Skip to content

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main   

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

Artikel dieser Ausgabe

Leserbriefe

zu „Wieder einige schwere Radunfälle“ Heft 04/2006,
„Nachtrag“ zum tödlichen Unfall in Fechenheim

Das Problem beginnt eigentlich schon am Mainkur-Kreisel. Radfahrer, die aus Richtung Norden die Bahnunterführung an der Mainkur nutzen (und das sind durchaus nicht wenige) und in Richtung Fechenheim/Mainuferweg wollen (z.B. zu den Offenbacher Betrieben der Cassella oder in die OF-City), fahren nach links, um die Hanauer Landstraße stadteinwärts an der Ampel vor der Mainkur zu kreuzen. Viele von ihnen wechseln dann nicht mit den Fußgängern über den Ampelübergang auf die Mainkurinsel (wie offiziell vorgesehen), sondern bleiben auf der linken Seite und queren die Hanauer stadtauswärts in dem kurzen Augenblick, der zwischen den Grünphasen der aus Fechenheim nach rechts abbiegenden Fahrzeuge und der aus Richtung Frankfurt auf der Hanauer kommenden bleibt. Sie gelangen damit auf die östliche Seite von Alt Fechenheim. Weitergefahren wird dann – verkehrswidrig – auf dem schmalen Fußweg mit seiner Heckenbegrenzung. Am Ende dieser Strecke kann dann ohne Querung der Tramgleise der Mainweg erreicht werden.

Damit erspart man sich mehrmaliges Warten an Ampeln an der Mainkur, um auf den „richtigen“ westlichen Radweg zu gelangen sowie dann wenige hundert Meter weiter die Querung „zurück“ auf die linke Seite, um den Weg parallel zu den Tramgleisen zu erreichen (und damit den Steg auf die Offenbacher Mainseite). Wenn nun jemand genau an dieser Stelle nach rechts, in Richtung Fechenheim, will, kann es zu dem beschriebenen Unfall kommen.

In der Regel kommt es bei Begegnungsverkehr auf dem schmalen, heckengesäumten Fußweg nicht zu Problemen – mein Eindruck war bisher, dass sich alle Radler auf diesem Stück Weg ihres unrechten Fahrens bewusst sind und deshalb rücksichtsvoll auf begegnende Fußgänger oder Radfahrer reagieren. Nur eine akzeptable Kreuzungsmöglichkeit der Hanauer Landstraße im Bereich um den Mainkurkreisel, die direkt auf die „richtige“ Seite von „Alt Fechenheim“ führt, könnte hier Abhilfe schaffen. Dazu müsste dann aber auch eine akzeptable Querung der Tramgleise (kurze Ampelwartezeit) am Fechenheimer Ortsbeginn möglich sein, um zügig in Richtung Mainweg zu gelangen. Die Praxis zeigt nun mal, dass Radfahrer umwegeempfindlich sind und gerne versuchen, die ihnen möglichen (auch verkehrswidrigen) Abkürzungen und Lücken zu nutzen.

Das neue Drängelgitter, das in Folge des Unfalls installiert wurde, ist erstaunlich großzügig ausgelegt, so dass auch Kinderwagen und Fahrrad-Anhänger (diese natürlich verbotswidrig) problemlos passieren können sollten. Allerdings scheint mir das Gitter vor der kreuzenden Zufahrt zur Kläranlage zu warnen – als unbedarfter, verkehrswidrig fahrender Radfahrerwürde ich die Gefahr in dieser Zufahrt vermuten und darüber im Zweifelsfall die nahende Straßenbahn übersehen.

Peter Sauer


zu „Wieder einige schwere Radunfälle“ Heft 04/2006

In der umfangreichen Dokumentation einiger Radunfälle fehlen m.E. leider konkrete Lösungsansätze, wie man als Radler/in derartige Unfälle vermeiden kann.

Daher nachstehend meine Vorschläge, die zugegebenermaßen eine subjektive Meinung und kein Allheilmittel darstellen und keineswegs die beschriebene Situation abwerten sollen:

1. Tramunfall Fechenheim:

Beim Überqueren von Schienen (wie Straßen) empfiehlt sich stets der Blick nach links und rechts. Moderne Tramfahrzeuge sind schnell und sehr leise, da kann man sich keinesfalls aufs Gehör verlassen.

2. Lkw-Unfall:

Wie auch immer dieser Unfall zustande kam: Immer wieder beobachte ich, wie sich Radler/innen rechts am stehenden Lkw vorbeischlängeln. Dies ist lebensgefährlich!  Man wird in dieser Situation vom Fahrer meist nicht gesehen. Zudem scheren beim Abbiegen Auflieger bzw. Anhänger häufig erst aus und dann wieder ein, so dass man dort dann unter die Räder kommt. Da hilft auch der Unterfahrschutz nicht viel. Als Faustregel kann man zwar sagen, solange man im Rückspiegel (des Lkw) das Gesicht des Fahrers sieht, sieht dieser einen auch, aber verlassen sollte man sich darauf nicht. Ich kenne die Situation auch aus der Lkw-Perspektive und empfehle daher dringend, sich nicht rechts von einem stehenden Lkw aufzustellen.

3. Schweizer Straße:

Auch wenn es Nerven kostet (hupende Kraftfahrer hinter einem, die vorbei wollen, aber nicht können), ist es sicherer, zwischen den Tramschienen zu fahren. Dann hat man den Sicherheitsabstand nach rechts von 1 Meter eingehalten und prallt sicher nicht gegen plötzlich geöffnete Türen. Bei Fahrspurwechsel sollte man Schienen möglichst stumpf überfahren.

Jürgen Johann


Diebstahl für den Eigenbedarf?

Liebe ADFCler,

mein Rad hat in diesem Jahr das Los gezogen und ist mit unter den 400.000 geklauten Rädern pro Jahr. Es wurde allerdings nicht das gesamte Rad geklaut, sondern geradezu liebevoll das Hinterrad entfernt – es enthielt nämlich eine Rohloff-Nabe. Alle dazugehörigen Teile wurden am 25.8. vor dem Gebäudeflügel Q1 des IG Farben-Hauses (Grüneburgplatz 1, Unicampus Westend) sehr professionell demontiert, die Kette offenbar sogar mit einer Kettenzange aufgetrennt. Ich habe leider lernen müssen, dass ein Hinterrad mit einem Hinterbauschloss überhaupt nicht gesichert ist, da wohl alle diese Schlösser nur mit Schrauben an der Sattelstrebe befestigt sind – löst man diese, so wird alles nur noch vom Schutzblech „gehalten“ (das in diesem Falle auch noch aus Holz ist). Ich hatte übrigens nicht den regulären Schaltgriff von Rohloff montiert, sondern ein Modell der Firma Rewel. Der Hersteller schrieb mir, dass davon in der von mir bestellten Ausführung nur 4 Stück je gebaut worden seien, der Wiedererkennungswert dürfte also ausgesprochen hoch sein.

Wissen Sie, ob es typische „Vertriebswege“ für diese „Ware“ gibt – vorausgesetzt, hier wurde nicht für den „Eigenbedarf“ geklaut? Ich beobachte ebay, eine Anzeige ist natürlich aufgegeben, und bei Rohloff und Rewel habe ich den Diebstahl auch angezeigt, falls der „Besitzer“ auf die Idee kommen sollte, sich mit einer Frage an den Hersteller zu wenden. Was kann man noch machen? Versichert ist das Rad leider nur mit zwei Dritteln seines Wertes, so dass ich wahrscheinlich auch nur zwei Drittel des Wertes der geklauten Teile zurückbekommen werde.

Mit freundlichen Grüßen, traurig, aber weiter radelnd: Jochen Lankenau

Telefon 069/599803


Neue Sterne braucht das Land.

Zu Jahresbeginn wurde groß gefeiert und dem radfahrenden Volk die Neuordung der ADFC-Sterne-Kategorien verkündet. Nicht  mehr ausschließlich die zu fahrende Gesamtstrecke und Höhenmeter sollten maßgeblich für die Bewertung des Schwierigkeitsgrades sein. Seit dieser Saison gibt es also längere Touren z.B. nach Wiesbaden (hin und zurück gute 80 Kilometer), die im langsamen Zwei-Sterne-Tempo um die Höchstgeschwindigkeit 15/16 Stundenkilometer gefahren werden und kürzere Touren die im Drei-Sterne-Tempo, auf ebener Strecke 18 bis 21 Stundenkilometer, absolviert werden. Die Tourenleiter müssen dafür und für andere Neuerungen wie Flexitour, „kleiner Adler“ etc. auswerten, wie der Anklang und die Nachfrage war.

Als problematisch hat sich herausgestellt, dass mancher Tourenleiter die zu bewältigenden Höhenmeter bei seiner Sterne-Bewertung nicht mehr berücksichtigt. Durchaus heftige „Bergstrecken", soweit man in Hessen davon sprechen kann, zumindest aber lange Touren mit heftigen Steigungen werden lediglich mit zwei oder drei Sternen bewertet, die eindeutig mit vier Kreuzchen versehen werden müssen. Peinlich nur, dass das ausgerechnet am sogenannten Radtourensonntag praktiziert wird, der ja eine Werbeveranstaltung für den ADFC sein will. Auf meine Nachfrage wurde mir mitgeteilt: „Das haben wir dem Berliner Kreisverband zu verdanken, der nur noch Geschwindigkeit, aber keine Höhenmeter mehr bei der Vergabe der Sterne berücksichtigt sehen will.“

Da fragt sich das einfache Mitglied: Inwieweit sind wir Frankfurter abhängig vom Berliner Kreisverband? Den Sternefrust konnten Radlerinnen und Radler im Laufe der aktuellen Tourensaison aber auch anders herum erleben: Man freut sich auf eine schöne Drei-Sterne-Tour um den Frankfurter Grüngürtel. Wenn es dann nur zu einer mittelmäßigen Zwei-Sterne-Veranstaltung kommt, wird die Vorfreude auf einen schönen Radlertag auch enttäuscht. Damit wiederum möchte ich nichts gegen Zwei-Sterne-Touren einwenden, die sehr schön sein können, weil mehr Zeit für Kulturelles und Besichtigungen bleibt als bei den überwiegend sportlichen Veranstaltungen. Alle beim ADFC angebotenen Kategorien haben ihre Berechtigung und Publikum. Bei den Irritationen kommt es sicher immer auch auf die eigene Erwartungshaltung an, mit der Mann und Frau an den Start gehen. Um die angebotenen Touren im Vorfeld richtig einschätzen und Frust vermeiden zu können, ist jedenfalls eine eindeutige und nachvollziehbare Sterne-Bewertung inkl. Kurzbeschreibung, die vor allem auch eingehalten wird, im Tourenprogramm unverzichtbar.

Harald Lutz


Dieser Leserbrief ging als Mail an info.strassenverkehrsbehoerde@stadt-frankfurt.de und erreichte uns in Kopie

Betreff: Radwege im allgemeinen + Baustelle Kreuzung Untermainbrücke/Schaumainkai + Radweg am Schauspiel

Sehr geehrte Damen und Herren, ich fahre täglich, winters wie sommers (außer bei Glatteis), mit dem Fahrrad in Frankfurt 4 km zur Arbeit. Auf die Benutzungspflicht von Radwegen könnte ich verzichten, da sie mich in meinem Fortkommen mit 15 km/h mehr behindern als unterstützen, meine Bandscheiben unnötig belasten und die Autofahrer bei Nichtbenutzung für sich die Legitimation ableiten einen drangsalieren zu dürfen. Außerdem sind sie oft in einem schlechten Zustand und werden als Parkplatz missbraucht. Das einzig Vernünftige sind Radspuren auf der Straße. Da ich aber nun mal per Gesetz dazu gezwungen werde, Radwege zu benutzen, erwarte ich auch seitens der Behörden einen vernünftigen und verantwortungsvollen Umgang mit diesen Einrichtungen. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn sich die Verantwortlichen in Zukunft bei der Absperrung von Radwegen wegen Straßenbauarbeiten, etc. mehr Mühe geben würden. In der Regel gibt es keine Umleitung oder Einfädelspuren für gesperrte Radwege. Da wird einem einfach eine Absperrung vor die Nase gestellt und man muss selbst schauen, wie man weiter kommt.

Bei der Baustelle im Kreuzungsbereich Untermainbrücke/Schaumainkai verhält es sich genauso. Unter anderem wurde die Rampe des Fahrradweges auf die Brücke Richtung Innenstadt abgesperrt. Ein Hinweisschild fehlt aber, dass der Fahrradweg gesperrt ist. Bitte stellen Sie umgehend eins auf, damit auch die Autofahrer die Chance haben, diesen Umstand mitzukriegen, wenn sie nicht gerade am telefonieren sind und Zeit haben sich auf den Verkehr zu konzentrieren. Ansonsten sehen sich einige im Recht, drastische Erziehungsmaßnahmen gegenüber den Fahrradfahrern zu ergreifen, wie es heute morgen mir und einer weiteren Person geschehen ist: Zuerst gab es Hupen und ein gefährliches Überholmanöver auf der Brücke und anschließend Androhung von Schlägen beim Versuch den Fahrer an der nächsten roten Ampel darauf hinzuweisen, dass die Rampe gesperrt ist.  Wobei ich gar nicht zu Wort kam bei dem Gebrüll des Autofahrers. Aber sich selbst als gesetzestreuen Bürger erlaubte er sich mit 70 bis 80 Sachen über die Brücke zu rauschen. Aber das ist ja eine andere Sache. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Wird der Fahrradweg am Schauspiel Richtung Sachsenhausen bald wieder als solcher ausgeschildert oder wurde er schon der besseren Optik wegen geopfert? Zwei verschiedenfarbige Streifen für Rad- und Fußweg sind jedenfalls nicht ausreichend. Oder wird bald das Fahren entgegen der Fahrtrichtung in der Neuen Mainzer Straße erlaubt sein?

Mit freundlichen Grüßen,

Harald Winkler

Anmerkung des Verkehrspolitischen Sprechers des

ADFC Frankfurt am Main e.V.

Hallo Herr Winkler,

vielen Dank für die Information über die Sperrung des Radwegs auf der Untermainbrücke. Ich werde auch einmal im Straßenbauamt nachfragen, was da los ist. Für Informationen über Änderungen und für die Weiterleitung anfälliger Antworten der Verwaltung wäre ich Ihnen dankbar.

Was den Radweg am Theater in Gegenrichtung angeht, hatte die Verwaltung in der Tat einen Wegfall geplant und eine einheitliche Pflasterung vorgesehen. Auf Druck des ADFC wurden diese Pläne dann fallen gelassen. Ich gehe also davon aus, dass die Radwegebeschilderung noch nachgeliefert wird.

Mit freundlichen Grüßen

Fritz Biel

13.09.2006 I ADFC Frankfurt am Main e. V. |