Kurzmeldungen aus dem Hochtaunuskreis
Radverkehrskonzept Oberursel
Oberursel. In der Auftaktsitzung der AG Radverkehr, die parallel bzw. begleitend zur Erstellung des Radverkehrskonzeptes insgesamt vier Mal zusammenkommen wird, fand die erste Sitzung in den Räumen des Bürgermeisters statt.
Das Konzept entwickelt Stete Planung (www.steteplanung.de). Das Planungsbüro hat bereits 2002 den Verkehrsentwicklungsplan Oberursel erstellt hat und z.B. für das Radverkehrskonzept Offenbach den – nach ADFC-Meinung erfolgreichen – Auftrag erhalten.
Beteiligt waren neben Fachbereichen der Stadt Oberursel (Stadtentwicklung, Verkehrsplanung, Verkehrsbehörde, Finanzen, Regionalpark-Zuständige) die Polizei, ein Vertreter der Jugend, ein verkehrskundiger Bürger, der ADFC Oberursel und der ADFC Hochtaunus.
Vorgestellt wurde seitens des Planungsbüros die erste Planungsstufe, eine erste Analyse der Ist-Situation. Hierzu wurden von den Anwesenden Ideen und Anregungen gesammelt. Bereits anderweitig gesammelte Punkte (z.B. seitens des Jugendvertreters) werden zusätzlich nachgeliefert. Dies alles soll in die nächste Stufe einfließen, die einen konkreten Vorschlag für Netz und Maßnahmen vorsieht und wieder im Arbeitskreis vorgestellt und diskutiert wird. Danach werden die Planungen auf Kreisebene zur Beschilderung des Radroutennetzes einfließen. Bewusst wurde dieser Weg gewählt, um einen weiteren unabhängigen Blick auf die Gesamtsituation zu erhalten.
Industriestraße/Werner-Reimers-Straße
Bad Homburg. In der neuen Werner-Reimers-Straße wurden wie auch in der Industriestraße vorbildlich Radspuren angelegt. Die Verknüpfung für die Fahrbeziehung von der Werner-Reimers-Straße in die Industriestraße ist dabei nicht fahrradgerecht ausgefallen. Die Hauptfahrtrichtung geht links ab in die Industriestraße, die Radspur geht aber einfach geradeaus weiter, ohne dass eine Aufstellmöglichkeit zum Linksabbiegen vorhanden ist. Weder eine Ampel noch ein Fußgängerüberweg ist vorhanden, Radfahrer müssen mitten im Verkehr die Radspur über die durchgezogenen Markierungen verlassen, sich ungeschützt in der Mitte aufstellen und abbiegen. Der ADFC hat angeregt, den breiten Bürgersteig für eine Verschwenkung der Straße zu nutzen und in der Mitte eine Abbiegespur für alle Verkehrsteilnehmer zu schaffen, die dann auch Radfahrer als sichere Standfläche nutzen könnten – unbedrängt vom geradeaus fließenden Verkehr. Ein indirektes Linksabbiegen wird ausgeschlossen, weil aufgrund der großen Breite und der zu erwartenden Verkehrsbelastung eine Querung derStraße in einem Stück zu lange Wartezeiten bedeuten würde und nicht als ausreichend sicher eingeschätzt wird.
Umlaufsperren Bommersheimer Weg
Bad Homburg. Zur Umlaufsperre (wir berichteten in der letzen Ausgabe) hat die Stadt Bad Homburg auf die Ausarbeitung des ADFC reagiert und die Maßnahme verteidigt. Sie soll sich gegen Mofa- und Motorradfahrer richten, da sich Anwohner beschwert hätten. Nicht eingegangen wurde auf die Gefährdung durch die innen herein stehende Schranke. Der ADFC hat ochmals versucht darzustellen, warum dies keine Lösung auf einer Hauptfahrradroute und wichtigen Freizeitroute (Rundweg um Bad Homburg) sein kann. Zudem wurde eine Aussage über die Sicherheit der Lösung eingefordert. Auch einen Vorschlag, wie gegen Mofa- und Motorradfahrer ohne Einschränkungen für Radfahrer vorgegangen werden kann – ggf. in einem befristeten Versuchszeitraum – hat der ADFC unterbreitet.
Zeppelinstraße/Kronenhof
Bad Homburg. Eher zufällig fielen dem ADFC einige Punkte an dem neuen Knoten Zeppelinstraße (L3003) / Werner-Reimers-Straße in der Nähe des Kronenhofs auf. Der Knoten befindet sich kurz vor der Fertigstellung. Aufgefallen sind Absenkungen, die entgegen der Bad Homburger Beschlusslage nicht auf Null-Niveau abgesenkt sind, zu eng gesetzte Pfosten, ungünstig gesetzte Steine, nicht anforderungsgerechte Verkehrsflächen und eine ungünstig gestaltete Zufahrt zur Ampel auf der Seite des Kronenhofs. Das hört sich nach viel an, es sind aber tatsächlich nur kleinere Punkte, die recht schnell behoben werden können. Die Gesamtplanung ist jedoch sehr gelungen. Die ausgearbeiteten Punkte mit Bildern und Verbesserungsvorschlägen können als PDF-Datei im Web herunterladen werden. Die Stadt prüft derzeit, welche Maßnahmen noch kurzfristig umgesetzt werden können.
Pfosten Meiereiberg
Bad Homburg. Im Rahmen einer ersten Befahrung des Bereiches Löwengasse - Schlossplatz (Nordende Louisenstraße) ist aufgefallen, dass am Meiereiberg, der Anbindung der Jugendherberge an das Radroutennetz in der Herrengasse, Sperrpfosten erheblich zu eng gesetzt sind. Der ADFC hält eine Mindestbreite von 1,40 Meter für erforderlich, um eine gefahrlose Passage auch für Fahrräder mit Anhängern zu gewährleisten. Die Breiten liegen bei etwa 1,00–1,10 Meter, also günstigstenfalls knapp über der zulässigen Maximalbreite von Fahrrädern bzw. Fahrradanhängern. Deshalb hat der ADFC vorgeschlagen, einen der Pfosten ersatzlos zu entfernen. Damit kann immer noch kein Kraftfahrzeug durchfahren, für Radfahrer wird es aber sicherer. Hier hat die Stadt noch nicht geantwortet.
Stefan Pohl
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