Fahrradboxen
Friedrichsdorf und Köppern. An den Bahnhöfen Friedrichsdorf und Köppern wurden Fahrradboxen aufgestellt, benutzen wird man sie aber erst zu Saisonbeginn, wenn die Vertragsmodalitäten ausgearbeitet sind. Die Anmietung soll voraussichtlich über das Verkehrs- und Ordnungsamt möglich sein, die Rede ist von 10 Euro pro Monat. In Friedrichsdorf stehen dabei 5 Boxen, in Köppern 3.
Als Kosten fielen neben der Anschaffung (9.500 Euro) noch 3.500 Euro für Installation und Pflasterarbeiten (Köppern) an, zudem wurde für 2.000 Euro die alte und beschädigte Überdachung der Abstellanlagen am Friedrichsdorfer Bahnhof erneuert.
Ein Zitat ist eine Bestätigung für die Arbeit des ADFC im Bereich der Diebstahlprävention: „Für die Qualität des Konstrukts bürge auch ein Prüfsiegel des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC“.
Die Entwicklung ist sehr erfreulich, es ist ein deutliches Lob an Stadt und Politik zu richten. Der ADFC Hochtaunus wird sich für weitere Boxen sowohl in Friedrichsdorf, als auch an anderen Bahnhöfen im Kreis einsetzen.
In einem Punkt allerdings irrt die Taunus Zeitung in ihrem Artikel vom 22.12.09 inhaltlich: „Vorreiter: Friedrichsdorf ist die einzige Stadt im Hochtaunuskreis, auf deren Bahnhof jetzt abschließbare Fahrradboxen stehen.“ heißt es in der Überschrift. Dem ist nicht so, in Wehrheim und Oberursel gibt es Fahrradboxen schon seit mehreren Jahren. Die Stadt ist damit aber trotzdem in einer führenden Rolle, denn in der Tat fehlen Fahrradboxen an vielen anderen wichtigen Bahnhöfen nach wie vor – zu nennen sind hier vor allem Bad Homburg, Kronberg, Königstein, Neu-Anspach und Usingen.
Radverkehrskonzept
Oberursel. Das Radverkehrskonzept Oberursel ist nun auch politisch beschlossene Sache, das Parlament brachte das Konzept auf den Weg. Allerdings ist es hinsichtlich konkreter Maßnahmen wenig verbindlich. Nur für 170.000 Euro werden konkrete Maßnahmen genannt – überwiegend für Schutz- und Fahrradstreifen. Laut Taunus Zeitung sind für 2010 100.000 Euro im Haushalt vorgesehen.
Wichtige Knackpunkte sollen im Einzelfall entschieden werden. Zu nennen ist hier der Epinayplatz, den Busse immer queren dürfen, auf dem Radfahrer aber als Gefahr für Fußgänger angesehen werden, sowie die Querung Kumeliusstraße/Rathausplatz, die Autofahrer befristet nutzen dürfen, Radfahrer aber gar nicht.
Ob damit der große Wurf gelingt, wird sich zeigen. Maßstab ist jedenfalls das Vorgängerkonzept, dessen Durchschlagskraft eher einem Papiertiger gleicht, auch wenn es wichtige Planungshilfen bot. Die aus ihm resultierenden Maßnahmen waren zu wenig konkret und im Gesamtkontext zu wenig wirksam bzw. für die Nutzer kaum positiv „erfahrbar“. Das neue Konzept, das die wunden Punkte benennt, aber – das war politisch so vorgegeben – keine konkreten Umsetzungswege, sondern meist nur allgemeine Optionen beinhaltet, wird eine aktive Stadtverwaltung und der Fahrradförderung positiv eingestellte politische Gremien erfordern, um das Geld für das Konzept wirklich sinnvoll zu investieren. Andererseits bietet das Konzept dadurch auch Gestaltungsmöglichkeiten, weil der engagierten Stadtplanung viele Möglichkeiten offen gelassen werden. Es erfordert so jedenfalls einen stärker engagierten ADFC, denn es muss um jede Einzelmaßnahme gerungen werden, wenn es in die konkrete Umsetzung geht.
Fahrradwegweisung
Kronberg. Am 3.12.09 berichtet der Kronberger Bote aus dem Ausschuss Stadtentwicklung und Umwelt. Dieser habe mit 6 Stimmen für eine „Radwegstandardisierung“ – gemeint sein dürfte die Fahrradwegweisung – gestimmt, 2 CDU-Mitglieder waren dagegen, weil sie eine Orientierung auch so gewährleistet sähen. Zur Mittelbereitstellung – es geht um wenige Tausend Euro – konnte man sich für 2010 nicht verbindlich durchringen. Seitens des ADFC Hochtaunus, der die konkrete Planung der Wegweisung durchführt, wird jedoch Zuversicht geäußert: Zuschüsse vom Land gibt es nur 2010 und 2011, danach würde es für Kronberg ohne Landeszuschüsse teurer. Zudem wird darauf gesetzt, dass die ehrenamtliche Leistung des ADFC hinsichtlich der Planung als so gut bewertet wird, dass man diese kostenlose Zuarbeit einer deutlich teureren Vergabe an Firmen vorziehen wird. Eine beliebige zeitliche Skalierung ehrenamtlichen Inputs wird es seitens des ADFC Hochtaunus jedenfalls nicht geben, nur um ein paar lächerliche Euro für Wegweiser auf spätere Haushaltsjahre verschieben zu können. Angesichts der geringen Summe dürfte es aus ADFC-Sicht jedoch möglich sein, dies gegebenenfalls als Einzelbeschluss auch unterjährig finanzieren zu können.
Radverkehrskonzept
Friedrichsdorf. Auch in Friedrichsdorf existiert ein in die Jahre gekommenen Radverkehrskonzept, das angesichts neuerer Entwicklungen dringend überarbeitungsbedürftig erscheint. Die Verlegung der Philipp-Reis-Schule (PRS) ist so ein Punkt, die Stadtentlastungsstraße Köppern eröffnet auch neue Möglichkeiten. Analysiert hat der ADFC in diesem Zusammenhang das „Stadt 25+“-Konzept und ist auf erstaunlich wenige Aussagen zum Radverkehr gestoßen, die dann auch äußerst schwammig sind. Im Leitbild steht etwa der kaum weniger konkret formulierbare Satz „Der ruhende und bewegte individuelle Fuß-, Rad- und motorisierte Verkehr sowie der öffentliche Personennahverkehr wurden vernetzt organisiert.“. Da ist die Stadt bei der konkreten Umsetzung den Bürgern im Bemerken der Änderungen weit voraus, denn eine durchgehende, ein Netz bildende Fahrradwegweisung gibt es bereits seit Jahren. Gut, es gibt Anpassungsbedarf – aber dieser Leitbildsatz ist Stadtverwaltung und Politik offensichtlich selbstverständlich, die Bürger haben's nur nicht so recht bemerkt. Das deutet darauf hin, dass kommunikative Maßnahmen stärker in Angriff genommen werden müssen. Im einzelnen wurde die Kurzanalyse des ADFC ins Internet gestellt (siehe
www.adfc-hochtaunus.de
, unter „Nachrichten“ zu Friedrichsdorf.
Regionalpark-Hauptroute
Hochtaunuskreis. Auch im Bereich Oberursel wächst die Regionalparkroute. Ein Wegstück auf Bommersheimer Gemarkung ganz im Süden über die A5-Brücke wurde asphaltiert, nun kommt man ohne Rückenschläge über die Stadtgrenze nach Frankfurt, wo der Weg als wassergebundene Decke weiter geführt wird. Die angrenzende Regionalparkroute Richtung Bad Homburg wurde ebenfalls ausgebaut, ein matschiger, gespurter Feldweg hat eine glatte Asphaltoberfläche bekommen. Hier fährt man übrigens direkt an dem abgesackten Gelände des ehemaligen Bergwerks vorbei, das 2009 groß in der Zeitung war – eine Kuhle auf einem angrenzenden Feld zeugt davon. Nun fehlen auf der Regionalparkroute im Hochtaunuskreis noch Streckenabschnitte in Bad Homburg (wobei hier der Taunengraben schon fertig ist), Friedrichsdorf und Steinbach sowie zu lösende Querungsprobleme (vor allem).
Text und Fotos: Stefan Pohl
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