Familienradtour im Aartal Die Familientouren im Usinger Land gewinnen an Zuspruch. Die letzte Mehrtagestour ins Aartal war trotz teils widriger Wetterumstände insgesamt erfolgreich und hat allen Beteiligten Spaß gemacht. Für Fahrradtouren im Aartal fanden sich 4 Familien mit zusammen 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein. Gewählt war als fester Standort die Domäne Hohlenfels in einem Seitental des Aartals bei Hahnstätten. Dabei reichte die individuelle Anfahrt von der Benutzung des Autos bis zur Anfahrt per Bahn und Rad. Letzteres hat sich der Autor dieser Zeilen zugetraut –und trotz eines verpassten Zuges und einer Verzögerung von einer Stunde waren wir rechtzeitig zum Mittagessen in der Unterkunft. Den Nachmittag nutzten wir für eine erste kurze Tour, die aber doch einige Höhenmeter aufwies. Es ging zum Märchenspielplatz auf der gegenüber liegenden Talseite der Aar. Bedauerlicherweise lag der Spielplatz wirklich auf der Höhe der anderen Seite, so dass sehr steile Passagen die Vorfreude trübten. Teils mit Hilfe der Eltern konnten aber alle Kinder auch das bewältigen und dem ersten gemeinsamen Abendessen in der Domäne stand nichts mehr im Weg. Für den nächsten Tag war zwar etwas Regen angesagt, der Tag startete aber recht freundlich, so dass wir uns zur Fahrt nach Diez entschlossen. Hier wollten wir das Schloss besichtigen. Leider begann es unterwegs zu regnen und auf etwas mehr als der Hälfte der Strecke hielt Dauerregen Einzug. Nach einer längeren schöpferischen Pause unter einem größeren Unterstand teilten wir uns: Einige fuhren weiter nach Diez, einige fuhren zurück, um die Autos zu holen und von Diez wenigstens die Kinder auf dem Rückweg nicht im Regen fahren zu lassen. Im Dauerregen gelangten wir nach Diez und suchten in einer Eisdiele Unterschlupf, nachdem ein erster Versuch der Schlossbesichtigung fehlschlug – wir hatten gerade die Führung verpasst. In der Eisdiele gab es natürlich eine angemessene Portion Eis oder auch ein wärmendes Getränk. Leider wollte es gar nicht aufhören zu regnen. Da wir aber ohnehin nass waren, versuchten wir es noch mal mit der Schlossbesichtigung und fuhren ein paar Kilometer bergauf zur Kaserne. Entgegen der ersten Auskunft fand die Führung um 15 Uhr aber doch nicht statt, so dass wir vergebens warteten. Wenigstens der Regen hatte nun aufgehört. Schließlich kehrten wir zurück nach Diez, dort wurden die Kinder abgeholt und vorzeitig heimgebracht, während ein anderer Teil der tapferen Radler die Rückfahrt antrat. Der nächste Tag wurde angesichts der nicht viel besseren Wettervorhersage kurzerhand umgestaltet – man ist ja flexibel. In Limburg gibt es eine Indoor-Spielhalle, zu der wir den Transport der Kinder mit dem Auto organisierten. Gleichzeitig boten wir eine nicht geplante längere Tour für die verbleibenden Erwachsenen an: Vom Aartal ging es über den Höhenzug in das benachbarte Emsbachtal und von dort nach Runkel an die Lahn. Das Wetter spielte nun mit und wurde im Tagesverlauf immer besser. So nahmen einige Kinder am Nachmittag ab der Spielhalle doch noch an der Rückfahrt oder an einer weiteren kurzen Fahrt an der Lahn teil. Ein Teil fuhr mit dem Auto direkt zur Domäne Hohlenfels zurück und besichtigte dort das nahe liegende Schloss Hohlenfels, dass ein Privatmann gekauft hatte und der aus Kostengründen nun Besucherführungen durchführt. Die Rückfahrt per Rad ab Limburg sollte wegen der bereits ausgetobten Kinder flach verlaufen, was aber leider wegen einer weniger geeigneten Beschilderung zu einer recht anstrengenden Aktion ausartete. Bei Diez war ab dem Lahntal nämlich ein Ort an der Aar ausgeschildert, der laut Karte eine flache Wegführung bei einer erheblichen Abkürzung versprach. Beides erfüllte sich nicht, der Weg war nicht nur länger als gedacht, man wurde auch über die Höhe geführt – ohne dass irgendwie darauf hingewiesen wurde. Zu Recht gab es Beschwerden über die Wegwahl, hier haben wir leider der Fahrradbeschilderung in Rheinland-Pfalz zuviel zugetraut. Als Tourenführer sollte man halt doch nicht zu vertrauensselig sein... Allerdings ist positiv anzumerken, dass sowohl die Stadt Diez als auch das Land Rheinland-Pfalz auf unsere Hinweise per Mail sehr positiv reagiert haben und die detailliert aufgearbeiteten Anregungen prüfen wollen. Als leidgeprüfter Tourenführer bin ich mal gespannt, was dabei herauskommt. Das Ergebnis wird in frankfurt aktuell zu lesen sein, denn es dürfte schon von Interesse sein, wie das Land, dass sich die Förderung des Fahrradtourismus groß auf die Fahnen geschrieben und auch schon gute Ansätze gezeigt hat, mit konstruktiver Kritik umgeht. Wen es interessiert: Die Mail an die Stadt Diez und das Land Rheinland-Pfalz sowie deren zwischenzeitliche erste Reaktion sind im Web des ADFC Usinger Land hinterlegt – schauen Sie bei den Touren 2006 unter der Aartaltour bei dem dazugehörigen Bericht nach. Am Sonntag scheiterte die Organisation einer gemeinsamen Fahrt im Aartal daran, dass durch die Trennwirkung des autofreien Tales eine sinnvolle Organisation der Rückfahrt mit dem Auto nicht möglich war. So musste man individuell teilnehmen und hier kann ich mich nur über unsere Version berichten. Mit einer weiteren Familie aus Bad Homburg radelten wir eine Strecke aartalaufwärts bis zur Burg Hohenfels, die wir zu Fuß erklommen. Nach der grandiosen Aussicht nahmen wir im Tal den Dampfzug nach Wiesbaden-Dotzheim und kämpften uns bei einer eher mittelmäßigen Fahrradbeschilderung bis zum Wiesbadener Bahnhof durch. Mit einem selbst fahrenden kleinen Kind war das recht abenteuerlich. Am Bahnhof trafen wir kurze Zeit später den Familienvater der Bad Homburger Familie, der ab Hohenfels zurück zur Unterkunft gefahren war, um das Auto zu holen. Hier trennten sich die Wege, denn wir fuhren mit der Bahn zurück nach Wehrheim – natürlich nicht ohne weitere Wartezeiten in Frankfurt, weil wir gerade wieder einen Zug verpassten... Die abschließenden Rückmeldungen nach dem gemeinsamen Frühstück am letzten Tag waren allerdings durchweg positiv. Da es eine Reihe von widrigen Umständen gab – nicht nur das Wetter, auch eine nicht sehr feinfühlig gewählte Aufteilung der Übernachtungsräume beim Beherbergungsbetrieb, was erst auf mehrfaches Nachhaken nachgebessert wurde, können wir das nur als positiv bewerten. Alle Familien haben Interesse an weiteren Touren geäußert und so wird der Mailkontakt weiter bestehen – und es wird auch schon an einer Tour für das nächste Jahr gearbeitet: Wahrscheinlich wird es an den Main gehen. Schau'n wir mal... Wer sich für Informationen hierzu bereits vor der Veröffentlichung des nächsten Tourenprogramms interessiert, kann sich gerne beim ADFC Usinger Land melden. Stefan Pohl |