Kurz gemeldet
Verkehrssicherheitswochen 2010 an der Hanauer Landstraße
Gefährliches Pflaster Hanauer Landstraße –
70 blaue Räder zur Erinnerung an 70 Unfälle
Foto: Radfahrbüro
70 Unfälle mit Radfahrern in den letzten drei Jahren waren für das Verkehrsdezernat Anlass, sich einmal mit den Gefahren der Radwege auf der Hanauer Landstraße zu befassen. Alle Unfallstellen wurden mit auffällig blau gespritzten Speichenrädern gekennzeichnet (s. Foto) und ein Flyer gedruckt mit Hinweisen und Tipps. Der Start der Kampagne am 11.11. stand allerdings unter einem ungünstigen Stern. Die Pressemitteilung war bereits verschickt und während draußen auf der Straße die Mitarbeiter des Radfahrbüros schon die ersten Handzettel verteilten, versuchte der ADFC in letzter Minute noch einen Fehler auszubügeln, der den Autoren der Sicherheitstipps unterlaufen war. Die Vorfahrtregeln für die einmündenden Straßen waren so verkürzt und missverständlich formuliert, dass man sie nur noch als falsch bezeichnen konnte. Das ist natürlich misslich bei so einer Sicherheitskampagne. Auch eine kurzfristige Nachbesserung über den Pressedienst der Stadt brachte keine wirkliche Verbesserung. So kann man denn nur hoffen, dass die verteilten Handzettel nicht allzu genau gelesen wurden. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Bauliche Verbesserungen an den Radwegen der Hanauer Landstraße sind derzeit nicht geplant.
Fritz Biel
Staufenstraße
Verkehrsunsicherheit durch Sicherheitsmaßnahmen
Gefährliche Pflastermalerei – missverständliche Markierungen in der Staufenstraße
Foto: Fritz Biel
Manche Gefahrenpunkte lauern jahrelang unentdeckt, bis es knallt. Diesen Knall schmerzhaft zu spüren bekam Janis S., als er vor kurzem die Staufenstraße befuhr. An der Kreuzung mit der Liebigstraße kam von rechts ein Fahrzeug. Die Staufenstraße ist Teil einer Tempo-30-Zone. Generell gilt dort die Vorfahrtregel "Rechts vor Links". Janis S. hätte also warten müssen. Sein Blick fiel auf ein großes rot/weißes Symbol auf der Fahrbahn der Liebigstraße, das dem von rechts kommenden Autofahrer eindeutig zu signalisieren schien, dass er die Vorfahrt zu achten habe (s. Foto). Für die Entscheidung blieb nur wenig Zeit, nicht genug, um die Historie missverständlicher Sicherheitsmarkierungen hinreichend zu ergründen. Im nächsten Moment lag Janis S. verletzt auf der Straße. Das rot/weiße "Vorfahrt achten"-Symbol stammt wie auch die "Haltelinien" noch aus der Zeit vor der Öffnung der Einbahnstraßen. Es ist, vorsichtig ausgedrückt, missverständlich und irreführend und hätte anlässlich der Öffnung der Staufenstraße für den Radverkehr in Gegenrichtung entfernt werden müssen. Das gilt im Übrigen auch für ein weiteres Symbol dieser Art, das die Kreuzung der Staufenstraße mit der Unterlindau ziert. Ein weiteres Problem, das nicht nur die Staufenstraße betrifft, sind die Haltemarkierungen aus weißen Würfelketten, die an zahlreichen Kreuzungen in den Tempo-30-Zonen die Verkehrsteilnehmer an ihre Wartepflicht erinnern sollen. Leider stammen auch diese Markierungen zumeist aus der Zeit vor der Öffnung der Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung und wurden nur in sehr wenigen Straßen an die neue Verkehrslage angepasst. Da sind Missverständnisse vorprogrammiert.
Fritz Biel