Editorial Manchmal, liebe Leser, ist einem die Stadt zu voll, zu laut, zu dreckig – zu städtisch. Wenn dann noch an einem Weinfest-Sonntag die Blasmusikbühne direkt vor der heimischen Einfahrt aufgebaut wird, liegen Fluchtgedanken nah. Also ab in den Taunus, im Frühtau zu Berge. Hinter Niederursel winkt der Feldberg, in Oberursel stehen Menschentrauben vor den gleich öffnenden Backläden. Recht idyllisch. Doch diese Idylle findet jäh ein Ende, als das erste Motorrad vorbeidonnert. Und dann noch eins, und noch eins – immer wieder wird die Morgenruhe lautstark unterbrochen. Auf den letzten Metern zum Gipfel sind dann weit unten im Tal schon die demnächst passierenden Vollgas-Geschosse zu hören. Ruhe auf dem Land? Nur ganz oben, vor dem Kiosk, wo „Biker“ ihre Maschinen abgestellt haben und über Motorensound fachsimpeln. Sonntags morgens um neun. Da rollt man doch kleinmütig zurück zur Blasmusik-Bühne. Die wird wenigstens abends wieder abgebaut. Wer ab und zu einen Blick in unser Impressum wirft, wird die rückläufige Zahl der Redaktionsmitglieder bemerkt haben. Jetzt hat auch Ralf Haselhorst, langjähriger „Chefredakteur“, aus familiären Gründen seinen Abschied eingereicht. Vergessen hat er dabei leider, uns einen Nachfolger vorzustellen. Die/den suchen wir jetzt. frankfurt aktuell wird ernster genommen, als man gemeinhin von einer Mitgliederpostille erwartet. Ernster bei den Autoren, ernster bei den Lesern, ernster bei den Funktionären. Das freut uns natürlich. Denn frankfurt aktuell ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Öffentlichkeitsarbeit – und die wollen wir ernst genommen wissen. Könnte das nicht Anreiz sein für den einen oder anderen Leser, mit seinem Namen im Impressum die Redaktion wieder zu verstärken? Der Eine folgte der Eintracht nach Berlin und gleich darauf ins heimische Stadion, der Andere ist von einer Frühjahrserkältung angeschlagen – das aktuelle Heft ist unter erschwerten Umständen zustande gekommen. Wir glauben aber, dass trotzdem viel Lesenswertes darin zu finden ist. Wer’s anders sieht, möge uns das bitte mitteilen. Auch wir sind fehlbar. Peter für das Redaktionsteam |