Optische DominanzZu Ihrer Information finden Sie in der Anlage eine Kopie eines Schreibens von Stadtrat Schwarz an mich, in denen die Abschaffung der Fahrradabstellplätze auf der Zeil begründet wird. Als wesentlicher Grund für die Abschaffung wurde „die optische Dominanz abgestellter Fahrräder“ die nicht „in eine internationale Einkaufspromenade von hohem Niveau passt“ genannt. Zudem möchte ich Sie darauf hinweisen, daß der Abbau der Fahrradabstellplätze auf der Zeil bereits begonnen hat. So wurden ziemlich zeitgleich mit dem Wempe-Pavillon-Bau die Fahrradabstellplätze an der Hauptwache vor dem Alemanniahaus ersatzlos entfernt. Ich würde mir wünschen, wenn der ADFC die Pläne der schwarzgrünen Stadtregierung in Zukunft etwas kritischer beobachtet, als Sie es bereits jetzt tun.
(Name des Verfassers ist der Redaktion bekannt) Sehr geehrter Herr XYZ,mit Interesse haben wir lhre E-Mail gelesen. Wegen der Vielzahl an mündlichen und schriftlichen Anregungen, Bedenken und Fragen zur Umgestaltung der Zeil hat sich unsere Beantwortung leider etwas verzögert. Wir freuen uns grundsätzlich über jeden, der mit dem Fahrrad in unsere Stadt kommt und so mithilft, die Umweltverschmutzung in Grenzen zu halten. Fahrradfahrer haben allerdings auch eine soziale Verantwortung wahrzunehmen und können als Verkehrsteilnehmer nicht mehr Rechte als andere beanspruchen. Der Einsatz für den Umweltschutz darf nicht zu Lasten der Fußgänger gehen. In Spitzenzeiten besuchen immerhin 13.800 Personen pro Stunde die Zeil (Zählung 2004); von diesen kommen etwa 14% gelegentlich oder häufiger mit dem Fahrrad (Ergebnis unserer Passantenbefragung) – also der erheblich kleinere Anteil. Je mehr Fahrräder um die Bäume herum abgestellt sind, desto schwieriger wird die Passage der Zeil für die Fußgänger und die noch fahrenden Radfahrer, insbesondere in den auch von lhnen besonders hervorgehobenen Stoßzeiten. Sicherlich würden auch viele PKW-Nutzer gern ihr Auto direkt auf der Zeil parken; dies ist ebenfalls im lnteresse der Allgemeinheit nicht möglich. Darüber hinaus passt die optische Dominanz abgestellter Fahrräder nicht in eine internationale Einkaufspromenade von hohem Niveau. Die Stadt Frankfurt am Main möchte daher im Zuge der Zeil-Neugestaltung auch eine bessere Lösung für das Fahrradparken herbeiführen mit Hilfe von ausgewiesenen Flächen, z.B. an den Mündungsbereichen der Seitenstraßen oder ggf. in einem Parkhaus mit abschließbaren Behältnissen. Wir sind ebenso wie Sie daran interessiert, dass die Fahrräder möglichst sicher untergebracht werden können. So können Sie entspannt das Einkaufen, Bummeln und die Veranstaltungen auf der Zeil genießen, und nur so bleibt die Nutzung des Fahrrades bei einem Zeil-Besuch attraktiv. Bei unserer Passantenbefragung haben wir festgestellt, dass Fahrradfahrer das Abstellen ihres Rades in Sichtweite bevorzugen, um das Diebstahlrisiko zu reduzieren. Ein höherer Sicherheitsgrad würde dies unnötig machen. Wir sind bemüht, entsprechende Lösungen anbieten zu können. Wie hoch der Bedarf an Fahrradstellplätzen im Umfeld der Zeil ist, ist uns durchaus bewusst. Wir bemühen uns, ein bedarfsnahes und attraktives Angebot zu entwickeln. Um die Zeil (wieder) zu einem ansprechenden öffentlichen Raum und einem qualitativ hochwertigen Flanier- und Einkaufsbereich zu machen, benötigen wir auch lhre Mithilfe als aktiver Fahrradfahrer. Regulative Eingriffe sind unumgänglich, um ein störungsfreies Miteinander der zahlreichen Zeil-Nutzer zu ermöglichen. Denn auch über die Fahrradnutzung auf der Zeil gibt es immer wieder Beschwerden. Wir bitten dafür um lhr Verständnis. (Schwarz) Stadtrat |