Wehrheim: Radweg durch die Saalburgsiedlung Durch die Saalburgsiedlung führt ein neuer Radstreifen, der erste in Wehrheim. Eine wesentliche Motivation hierfür waren Erkenntnisse des Bürgermeisters Gregor Sommer auf einer Radtour durch Holland, bei der er offensichtlich auf moderne Radverkehrsanlagen gestoßen ist, dies sinnvoll fand und jetzt auch in Wehrheim umsetzen möchte. Zusammen mit dem ADFC Usinger Land votierte der Bürgermeister gegen einen ursprünglich geplanten Zweirichtungs-Bordsteinradweg. So konnte eine eklatante Fehlplanung verhindert werden. Diese Gelegenheit bot sich bei der Sanierung der Köpperner Straße vom Ortseingang in der Nähe des Bahnhofs Lochmühle/ Saalburg und des neuen Baugebietes „Die Mark“ am Ende der Saalburgsiedlung. Dieser Abschnitt wird auch ein Teil des projektierten Erlenbachweges sein, deshalb sind Maßnahmen zu Gunsten des Fahrradverkehrs hier auch sehr sinnvoll. Zudem stellt die Köpperner Straße die flache Verbindung für Radfahrer in das Köpperner Tal und damit den Vordertaunus dar. Eine Radverkehrsanlage wäre hier nicht unbedingt notwendig gewesen. Auf der Straße gilt ohnehin Tempo 30. Allerdings kann sie auch nicht schaden, verringert doch die Sonderfläche für Radfahrer die verfügbare Fläche für Kraftfahrzeuge und trägt somit zur Verkehrsberuhigung bei, was hier ausdrücklich gewünscht war. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Streifen nicht durch parkende Anwohner zugestellt wird. Hierzu wird der ADFC darauf hinwirken, dass Anwohner über den Sinn und Zweck der neuen Anlage informiert werden. Ein fast unglaublicher Punkt sollte hier in unserer Mitgliederzeitschrift nicht verschwiegen werden: Der so angelegte Fahrradstreifen auf der Straße (siehe Bild) war ursprünglich für beide Richtungen benutzungspflichtig ausgeschildert! Der ADFC hat kurz nach der Beschilderung bei der Gemeinde Wehrheim im Ordnungs- und Bauamt angerufen. Dort hatte man schon auf unseren Anruf gewartet (und dies auch gesagt!): Den beteiligten Mitarbeitern war klar, dass diese Anordnung straßenverkehrsrechtlich gar nicht möglich ist. Ohne größere Diskussion wurde eine Klärung zugesagt. Noch am selben Tag hat sich die Gemeinde Wehrheim beim ADFC gemeldet und den Abbau der relevanten Schilder und das Entfernen der bereits aufgebrachten Fahrbahn-Markierungspfeile zugesagt. Diese Arbeiten sind inzwischen durchgeführt. Bei genauer Betrachtung der Fahrbahn ist leicht zu erkennen, was früher einmal gedacht war. In der Presse werden wir dies aus taktischen Gründen etwas anders darstellen. Der ADFC möchte zeigen, dass man mit ihm im Vorfeld gut zusammen arbeiten kann und so peinliche spätere Auftritte vermeiden kann. Letztendlich profitieren davon alle Beteiligte mehr, als wenn ein „böser“ Artikel in die Öffentlichkeit gelangt. Als Fazit bleibt aber doch: Ohne einen wachsamen ADFC vor Ort geht es wohl nicht ... Stefan Pohl |