Neues Verkehrsschild in Frankfurt?
Was kann man noch tun gegen die Gefahr, in die sich Radfahrerinnen oder -fahrer bringen, wenn sie regelwidrig einen Radweg in Gegenrichtung benutzen? Genau vor einem Jahr haben wir berichtet über die häufigste Unfallsituation für uns Radfahrer: beim Befahren von Radwegen in Gegenrichtung von in die Hauptstraße nach rechts einbiegenden Motorfahrzeugen erfasst zu werden. Einige der Örtlichkeiten, an denen solche Unfälle eintraten, wurden genannt. In dem Bericht über die Unfallentwicklung in Frankfurt (Heft 5/2005) wurde darauf ebenfalls eingegangen als der häufigsten Unfallsituation. Das ist im übrigen keinesfalls typisch für Frankfurt, sondern gilt ebenso für andere Großstädte in Deutschland. Die den Leserinnen und Lesern von frankfurt aktuell inzwischen wohlbekannte KEBU (Kommission zur Erfassung und Beseitigung von Unfallschwerpunkten) in Frankfurt hat sich in fast jeder Sitzung mit einer solchen Situation zu befassen. Und in letzter Zeit findet man sich immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass derlei Unfälle geschehen, ohne dass für die Unfallbeteiligten irgendwelche Sichtbehinderungen bestehen oder andere äußere und veränderbare Umstände zu diesen Unfällen beitragen. So ist es auch bei der Einmündung des Biegweges in die Ludwig-Landmann-Straße in Rödelheim, wo sich innerhalb von zweieinhalb Jahren sechs Unfälle dieses Typs ereigneten. Solcherlei Verkehrsunfallskizzen mit Radunfällen sollten doch in Zukunft weniger gezeichnet und der KEBU vorgelegt werden müssen.
Bei den meisten Unfallschwerpunkten dieser Art handelt es sich um Alleen mit breiten Mittelstreifen (Nibelungenallee, Rothschildallee, Theodor-Heuss-Allee), Straßen mit Mittelstreifen (Ludwig-Landmann-Straße) oder mit schwer oder gar nicht zu kreuzenden Straßenbahnschienen (Eckenheimer Landstraße Höhe Hauptfriedhof). Viele Radfahrer vermeiden hier eine umständliche zweimalige Querung und benutzen lieber den Radweg entgegengesetzt der vorgeschriebenen Richtung. Dass von Seiten der Radfahrer dann eine besondere Vorsicht geboten ist, haben wir schon mehrfach betont. Wie kann man aber den Autofahrern diese Gefahr deutlicher machen, die konzentriert sind auf den von links anrollenden Verkehr und dabei eventuell von rechts kommende, falsch fahrende Radfahrer übersehen? Vor diesem Problem sahen sich auch die Mitarbeiter in der KEBU. Und so entstand die Idee zu einem Verkehrsschild, das Autofahrer auf die Gefährdung der von rechts kommenden Radfahrer hinweist. Dieses Schild steht jetzt an der Einmündung der Sodener Straße in die Mainzer Landstraße. Auch wenn er oder sie das Schild nicht sehen kann, vor dem inneren Auge sollten falsch fahrende Radfahrer oder -fahrerinnen es schon haben und an einmündenden Nebenstraßen bei herannahenden Autos Vorsicht walten lassen. Im Übrigen besteht nicht die Absicht, diese Hinweisschilder massenhaft aufzustellen. Abgesehen von den Kosten muss erst einmal Erfahrung gesammelt werden, ob sie tatsächlich von den Autofahrern beachtet werden und diese ihr Fahrverhalten darauf einrichten. Außerdem wird über weitere Möglichkeiten und Maßnahmen zur Verminderung dieser Gefahren nachgedacht. Weitere Anregungen dazu werden auch gerne entgegen genommen. Fitz Bergerhoff |