Sternfahrt am Karfreitag
Seit zehn Jahren Tradition ist unsere Karfreitags-Sternfahrt zur Wallfahrtskirche nach Ilbenstadt in der Wetterau. Heuer findet sie am 25.3. statt, einem Termin, der nach Ansicht der Normalsterblichen außerhalb der klassischen Tourensaison liegt. Doch hatte uns Petrus fast immer ein Wetter beschert, an dem es sich gut die rund 30 km lange Strecke der Nidda entlang radeln ließ. Die Tour eignet sich für Alt und Jung, für Mitglieder und Nichtmitglieder, für stramme wie für weniger geübte Wadeln. Die Würde des Feiertages wird gewahrt. Von zwölf verschiedenen Startpunkten im Rhein-Main-Gebiet gehen wir wieder auf die Reise zu einem fast neunhundert Jahre alten Juwel der Baukunst, einem ehemaligen Kloster der Prämonstratenser, das vor zweihundert Jahren auf Beschluss mächtiger Fürsten aufgelöst und deren Güter und Schätze zu ihren Gunsten konfisziert wurden, vorgeblich als Entschädigung für Güter, die Napoleon links des Rheins annektiert hatte. So waren damals für rund fünfzehn Jahre die urdeutschen Städte Mainz, Koblenz, Köln und Trier französisch und somit republikanisch geworden, sicherlich von vielen Bürgern als eine Befreiung aus deutscher Fürstenknechtschaft und Feudalismus empfunden. Nach der Niederlage von Napoleon in Waterloo wurden alle diese Gebiete wieder deutsch, allerdings oft mit neuen Herrschern, die ihre Titel und Neuerwerbungen eben diesem Napoleon verdankten. Natürlich wurde das einmal Eingeheimste nicht wieder heraus gegeben. Es sollte noch weitere fünfzig Jahre dauern, ehe die Leibeigenschaft aufgehoben und die Bauern Ihre Lehensgüter als Eigentum erwerben konnten. Die meisten Bürger wären heute froh, sie würden nur mit den damaligen Steuersätzen („dem Zehnten“) zur Kasse gebeten. Vor allem Klöster waren zur damaligen Zeit recht human. Kirchenaustritte waren allerdings seinerzeit mehr als tabu. Wir werden eine Domführung geboten bekommen (ca. eine Stunde, Kosten 2 EUR). Wer nicht daran teilnehmen möchte, sichert sich sofort einen Platz in der eigens für uns geöffneten Klosterschänke, wo wir zu vernünftigen Preisen essen und trinken können. Bei gutem Wetter lässt es sich vielleicht sogar auf der Terrasse gut aushalten. Dabei treffen wir auf viele alte und neue Gesichter aus anderen Kreisverbänden und Ortsgruppen. Meist liegen auch deren Tourenprogramme zum Mitnehmen aus. Nach und nach verlassen dann die TeilnehmerInnen den Ort Richtung Heimat. Auch die S-6 ab Bruchenbrücken bzw. Niederwöllstadt bietet sich für müde Pilger als Alternative an.
Die Abfahrtspunkte und Abfahrtszeiten ab Frankfurt
andere Abfahrtspunkte siehe
www.adfc-hessen.de
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