Kurz gemeldet – Neues aus dem Römer
Verkehrssicherungspflicht im Anlagenring
Eigentlich ist der Anlagenring nicht für Radfahrer gedacht. Da es faktisch keine Alternative gibt, hat der Magistrat vor einigen Jahren ein Konzept vorgelegt, das die Nutzung legalisiert. Leider ist das Wegenetz in den Anlagen für sicheres Radfahren ziemlich ungeeignet. Der Verkehrsausschuss des Stadtparlaments hat nun dem Magistrat den nachstehenden Antrag der FAG (NR 1154/08) zur Prüfung überwiesen: „Die Hauptwege des Anlagenrings zwischen Ober- und Untermainanlage werden gemäß der Verkehrssicherungspflicht repariert, so dass Niveauunterschiede zwischen parallel geführten Pflasterungen und Kieswegen nachhaltig aufgefüllt werden sowie Wegeabsenkungen, in denen sich Wasser und Schlamm sammeln, nachhaltig beseitigt werden“. Die Initiative der FAG ist verdienstvoll, aber nicht ausreichend. Der Magistrat sollte sich nicht auf Reparaturarbeiten an einem überholten Wegekonzept beschränken, sondern endlich ein zukunftsfähiges Konzept für die Führung des Radverkehrs im Bereich des Anlagenrings vorlegen.
Fahrradroute Bockenheim-Niederrad
Mit der Magistratsvorlage M 17/08 liegt jetzt auch die Bau- und Finanzierungsvorlage für den Hauptteil der Fahrradroute von Bockenheim nach Niederrad dem Parlament zur Entscheidung vor. Gegenüber der Mitte 2006 beschlossenen Vorplanung gibt es einige Veränderungen. Entscheidend verbessert hat sich die geplante Querung der Mainzer Landstraße an der Galluswarte. Ursprünglich war geplant, die Fahrradroute mitten durch den Fußgängerstrom am Zugang zum S-Bahn-Halt zu führen. Die nun vorgelegte Entwurfsplanung sieht eine direkte Führung des Radverkehrs über eine neu anzulegende Fahrradampel östlich der Eisenbahnbrücke vor. Ausgeklammert wurde vorerst der barrierefreie Umbau der Main-Weser-Brücke. Er soll in einem zweiten Bauabschnitt erfolgen.
Pilotprojekt mit Trixispiegeln
Die Zustimmung aller Fraktionen des Stadtparlaments mit Ausnahme der BFF fand in der Januarsitzung ein Antrag der Grünen (NR 1181/08). Darin heißt es: „Der Magistrat wird gebeten, zu prüfen und zu berichten, in welchem Umfang bzw. an welchen Kreuzungen die Anbringung von sogenannten Trixi-Spiegeln in einem Pilotprojekt für Frankfurt sinnvoll ist und welche Kosten daraus entstehen. Darüber hinaus möge der Magistrat berichten, welche Erfahrungen mit der Anbringung von Trixi-Spiegeln in anderen Städten bisher gemacht wurden und ausloten, inwieweit Kooperationspartner für das Projekt eingebunden werden können.“ Trixi-Spiegel sind stark gewölbte runde Verkehrsspiegel, die es vor allem LKW-Fahrern ermöglichen sollen, beim Rechtsabbiegen den Raum unmittelbar neben ihrem Fahrzeug besser zu überschauen
Radfahrstreifen Gießener Straße
Im September letzten Jahres hatte der Magistrat die Bau- und Finanzierungsvorlage für die Anlage von Radfahrstreifen in der Giessener Straße (M 185/08) vorgelegt – drei Jahre nach dem Vorplanungsbeschluss (M 76/05). Die Kritik des ADFC an zu schmalen Radfurten an der Kreuzung Marbachweg sowie problematische Führungen im Zusammenhang mit Rechtsabbiegern wurde von der CDU aufgenommen. Ihr Antrag auf entsprechende Änderung der Entwurfsplanung (NR 1281/09) fand in der Februarsitzung die Zustimmung einer breiten Mehrheit. Der fahrradfreundliche Umbau der vielbefahrenen Straße wird ca. 2,5 Millionen Euro kosten.
Fritz Biel
|