Die Unfälle in Frankfurt – im Vergleich Aus der Arbeit der AG Unfall Im November 2005 hatten wir über die Unfallentwicklung von 2002 bis 2004 in fünf Großstädten berichtet. In Heft 6/2006 war die Unfallstatistik in Frankfurt Gegenstand der Betrachtung. Nachdem die Zahlen aller fünf Städte uns seit Dezember 2006 vorliegen soll auch der Städtevergleich weitergeführt werden mit dem besonderen Augenmerk auf die Radunfälle. Für die Unfallzahlen 2002 bis 2004 wurde in Heft 6/2005 eine differenzierte Betrachtung vorgelegt. Jetzt kann der Zeitraum um das Jahr 2005 erweitert werden. Für 2006 liegen noch keine Zahlen vor. Wir legen eine Tabellen vor, die die Summen der verunglückten Verkehrsteilnehmer mit Angaben der Veränderungen, jeweils zum Vorjahr in Prozent, darstellt. Genauer betrachtet werden vor allem die Veränderungen in 2005 gegenüber 2004, sodann die Veränderungen bei Radfahrern und Fußgängern im Vergleich zu den Zahlen insgesamt und die Unterschiede zwischen den Städten. Veränderungen 2005 gegenüber 2004: In Frankfurt und Düsseldorf haben die Verkehrsunfälle insgesamt abgenommen. In Dortmund haben sie dagegen besonders stark zugenommen. In Nürnberg gab es einen deutlichen und in Duisburg einen leichten Anstieg. Auch in den anderen Jahren waren in Frankfurt und Düsseldorf die Vorzeichen der Veränderung gleich, die Beträge allerdings zum Teil sehr unterschiedlich. Dortmund ist die einzige Stadt, die bei den Veränderungen in allen betrachteten Jahren ein entgegen gesetztes Vorzeichen zu den anderen Städten aufweist (Ausnahme ist Nürnberg in 2005, das ebenfalls einen starken Anstieg der Unfälle verzeichnet). Die Unfälle mit Personenschäden verhalten sich bei vier der fünf Städte ähnlich wie die Unfälle insgesamt. Auch hier ist Dortmund auffällig. Im Gegensatz zu den Verkehrsunfällen insgesamt haben die mit Personenschäden nämlich abgenommen. Bei den Verletzten und Getöteten insgesamt weisen vier Städte eine Verringerung auf. Besonders groß ist die Abnahme in Dortmund, wo allerdings in 2004 die Zahl der Verkehrsopfer auch drastisch angestiegen war. Die Abnahme in 2005 erfolgte um etwa denselben Betrag wie der Anstieg im Jahr zuvor. Nürnberg ist die einzige der Städte mit einer Zunahme der Unfallopfer in 2005 gegenüber 2004. In den Jahren davor hatte die Anzahl der Unfallopfer jeweils abgenommen. Betrachtet man den Durchschnitt der vier Jahre, so liegt Frankfurt an der Spitze, dicht gefolgt von Düsseldorf mit jeweils deutlich über 3000 Verkehrsopfern. In 2005 ist die Zahl in Düsseldorf höher als in Frankfurt, weil die Stadt am Main einen stärkeren Rückgang hatte. An dritter Stelle findet sich Nürnberg mit knapp unter 3000. Mit unter 2000 verunglückten Verkehrsteilnehmern liegt Duisburg an letzter Stelle. Auffällig ist die große Schwankungsbreite in den vier Jahren in Dortmund und Nürnberg mit über 500, während in Düsseldorf auf der anderen Seite die Zahlen nur um 61 auseinander liegen. Frankfurt und Duisburg liegen dazwischen. Bei den Zahlen für die Radfahrer ist erschreckend, dass bei vier der fünf Städte in 2005 wieder ein Anstieg, allerdings in sehr unterschiedlicher Höhe, zu verzeichnen ist. Der Anstieg ist in Duisburg prozentual am höchsten. Die Zahl bleibt aber noch unter der von 2003, weil in 2004 sehr viel weniger Radfahrer unter den Verkehrsopfern waren. In Frankfurt, Düsseldorf und Nürnberg dagegen sind die Zahlen so hoch, dass sie noch über dem jeweiligen Maximum in 2003 liegen. Frankfurt hat mit 682 die meisten Unfallopfer unter den Radfahrern, gefolgt von Düsseldorf mit 643 und Nürnberg mit 619. Dabei zeigt Nürnberg in den letzten vier Jahren eine stetige Zunahme, die in den Jahren 2002 bis 2004 gegenläufig ist mit den Zahlen für die Unfallopfer insgesamt. Nimmt man die Durchschnittszahlen, so liegt Düsseldorf vorne, gefolgt von Frankfurt und Nürnberg. Duisburg hat auch bei den Radfahrern die wenigsten Unfälle. Die Schwankungsbreite ist wiederum bei Düsseldorf am niedrigsten, in Frankfurt auf Grund des starken Anstiegs seit 2002 am höchsten. Bei den Fußgängern liegen die Zahlen für 2005, außer in Nürnberg, in allen Städten niedriger als in 2004. Allerdings hatte Nürnberg bereits in 2004 einen starken Rückgang der Fußgängerunfälle und blieb in 2005 auf diesem Niveau. Am häufigsten verunglückten Fußgänger in Düsseldorf mit dem Maximum von 560 in 2004. Der Durchschnitt in den vier Jahren liegt bei 517 und ist auch hier sehr hoch. Dortmund liegt mit knapp unter 500 in den Jahren 2002 bis 2004 an zweiter Stelle. In 2005 gibt es allerdings hier einen starken Rückgang um knapp 20 %. Auch mit dem Durchschnitt von 467 ist es auf Platz zwei. Damit liegt Frankfurt bei den Fußgängern an dritter Stelle, Nürnberg an vierter und Duisburg behält auch hier den günstigen fünften Platz. Bei den Fußgängern ist die Schwankungsbreite über die vier Jahre am geringsten. In der Gesamtschau ergibt sich: Die Veränderungen der Zahlen bei den Verletzten und Getöteten insgesamt und bei den verschiedenen Verkehrsteilnehmern sind sehr unterschiedlich. Bei den Verletzten und Getöteten insgesamt und bei den Radfahrern liegen Frankfurt und Düsseldorf dicht beieinander, Frankfurt zeigt allerdings eine größere Schwankungsbreite. Nürnberg, nach Einwohnerzahl die kleinste der fünf Städte, folgt auf Platz drei bei den Unfallopfern insgesamt und den Radfahrern. Bei den Fußgängern liegt Nürnberg auf Platz 4. Dortmund, nach Einwohnern die zweitgrößte der Städte, hat kleinere Unfallzahlen als Nürnberg. Bei der Anzahl der verunglückten Fußgänger steht Dortmund aber nach Düsseldorf und vor Frankfurt, in 2005 dann hinter Frankfurt an Platz 3. Duisburg schließlich hat die niedrigsten Zahlen in allen verglichenen Bereichen. Düsseldorf zeigt über die vier Jahre die geringsten Veränderungen. Nur bei den Fußgängern gibt es stärkere Abweichungen, die sich aber auf das Jahr 2004 beschränken. In den anderen drei Jahren schwankten die Zahlen lediglich um 16. Vielleicht lässt sich die Ursache für das Maximum in 2004 sogar ergründen. Frankfurt nimmt offenbar keine Sonderstellung unter den Städten ein. Es hat etwa 10 % mehr Einwohner als die nächstfolgenden. Die Zahlen der verunglückten Verkehrsteilnehmer bewegen sich offenbar im Rahmen der anderen Städte. Allenfalls kann man feststellen, dass die Zahlen der Verkehrsunfälle insgesamt deutlich niedriger liegen als in Düsseldorf und Dortmund. Der Unterschied beträgt über 8000 bzw. zwischen 3000 und 4000 gemeldete Unfälle. Dagegen liegen die Zahlen der Unfälle mit Personenschäden in vergleichbarem Rahmen. Düsseldorf liegt allerdings mit allen abgefragten Daten sehr hoch. Auch Nürnberg weist vergleichsweise viele Unfälle mit Verkehrsopfern aus, besonders hoch auch bei den Radfahrern. Es wäre interessant zu erfahren, ob in Nürnberg parallel zur Zunahme der Radunfälle eine Zunahme des Radverkehrs zu beobachten ist, wie dies in Frankfurt der Fall zu sein scheint. Duisburg hat deutlich günstigere Zahlen als Nürnberg aufzuweisen. Fitz Bergerhoff, (ADFC Frankfurt, AG Unfall) |