Durch Spessart und Rhön mit Fahrradmuseum
Um dem Rhein-Main-Gebiet rasch zu entfliehen, begaben wir uns am 12. Juni in familiärer Runde zu viert mit der Bahn nach Bad Soden-Salmünster, um sodann von dort aus radelnd Spessart und Rhön unsicher zu machen. Zunächst wechselten wir in den Jossgrund, um dann dem weiten, sanften Tal durch die Wiesen abwärts zu folgen. Pünktlich zur Mittagszeit erreichten wir das im letzten Jahr eröffnete Deutsche Fahrradmuseum in Bad Brückenau, in dem uns zunächst ausschließlich das Museumscafé interessierte. Nach einem nahezu kompletten Durchgang durch die Speisekarte widmeten wir uns den historischen Vorfahren unserer Stahlrösser. Da gab’s einiges an Technik-Leckerbissen zu sehen: Was mit dem Laufrad des Freiherrn von Drais begann, wurde bald mit Federung, Beleuchtung und mehr oder weniger kuriosen Antrieben versehen. Wenn Geld nicht so die Rolle spielte, wurde liebevoll verziert. Auch eine etwa hundert Jahre alte Vorversion einer V-Brake gehörte zu unseren Entdeckungen. Alles schon mal da gewesen. Anschließend testeten wir unsere Geschicklichkeit auf dem Testparcours neben dem Haus, stellten unsere Versuche aber rechtzeitig ein, bevor es zu ernsteren Verletzungen kam. Auch das Angebot einer Probefahrt auf einem Hochrad-Nachbau nahmen wir alle sehr wohlwollend zur Kenntnis, ohne jedoch den nötigen Mumm aufzubringen, uns tatsächlich in luftige Höhen zu begeben. Wir lauschten lieber den Ausführungen und Anekdoten des Könners. Während des Museumsaufenthaltes ließ sich die Sonne dann doch mal überreden, uns ihre Strahlen zu schenken und derart die Temperatur in den komfortablen Bereich klettern zu lassen. Im Anschluss an den geschichtlichen Ausflug brachen wir beschwingt mit unserer heutigen Radtechnik über die Ausläufer der Rhön Richtung Fränkische Saale auf. Nach etlichen Höhenmetern am Stück konnten wir unseren Blick in die Ferne bis zum Kreuzberg schweifen lassen, um dann auf schmalen, idyllischen Wegen das ganz und gar ruhige Weißenbach- und Schondratal hinabzurollen. Ein Abschlussbier in Gemünden rundete die Tour ab und bereitete uns auf die Bahnfahrt nach Hause vor.
Christian Martens
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