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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Bei Dämmerung schlecht zu erkennen
Initiativen zur Verbesserung der Situation für die Radfahrer und –fahrerinnen im Stadtgebiet Frankfurt

Bericht aus der AG Unfall

Immer wieder kommt es vor, dass Alltagsradler auf ihren Fahrten unfallträchtige Zustände, Maßnahmen oder Situationen erleben. Mehrfach schon haben wir von erfolgreichen Meldungen solcher Erfahrungen an die zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung berichtet, die zur Beseitigung der Gefahrenquellen führten. Die Reaktion der städtischen Verwaltung erfolgt gelegentlich in kurzer Zeit, dauert meistens aber etwas länger. Hier ist von beidem zu berichten.

Die dokumentierten Fälle sollen Anregung sein, Probleme den Verwaltungen der Stadt oder dem ADFC Frankfurt mitzuteilen. Die Dokumentation soll vor allem anhand der originalen Mails erfolgen.

Von einer Bekannten erhielt ich im April letzten Jahres die folgende Mail:

Frankfurt, 23.4.07
Lieber Friedrich, ich bitte den ADFC, sich folgender Sache anzunehmen:

In der Rat-Beil-Straße wurde am 20.12.06 der Rad- und Fußweg entlang der Friedhofsmauer nach gründlicher Reparatur wieder in Betrieb genommen. Zwar gibt es nicht mehr die unzähligen Schlaglöcher, aber ein neues Sicherheitsrisiko ist aufgetreten:

An den Zufahrten zum Alten Jüdischen Friedhof und zum Gruftenweg wird der Rad-/Fußweg durch Doppelreihen von Pfählen gekreuzt, die PKW-Fahrer daran hindern sollen, von dort aus den Weg zum Parken zu missbrauchen. Diese Pfähle sind grau und daher bei Dunkelheit schlecht zu erkennen, besonders jetzt, wo die Linden in vollem Laub stehen und die Straßenbeleuchtung von der Rat-Beil-Straße her effektiv abschirmen. Wer nicht aus Erfahrung weiß, wo die Pfähle sind, sieht sie erst so spät, dass er in Gefahr läuft, dagegen zu fahren oder bei einem plötzlichen Ausweichmanöver zu Fall zu kommen.

Durch Anstrich der oberen Enden mit weißer Farbe könnte dem leicht abgeholfen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Christiane

Diese Mail
schickte ich mit Fotos (siehe Foto 1) am nächsten Tag an das Straßenbauamt.

Fitz Bergerhoff
ADFC Frankfurt am Main,
AG Verkehr / AG Unfall

An das Straßenbauamt
Sehr geehrte Damen und Herren!

Die folgende (obige) Mail erreichte mich mit der Bitte, dass der ADFC sich darum kümmern möge. Die an vielen Orten in der Stadt aufgestellten grauen Poller oder Pfosten zur Behinderung des Falschparkens von motorisierten Fahrzeugen stellen ein bekanntes Problem dar. Umso bedauerlicher ist, dass auch bei Neubaumaßnahmen von Radverkehrsanlagen diese Gefahrenpunkte nicht bedacht und beseitigt werden.

Zur Veranschaulichung der Situation sind zwei Fotos beigefügt. Die Pfosten befinden sich jeweils vor den Einfahrten in den Hauptfriedhof, also vor der Haupteinfahrt und den beiden Einfahrten in den Jüdischen Friedhof auf der Rat-Beil-Straße.

Mit Nachdruck möchten wir deshalb auf die hier angegebenen Örtlichkeiten hinweisen und um eine Beseitigung des Gefährdungspotenzials bitten. Wir meinen, dass zu diesem Zweck die Pfosten mit einem selbstreflektierenden Anstrich oder einer entsprechenden Folie versehen werden müssen, die auch bei Anleuchten durch eine Fahrradlampe gesehen werden.

Mit getrennter Mail wird noch auf eine andere Stelle verwiesen, die vor einigen Wochen an den Bertramswiesen entstanden ist.

Mit freundlichen Grüßen,
Fitz Bergerhoff

Die folgende Mail
betrifft sowohl Behinderungen durch eine Schranke als auch eine gefährliche Bordsteinkante an einer viel benutzten Strecke im Bereich der Bertramswiese. Die Fotos 3, 4 und 6 (auf der nächsten Seite) zeigen den Zustand zur Zeit dieser versandten Mail am 24. April 2007. Sie dokumentieren die gefährliche, bei Dunkelheit kaum zu sehende Schranke und die schmale Durchfahrt bzw. die zu querende Bordsteinkante.

Fitz Bergerhoff
ADFC Frankfurt am Main,
AG Verkehr / AG Unfall

An das Straßenbauamt der Stadt Frankfurt am Main,
an das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main
und an das Ordnungsamt der Stadt Frankfurt am Main

Betr.: Neu geschaffene Gefahrenstelle an der Bertramswiese

Sehr geehrte Damen und Herren!


Entlang dem Sportplatz an der Ostseite der Bertramswiesen verläuft ein von Fußgängern und Radfahrern genutzter Weg zwischen der Straße Bertramswiese und der Ammelburgstraße. Zu diesem Weg gibt es an beiden genannten Straßen Zufahrten für die Fahrzeuge des Grünflächenamtes, die auch Absenkungen aufweisen, welche von Radfahrern und -fahrerinnen, die hier durchaus zahlreich verkehren, genutzt werden. Der Weg ist im Fahrradplan „Frankfurt und Umgebung“ als „separate, straßenbegleitende Radverkehrsanlage in beiden Richtungen“ ausgewiesen.

Wahrscheinlich wegen oft im Grünbereich von der Straße „Bertramswiese“ her geparkten PKWs (z.B. bei Sportveranstaltungen) wurden hier in den letzten Wochen mit Schlössern versehene Sperren aufgestellt, welche fast genau den Bereich der Absenkung an der Bertramswiese abdecken. (An der Ammelburgstraße ist keine Absenkung vorhanden.)

Zwei Probleme sind zu beseitigen:

1. An der Ammelburgstraße stellt die Schranke für Radfahrer wohl keine nennenswerte Behinderung oder Gefährdung dar. Allerdings steht dort ein Zeichen 250 (Verbot für Fahrzeuge aller Art), welches also auch Radfahrern die Durchfahrt verbietet. Hier muss das Zusatzschild „Radfahrer frei“ angebracht werden.

2. An der Zufahrt von der Straße „Bertramswiese“ ist die Schranke für Radfahrer eine Behinderung und starke Gefährdung. Dies gilt vor allem bei Dunkelheit, bei der die Schranke unter Umständen nicht gesehen wird. Die Durchfahrt ist zum einen sehr beengt und zum anderen fehlt genau an der nunmehr verbleibenden Zufahrtsmöglichkeit die Absenkung (siehe Foto 4 und 6). Hier besteht eine sehr hohe Gefahr, dass ein Radfahrer oder -fahrerin bei der Zufahrt neben der Schranke in spitzem Winkel gegen die Bordsteinkante fährt und dann unweigerlich zu Fall kommt, unter Umständen dann auch gegen die Schranke fällt. Hier muss erstens die Absenkung umgehend verlängert und damit dieser erhebliche Gefahrenherd beseitigt werden, der übrigens in beiden Richtungen besteht. Zweitens muss die Schranke auch in der Dunkelheit sichtbar gemacht, also wenigstens am Ende mit selbst reflektierendem Material versehen werden.

In der Hoffnung auf baldige Umsetzung der notwendigen Maßnahmen und mit freundlichen Grüßen verbleibt

Fitz Bergerhoff
(ADFC Frankfurt)

Was nun die Frage der schlecht sichtbaren Pfosten in der Rat-Beil-Straße und der Schranken an der Bertramswiese angeht, so wurde erstaunlich schnell reagiert. Nach bereits drei oder vier Tagen war Abhilfe geschaffen mit reflektierenden Folien auf den Pfosten und an der Schranke. Allerdings ist unklar, ob das Anbringen dieser Folien auf unsere Mail hin erfolgte oder ohnehin bereits für diesen Termin vorgesehen war. Nehmen wir an, es war eine schnelle, weil einfache Aktion auf unsere Initiative hin.

Schwieriger war offenbar die Frage der Zuständigkeit und Umsetzung einer Änderung der gefährlichen Situation durch die Bordsteinkante an der Bertramswiese. Denn hier konnten wir über viele Monate keine Änderung feststellen. Dafür erreichten uns in den Tagen nach unserer Mitteilung an die Ämter verschiedene Mails aus unterschiedlichen Ämtern.

Am 24. April vermeldet das Grünflächenamt:

Wir bestätigen den Eingang Ihrer E-Mail und haben diese an die zuständige Fachabteilung weitergeleitet. Die Bearbeitung erfordert eine gewisse Zeit. Wir werden Ihnen so bald wie möglich eine abschließende Antwort zukommen lassen.

Mit freundlichen Grüßen
Grünflächenamt

Am selben Tag mailt das Ordnungsamt, dass die Mail an das zuständige Straßenverkehrsamt weiter geleitet wurde. Das Straßenverkehrsamt teilt am 9. Mai mit, dass für die Angelegenheit das Grünflächenamt zuständig sei und dieses Amt um die Prüfung des Falles gebeten wird und für Abhilfe sorgen möge und dass wir von dort weitere Nachricht erhalten würden.

Seitdem hatten wir allerdings weder vom Grünflächenamt noch von einem der anderen Ämter eine neue Nachricht erhalten.

In den letzten Wochen ist dann doch an der Bertramswiese etwas geschehen. Der Bordstein an der dokumentierten Stelle an der Bertramswiese wurde von der Einfahrt zum HR bis zu der Schranke abgesenkt (siehe die Fotos 5 und 7). Man kann nun gefahrlos und auf einer größeren Breite die Durchfahrt benutzen.

Schließlich sei über einen anderen, dritten Fall berichtet. Ende August 2007 wurde ich telefonisch von einem Radfahrer über einen Unfall unterrichtet, den er in der Neuen Mainzer Straße vor dem Restaurant an der Ecke zum Willy-Brand-Platz erlitt. Dort gibt es zwar einen Radweg in Richtung Untermainbrücke. Dieser ist aber als solcher auf dem Pflaster nicht erkennbar und unterscheidet sich nicht von dem Bereich der Fußgänger. Vor allem aber gibt es zwei Treppenstufen abwärts zu dem Restaurant hin, die ebenfalls je nach Lichtverhältnissen nicht zu sehen sind. Diese Stufen sind dem besagten Radfahrer zum Verhängnis geworden. Sie verursachten einen Sturz, der zu erheblichen Verletzungen führte. Bei der Besichtigung der Unfallstelle (siehe Foto 8) teilte die Bedienung des Restaurants mit, dass an dieser Stelle immer wieder Radfahrer und Radfahrerinnen wegen der schwer erkennbaren Stufen stürzten, wobei schwere Verletzungen bisher wohl nicht aufgefallen waren.

Die von uns über die Situation telefonisch informierten Mitarbeiter der Ämter versprachen Abhilfe zu schaffen und die von uns vorgeschlagenen Maßnahmen einer besonderen Kennzeichnung der gefährlichen Stufen zu prüfen und gegebenenfalls realisieren zu lassen.

In den letzten Wochen konnten wir feststellen, dass inzwischen auf den Stufen eine Markierung aufgebracht wurde, welche Radfahrer und Passanten auf die gefährliche Stelle hinweist (siehe Foto 9). Dabei wurden dann auch alle Stufen im Bereich der Treppe um das Restaurant in derselben Weise gekennzeichnet (Foto 10).

Es waren also alle drei hier berichteten Initiativen schließlich erfolgreich und die Veränderungsvorschläge wurden tatsächlich, wenn auch nicht unbedingt immer zeitnah, umgesetzt.

In diesem Sinne würden wir uns über weitere Initiativen aus dem Leserkreis freuen. Auch Freunde und Bekannte sollten ermuntert werden, sich mit Beobachtungen und Vorschlägen an den ADFC oder direkt an die Ämter der Stadt zu wenden.

Text und Fotos: Fitz Bergerhoff

27.03.2008 I ADFC Frankfurt am Main e. V. |