Leserbriefe:
Höchster Farbenstraße, stadteinwärts: "Ich bitte um eine Erklärung, wie Fußgänger und Radfahrer hier ohne erhebliche Gefährdung an der Baustelle vorbei kommen sollten."
Fotos: Ralf Lemster
Betreff: Radweg auf der Höchster Farbenstraße - eine Katastrophe!
An: Strassenverkehrsamt@stadt-frankfurt.de/23.12.2010
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Zustand des Radwegs entlang der Höchster Farbenstraße zwischen Höchst und Sindlingen lässt sich nur noch als Katastrophe bezeichnen. Obwohl die Bauarbeiten bereits seit Monaten abgeschlossen sind, wurde der Radweg stadtauswärts bislang nicht wieder hergestellt und als Schotterpiste hinterlassen. Warum? Ist irgendjemand aufgefallen, dass kurz vor der Bushaltestelle am Industriepark/Tor Nord eine Stelle mit sehr weichem Material hinterlassen wurde, die im Dunkeln fast nicht zu erkennen ist? Oder muss erst ein Radfahrer stürzen und vor einem herannahenden Bus auf die Fahrbahn fallen, bis sich hier etwas tut? Da ist es fast ein Glück, dass der stadtauswärts führende Radweg momentan ohnehin unbenutzbar ist, denn er dient als Lagerplatz für den abgeräumten Schnee. (Dass beide Fahrbahnen für den motorisierten Verkehr frei geräumt sind, ist klar...). Auf dem stadteinwärts führenden Radweg ist zwar ein schmaler Streifen geräumt (unterbrochen durch mehrere Aufschüttungen von Schnee) - aber an der aktuell bestehenden Baustelle hat "Saamer Tiefbau" mal eben kurzerhand den Steg für Fußgänger und Radfahrer entfernt. Ich hänge Ihnen zwei gestern aufgenommene Bilder an und bitte Sie um eine Erklärung, wie Fußgänger und Radfahrer hier ohne erhebliche Gefährdung an der Baustelle vorbei kommen sollten. Da ich den Radweg aufgrund der Schneeaufschüttungen nicht fahrend verlassen konnte, habe ich mein Liegedreirad über den Schneehaufen in den laufenden Verkehr auf die Fahrbahn gehoben. Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass bei heftigem Schneefall zunächst die Hauptrouten für den ÖPNV und Krankenhaus-Zufahrten geräumt werden. Aber es hat in Frankfurt seit zwei Tagen nicht mehr nennenswert geschneit - bei Temperaturen deutlich oberhalb des Gefrierpunktes sollte es doch machbar sein, auch die Radwege schneefrei zu bekommen. Warum klappt das in Hattersheim, aber Frankfurt kriegt es wiederholt nicht hin? Ich stelle fest, dass die Stadt Frankfurt am Main eine erhebliche Gefährdung von Radfahrern fahrlässig in Kauf nimmt und anscheinend nichts unternimmt, um dies zu ändern. Schauen Sie mal in die FAZ - die hat's auch schon gemerkt (vermutlich, weil sie Fritz Biel vom ADFC Frankfurt mit der Nase drauf gestoßen hat...). Einer Stellungnahme Ihrerseits sehe ich mit Interesse entgegen - lassen Sie sich damit ruhig Zeit, aber kümmern Sie sich bitte DRINGEND um die akute Gefahrenstelle.
Danke im Voraus, und freundliche Grüße
Ralf Lemster
Zwischenstand per 26.12.:
Das "Loch" haben die Bauarbeiter zwar zwischenzeitlich zugeschüttet (bin heute Mittag die Farbenstraße entlang gefahren), aber die Radwege sind weiterhin unfahrbar. Erstaunlich ist, wie rücksichtsvoll die Autofahrer bei dieser Witterung mit (Drei-)Radlern auf der Fahrbahn umgehen - selbst bis hin zum 40-Tonner.
Zwischenstand per 06.01.:
Eben hat sich Martin Borré vom Straßenverkehrsamt (Radfahrbüro) bei mir gemeldet, um sich für die Meldung zu bedanken, und mir die Situation detailliert geschildert. Na, wer sagt's denn...
Betreff: Ihr Bericht über die Verkehrszeichenaktion in der Hanauer Landstraße
Diese Aktion war der reine Witz und wird überhaupt nichts ändern. Ich fahre seit über 7 Jahren mit dem Rad über die Hanauer zur Arbeit. Dort sind (nicht erst seit den umfangreichen Bauarbeiten) auf weiten Passagen die Radwegmarkierungen weggeblättert oder rein gar nicht vorhanden. Statt dessen hat sich der fahrende und vor allem auch parkende Autoverkehr vervielfacht. Eine neue Straßenbahnhaltestelle kam hinzu, neue Straßen etc... Ich kann ohne Übertreibung sagen, dass dort kein Tag vergeht, in dem es nicht zu Beinahezusammenstößen mit Fußgängern kommt, weil diese auf dem nicht erkennbaren Radweg stehen oder gehen. Oder aber man muss als Radfahrer auf den Fußweg ausweichen, weil dieser - ebenfalls täglich - von Autos zugeparkt ist. Aber Kontrollen durch die Polizei auf Falschparker habe ich dort noch nie gesehen - stattdessen wird man von zufällig vorbeikommenden Polizisten verwarnt, weil man 50 Meter auf dem Radweg der falschen Straßenseite gefahren ist. Darum ist diese ganze Aktion mit den Blauen Rädern und Flyern eine Farce!
Felix Kautzsch
Betreff: Alte Brücke
Ich wollte nur kurz mitteilen, dass ich mich über die Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn "Alte Brücke" gefreut habe und hoffe, jetzt weniger Probleme mit hupenden Autofahrern zu haben.
Stephan Popken