Das Fahrrad streikt nicht Nun war es doch soweit, die S-Bahn wurde bestreikt. Am 12. Oktober 2007 sollten die Züge zu meinem Büro in Frankfurt stillstehen. Zum Glück war das aber vorher schon bekannt, und so konnte ich meine Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeit vorbereiten. Dieses Jahr war ich noch gar nicht dazu gekommen, und die Strecke, die ich voriges Jahr häufig benutzte – durch den Niddapark und über Petterweil und Rodheim nach Assenheim, meinem Wohnort – ist rund 40 Kilometer lang. So machte ich mich auf die Suche nach einem kürzeren Weg. Mit www.radroutenplaner.hessen.de hatte ich das ideale Werkzeug. Nach wenigen Klicks und der Eingabe von Start- und Zieladresse erhielt ich eine detaillierte Wegbeschreibung und dazu eine Markierung auf der Landkarte. Ich verglich den Streckenverlauf in der Stadt Frankfurt mit der Grüngürtelkarte, ab Bad Vilbel war das aber nicht mehr nötig. Aus den 40 Kilometern wurden 30, und ich war gespannt, ob die Strecke genauso schön sein würde. Da es an meinem Arbeitsplatz keine Dusche gibt, wollte ich nur die Heimfahrt mit dem Fahrrad zurücklegen und hoffte für den Hinweg auf eine noch nicht bestreikte S-Bahn. Vor der Abfahrt rief ich daher die Interseite der Bahn auf, um Näheres über den aktuellen S-Bahnverkehr der Linie 6 zu erfahren. Und siehe da, angeblich fuhren diese Züge alle planmäßig, und so fuhr ich mit dem Fahrrad nur bis nach Groß-Karben wo ich gespannt auf den Zug wartete. Er kam tatsächlich pünktlich und brachte mich, so wie immer, zur Galluswarte; die Fahrradmitnahme war dabei kein Problem. Nach Feierabend radelte ich, wie im Radroutenplaner beschrieben, zunächst durch Frankfurt, erst auf der Mainzer Landstraße und dann vorbei an der Taunusanlage und der Alten Oper bis zum Oeder Weg. Dem folgte ich in Richtung Norden, bis ich rechts in den Marbachweg einbog, um bald danach die Friedberger Landstraße zu erreichen. Von hier war es nicht mehr weit bis Bad Vilbel. Die restliche Strecke kannte ich gut von meinen sonstigen Touren. Sie führte zum größten Teil über den Nidda-Uferweg, und bald war ich zu Hause. Ich war mit dem Radroutenplaner zufrieden, denn er nahm mir bei der Vorbereitung viel Arbeit ab. Leider gab es aber auf der Strecke durch Frankfurt zum Teil keinen Radweg, und die Fahrt entlang der Hauptverkehrsstraßen ist natürlich nicht mit der durch den Niddapark zu vergleichen; doch dafür war die Strecke 10 Kilometer kürzer und ich war deutlich früher daheim. Ich werde auf jeden Fall die neue Strecke überarbeiten, um diesen Nachteil wenigstens teilweise auszugleichen. Doch auch sonst ist es gut, verschiedene Alternativen für die Heimfahrt von der Arbeit zu haben, eine schnellere und eine schönere. Text und Foto: Josef Brückl |