Bürgernähe sieht anders aus Die Ortsgruppe Bad Vilbel des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) feiert in diesem Jahr mit ihren über 100 Mitgliedern ihr 15-jähriges Bestehen. Eines ihrer Anliegen war und ist es, sich für die Interessen der Radfahrer einzusetzen. Zwar hat sich der Magistrat in dieser Zeit für radverkehrspolitische Belange zum überwiegenden Teil nur begrenzt zugänglich gezeigt, doch trotzdem hat die Arbeit der Ortsgruppe in bescheidenem Maß im Sinne des Radverkehrs Früchte getragen. Auch wenn rückblickend die Kommunikation Mängel aufwies, so existierten doch einige wenige Gelegenheiten, um den Verantwortlichen der Stadt die Interessen der Rad fahrenden Bürger direkt zu verdeutlichen. Ein wesentliches Forum hierzu war die von Stadtrat Jörg Frank geleitete Verkehrskommission. Hier fanden sich in unregelmäßigen Abständen neben der Stadtverwaltung selbst auch Vertreter der Polizei sowie aus der Bürgerschaft und aus dem ADFC ein. Die Verkehrskommission soll dem Magistrat im Wesentlichen beratend zur Seite stehen. Seit über zwei Jahren jedoch sieht Stadtrat Frank offenbar keinen Bedarf mehr für diese kostenlose externe Beratungsleistung und setzt ganz auf sein eigenes Wissen. Wie anders sollte es zu deuten sein, dass seitdem die Kommission kein einziges Mal einberufen wurde, und dies, obwohl eine Fülle von bedeutenden verkehrspolitischen Maßnahmen anstand und ansteht? Welche Folgen eine solche Beratungsresistenz haben kann, zeigt die gegenwärtige inakzeptable Situation im Baustellenbereich des so genannten Lidl-Kreisels am Heilsberg. Diese steht exemplarisch für den Umgang mit den Interessen der Rad fahrenden Verkehrsteilnehmer, denn hier wurde der Radverkehr in der provisorischen Verkehrsführung schlicht und einfach nicht berücksichtigt. Demgegenüber erscheinen sogar die für den Autoverkehr ärgerlichen Ampelschaltungen in einem milden Licht. In den nächsten Monaten stehen weitere Maßnahmen an, die auch den Radverkehr betreffen. Als Resultierende der Nordspange durch den Quellenpark stehen insbesondere die Friedberger Straße und die Homburger Straße derzeit im Zentrum der Verkehrsplanung. Es gilt nun, die bestehenden Chancen der Verkehrsentlastung im Ortsbereich auch für die Verbesserung der Radverkehrssituation zu nutzen. Um sicherzustellen, dass auch die Anforderungen des Radverkehrs in die Planungen mit einfließen, versucht der ADFC Bad Vilbel seit nunmehr sechs Monaten, mit Stadtrat Frank ins Gespräch zu kommen. Trotz mehrmaliger Anfragen per Telefon und E-Mail hat Jörg Frank nicht reagiert, und sei es auch nur in Form einer Eingangsbestätigung. Über die Gründe für dieses Verhalten kann nur spekuliert werden. Gibt es im Büro des Stadtrats Lücken in der Arbeitsorganisation? Oder ignoriert Herr Frank die Anfragen ganz bewusst? Eine professionelle Kommunikation der Stadtverwaltung mit den Bürgern sieht jedenfalls anders aus. Unabhängig von den Gründen: Ein solches Verhalten ist sehr bedauerlich. Der ADFC Bad Vilbel wird aber weiterhin den konstruktiven Dialog mit der Stadt suchen. Joachim Hochstein/ Dr. Ute Gräber-Seißinger
ADFC Bad Vilbel e. V.
Joachim Hochstein
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