Editorial Neulich, es war noch im alten Jahr, bin ich bei eisigen Temperaturen in den Abendstunden auf dem Weg von Hanau nach Frankfurt unterwegs gewesen. Die trockene Kälte sorgt für gefrorene Wege ohne Rutschgefahr, hier und da lassen Ansätze von Rauhreif die Bäume weiß im Scheinwerferlich glitzern. Zwischen Rumpenheim und Mainkur ist sogar alles weiß – „Industrieschnee“ zwar nur, dünn auf den Wiesen liegend, aber trotz allem eine herrliche Illusion von Winter zaubernd. Nur die Füße wollen sich meiner Begeisterung für diese Jahreszeit nicht anschließen – trotz winddichter Überschuhe werden sie mangels Bewegung langsam eiskalt. Wenige Tage später erreicht mich per Mail ein „Protokoll der MTB-Helltour“. Protokollant Rainer Mai endet, nach Reportage der verschiedensten Tour-Ereignisse und Eis+Schnee-Heldentaten, mit folgenden Sätzen: „Hat richtig Spaß gemacht. Dieser Tag war voller Winter-Impressionen. Wer in Town geblieben ist, hat was verpasst. Und wer im Winter eh nicht radfährt, verpasst noch mehr.“ Beruhigt darüber, dass offensichtlich doch einige Menschen der kalten Jahreszeit etwas abgewinnen können, auch auf dem Velo, schalte ich abends das TV-Gerät ein. Berichtet wird über russische Landschaften, Gegenden, die jeden Vergleich mit dem Frankfurter Winter lächerlich erscheinen lassen. Temperaturen von -20 bis -40 Grad Celsius sind dort die Regel. Aber genau dort machen sich drei junge Männer per Fahrrad auf eine einwöchige Reise zum Kältepol – mit Zelt und Schlafsack. Unglaublich? „Und wer im Winter eh nicht radfährt... “ (siehe oben). Wem das alles zu kalt ist, der kann sich den Autoren dieser Ausgabe anschließen. Die berichten aus Frankreich, von der Loire und aus der Provence. Wärmer ist es dort sicherlich gewesen. Ein Beitrag über den norddeutschen Aller-Radweg hätte als Gegengewicht zu all der französischen Lebensart gut gepasst. Labskaus gegen Coq au Vin. Doch das müssen wir aus Platzgründen im nächsten Heft nachholen. Bis dahin: Zieht euch warm an. Viel Spaß im Winter! Peter (für das Redaktionsteam) |