Hanauer Landstraße
Ein schwerer Unfall vor einigen Wochen, bei dem ein Radfahrer von einem Betonlaster schwer verletzt wurde, wirft ein Schlaglicht auf die Verhältnisse, denen sich der nicht motorisierte Verkehr auf der Hanauer Landstraße noch immer ausgesetzt sieht. Ausgerechnet der Neubau eines Automobilkonzerns zeichnet erste Silberstreifen an den Horizont. Die Schwächen der Radwege auf der Hanauer Landstraße sind seit langem bekannt. An vielen Stellen sind die Sichtbeziehungen beim Ein- und Ausfahren schlecht, der Radweg auf weiten Strecken kaum erkennbar. Anderseits ist nicht zu übersehen, dass in den vergangenen Jahren das Bemühen zugenommen hat, die Situation zu verbessern.
Umso ärgerlicher ist, dass ausgerechnet an der im letzten Jahr neu gebauten Einmündung der Ferdinand-Happ-Straße unter Missachtung aller einschlägigen Regelwerke eine Situation geschaffen wurde, die über kurz oder lang zu einem solchen Unfall führen musste. Anstatt alles dafür zu tun, dass abbiegende Fahrzeuge rechts von ihnen fahrende Radfahrer rechtzeitig erkennen können, wurde unmittelbar vor der Kreuzung ein Sichthindernis an das andere gereiht. Der im Streckenverlauf eh kaum erkennbare Radweg verschwand ausgerechnet an der kritischsten Stelle unter einem einheitlich grauen Pflasterbelag (siehe Foto).
Dem Unfallopfer hilft das wenig, aber es ist zu hoffen, dass die Verantwortlichen im Straßenbauamt den Weckruf vernommen haben und in Zukunft ihre Hausaufgaben etwas sorgfältiger erledigen.
Letztlich bleibt das alles Flickwerk. Nachhaltige Abhilfe kann nur eine grundsätzliche Neugestaltung der Seitenräume in der „Hanauer“ schaffen. Dass das durchaus kein frommer Wunsch ist, zeigt der neu gestaltete Abschnitt vor der BMW-Niederlassung. Es ist zu hoffen, dass sich hier die Zukunft der Hanauer Landstraße zeigt.
Fritz Biel |