Seine Lebenskonstante ist der Wandel
Man tut sich schwer, Dieter Dametz sein Alter abzunehmen. Er ist Jahrgang 1941 und damit das älteste Mitglied im Vorstand des ADFC Bad Vilbel. Stets zu einem Scherz aufgelegt, stets gut dabei bei den gemeinsamen Mehrtagestouren, wie immer schon so auch heute nach wie vor überaus aktiv in seinem Beruf als selbständiger Ingenieur auf den Gebieten der Haustechnik, ist Dieter eine „zeitlose“ Persönlichkeit im besten Sinne – ausgestattet mit einer scheinbar unstillbaren Neugierde. Dieter ist in Berlin geboren und kam Ende der 1960er Jahre nach seinem Studium der Heizungs- und Gesundheitstechnik ins Rhein-Main-Gebiet. Nach einigen beruflichen Stationen machte er sich 1968 in Niederdorfelden selbständig. Ans Fahrradfahren dachte er damals noch kaum. Stattdessen betrieb er andere Hobbys: Er frönte eine Zeitlang dem Tennissport, spielte Klavier, fuhr Motorrad, verlegte sich später auf Hochseesegeln und entdeckte dann seine Neigung zur Naturbeobachtung. Die veranlasste ihn auch dazu, sich dem Aktivenkreis der Bad Vilbeler Ortsgruppe des BUND anzuschließen, dem er bis heute verbunden ist. Dieter scheint eine perfekte Verkörperung des Aphorismus zu sein, dem zufolge das einzig wirklich Beständige im Leben der Wandel ist. Das belegt seine Suche nach immer neuen beruflichen Herausforderungen, das zeigt auch sein bewegtes Privatleben, das unter anderem drei Söhne hervorgebracht hat, und das zeigt seine Suche, bald nachdem er sich im BUND engagiert hatte, nach einer Gemeinschaft, die ebenso seinen Werten entgegenkommen würde, ihm jedoch mehr Bewegung im Wortsinne verschaffen würde. Und so wurde Dieter Anfang 2001 Mitglied des ADFC Bad Vilbel. Dort ist er seit 2003 als Beisitzer im Vorstand aktiv, seit 2004 auch als Tourenleiter. Seine erste ADFC-Tour führte seinerzeit über die Apfelwein- und Obstwiesenroute. Seine erste Teilnahme an einer geführten ADFC-Tour, gleich eine Vier-Sterne-Tour über den Feldberg bis nach Idstein zum alljährlichen Jazz-Festival, konnte Dieter nicht abschrecken, im Gegenteil. Fuhr er damals noch einen „alten Esel“, der beim Pedaltritt in allen Gewinden ächzte, und hatte er seine liebe Mühe, die letzte Etappe des Anstiegs zum Feldberg zu meistern, so hat er bis heute mächtig aufgerüstet – sowohl an Material als auch an Kondition. Mittlerweile kommt er fast jeden Berg hoch, ohne abzusteigen, und mittlerweile ist er stolzer Besitzer eines Crossrads, eines Tourenrads und eines Mountainbikes. Zu diesen drei Exemplaren gesellt sich noch ein viertes, das allerdings ein betagtes Dreigangrad, das in der Garage von Dieters Ferienhaus auf Pellworm abgestellt ist und immer fleißig bewegt wird, wenn Dieter dort Urlaub macht. Womit wir bei Dieters aktuellen Lieblings-Freizeitbeschäftigungen wären. Zu denen gehören neben dem Radfahren das Seele-baumeln-Lassen an der Nordsee zusammen mit Lebensgefährtin Dagmar und das Knüpfen neuer Kontakte durch freundliche Plauderei – egal wo er geht oder steht. Nichts ist beständiger als der Wandel – wie lange Dieter uns als Aktiver wohl noch erhalten bleibt? Ute Gräber-Seißinger |