schilder) den Radlern einen Lageplan der Stadt zeigen, mit wichtigen Informationen zu Veranstaltungsflächen, Fahrradparkplätzen und der innerörtlichen Radfahrtplanung. Diese Info-Punkte liegen an der 6km langen "Fahrrad-Spange", die zu den Veranstaltungsflächen und den Fahrradparkplätzen führt. Die ausgeschilderte Spange führt über Nebenstraßen "rechts" bzw. "links" um die Stadtmitte herum und bietet die einfachste und bequemste Möglichkeit von einem Veranstaltungsort zum nächsten zu gelangen.
Parken für 3.500 Räder
Dem Fahrrad-Parken hat unsere Ortsgruppe viel Aufmerksamkeit gewidmet. Ein "wildes Parken" mit chaotischen Durcheinander soll auf jeden Fall vermieden werden. Es wird etwa zehn Fahrradparkplätze mit insgesamt 3.500 Stellplätzen geben, darunter drei Großparkplätze an der Landesausstellung, an der Hessentagsarena und am Bahnhof mit jeweils 1.000 Stellplätzen. Zwei bewachte Parkplätze mit voraussichtlich 300 Plätzen stehen zur Verfügung. Die Parkplätze sind an oder unmittelbar in der Nähe der Veranstaltungsorte.
Angebote für Radfahrer
Es wird eine Reihe von Ausstellern und Aktivitäten am Hessentag geben, die für Radfahrer besonders interessant sind. Dazu zählt der Hauptsponsor Mainova, der am Bahnhof Pedelecs verleihen wird. Der Taunus-Touristik-Service (TTS) präsentiert Infos und Angebote für Radfahren im Taunus. In der Landesausstellung wird die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen, darunter "Fahrradmobilität in Hessen" vorgestellt. Dazu gehören auch Aktionen wie "Mit dem Rad zur Arbeit". Vertreten ist auch der Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main. Nicht zuletzt werden die drei Oberurseler Fahrrad-Läden für Service und Beratung zur Verfügung stehen und auch ihre eigene Aktivitäten und Angebote präsentieren.
Paul Needham