„Der Radverkehr in Hofheim ist zu fördern“
Laut einer Umfrage fühlen sich mehr als 90% der Hofheimer Bürgerinnen und Bürger in ihrer Stadt wohl, die Verkehrssituation jedoch stellt ein Reizthema dar. Aus diesem Grund hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, einen Verkehrsentwicklungsplan zu erstellen. Dies sollte in einem Prozess mit breiter Beteiligung durchgeführt werden. Es wurde ein Beiratgebildet aus Vertretern von Institutionen, Gremien, Vereinen u.ä. sowie fünf ausgelosten Bürgerinnen und Bürgern. Der Beirat sollte die Interessen verschiedener Bevölkerungsgruppen vertreten. Der VEP selbst wurde vom Verkehrsplanungsbüro Mörner+Jünger erarbeitet, das auch die Aufgabe hatte, den Prozess zu moderieren. Die einzelnen Beiratsmitglieder sollten sich während des Prozesses mit ihren Interessensgruppen austauschen, so dass eine Rückkopplung zwischen Planern, Verwaltung und der Bürgerschaft entsteht. Zunächst wurde von Mörner+Jünger eine Analyse auf Grund von Verkehrszählungen der jetzigen Verkehrssituation erarbeitet und vorgestellt. Der geplante Zeitablauf für die Beiratssitzungen sah zunächst folgendermaßen aus:
Wir vom ADFC hatten drei wesentliche Punkte, die wir im Rahmen der Diskussion immer wieder einbringen und umgesetzt haben wollten. Uns ging es um eine Beschilderung des Radroutennetzes, die hinlänglich bekannte Brücke von Hochfeld über die B 3011 und Bahnlinie und eine Möglichkeit, sich überhaupt mit dem Rad durch die Innenstadt zu bewegen. Im laufenden Prozess wurde festgestellt, dass eine große Mehrheit der Beiratsmitglieder sich intensiv mit dem Thema Radverkehr und Fußgänger auseinandersetzen möchten. Die zusätzliche sechste Beiratssitzung widmete sich nur diesem Thema. Von Seiten des Planungsbüros Mörner+Jünger wurde eine Präsentation der gravierernsten Mängel für den Radverkehr vorgestellt. Auf alle diese Mängel wurde die Stadt Hofheim schon mehrfach von uns (ADFC) angesprochen. In dieser Beiratssitzung wurde beschlossen, mit der Erarbeitung des Beschilderungskonzeptes direkt zu beginnen und nicht den Abschlussbericht des VEP abzuwarten. Dies ist zweifellos ein sehr großer Erfolg für uns. Die Brücke über die L 3011 wurde sowohl von Seiten des Planungsbüros, wie auch von fast allen Beiratsmitgliedern als eine unbedingt notwendige Maßnahme angesehen. Sie wurde der Stadt als vordringliche Aufgabe mit auf den Weg gegeben. Am Montag dem 25.05.2009 wurde dem Ausschuss für Planung, Bauen, Umwelt und Verkehr in seiner 36. Sitzung die Ergebnisse des VEP vom Büro Mörner+Jünger vorgestellt: In der Beschlussvorlage des Magistrates Nr. 2009/51 wird im Punkt II Nr. 1 folgendes Ziel genannt: „Der Radverkehr in Hofheim ist zu fördern. Die Verwaltung wird beauftragt, die hierfür notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“. In der zu diesem Punkt zweiseitigen Anlage wird als Fazit festgehalten, dass die Förderung des Radverkehrs mit den damit verbundenen Vorteilen für die städtische Mobilität und Lebensqualität auch zu Nachteilen für bestimmte Nutzergruppen führen kann. Trotz dieser Nachteile sollte ein Ziel der städtischen Verkehrsplanung die konsequente Radverkehrsförderung sein. Solche Sätze zum Beginn einer weiteren Diskussion in den politischen Gremien erfreuen natürlich das Radlerherz. In der Hofheimer Verwaltung hat sich ein Prozess des Umdenkens in Gang gesetzt. Dies merkt man auch deutlich in den Gesprächen. Die Stimmung hat sich stark gewandelt. Dies gibt uns natürlich Energie, mit Spaß den weiteren Prozess zu begleiten. Gerhard Maul |