Zum Beispiel Riedberg Wenn es um den Standard von Radverkehrsanlagen geht, ist man im Allgemeinen geneigt zu glauben, dass es vor allem die Altanlagen im Bestand sind, die Anlass geben zu vielfältigem Ärger. Dass man aber 15 Jahre nach dem Start ins fahrradfreundliche Frankfurt in einem neuen Stadtviertel allenthalben auf Ärgernisse stößt, die man längst für Vergangenheit hielt, gibt zu denken. Der ADFC hat sich auf dem Riedberg umgeschaut. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Der Kampf um die Standards
Diesem Beschluss folgten bis heute nicht weniger als sieben mehr oder weniger hinhaltende Berichte des Magistrats, deren Tenor sich in wenigen Worten zusammenfassen lässt: Brauchen wir nicht, machen wir doch alles schon und im Übrigen wollen wir es bei Bedarf auch anders machen können. Was will der ADFC?
Wer sich das Durcheinander unterschiedlichster Farben und Muster der neu gebauten Geh- und Radwege im Bereich des Riedbergs anschaut, kann eigentlich angesichts von so viel Ignoranz nur verzweifeln. Nicht die Radwege sind basaltfarben gepflastert, sondern die Gehwege. Die Radwege sind in hellgrau gehalten, nach den Vereinbarungen eigentlich die für die Gehwege vorgesehene Farbe. An anderer Stelle sind zur Abwechslung sowohl die Geh- als auch die Radwege hellgrau gepflastert, getrennt nur durch ein schmales Band basaltgrauer Steine. Einziger Lichtblick in dem Durcheinander sind die Teile der Altenhöferallee, auf denen Radstreifen markiert sind. Chaos im Kreisverkehr
Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch die Ausgestaltung der so genannten Nullabsenkungen der Radwegeauffahrten radverkehrstechnisch eher finsterstes Mittelalter repräsentieren. Bis zu vier Zentimeter türmen sich die steinernen Barrieren auf. Das ist nicht nur der Tod so mancher Felge, sondern ist auch geeignet, unachtsame Rollstuhlfahrer, die sich auf den Radwegen eine etwas komfortablere Fahrt über die Bordsteinkanten erhoffen, als sie es von den Gehwegen gewohnt sind, unsanft aus ihren Gefährten auf die Fahrbahn zu kippen. Fazit: 1. Es wird allerhöchste Zeit, dass verbindliche Bau- und Planungsstandards diesem Unsinn ein Ende setzen. 2. Am Riedberg muss dringend nachgebessert werden. Text und Fotos: Fritz Biel |