Jubiläum an der Mosel
Am zweiten Tag fuhr die Gruppe – es waren 15 – nach Besichtigung der Reste einer römischen Weinkelter (sehr alt) weiter nach Bernkastel-Kues. Die geplante längere Stadtbesichtigung fiel ins Wasser. Die Räder waren noch nicht richtig unter der Moselbrücke abgestellt, da schüttete Petrus aus, was er hatte. Nach einer halben Stunde Freude über den trockenen Standplatz wurden die Regenklamotten angezogen und die Karawane setzte sich bei inzwischen mäßigem Regen in Bewegung. Ab Zeltingen sollte ein Teil der restlichen Tagesetappe mit dem Schiff zurück gelegt werden, um nicht gänzlich aufgeweicht in Traben-Trarbach anzukommen. Doch nun schien die Sonne wieder. Also wurde beschlossen, nach einem kurzen Mittagessen weiter zu radeln. Also ging es wein-berg-auf. Aus luftiger Höhe von 145m ü.n.N. sah die Landschaft auch gut aus. Während der Abfahrt braute sich ein Gewitter zusammen, das sich kurz vor Erreichen eines Campingplatzes über die Radtouristen ergoss. Das war der zweite und letzte Wasserguss an diesem 52-km-Tag. Danach folgte nach einem hervorragenden Abendessen im Weinhotel Burg-Schneider ein Guss im Weinkeller: die so genannte Weinprobe. Der Wein ist Allen bekommen – nur den Schuhen von Karl nicht: die lösten sich Schritt für Schritt auf. Bis zu Karl‘s Zimmer waren keine Sohlen mehr an seinen Schuhen. Am nächsten Morgen konnten sich die Touristen im Fährtenlesen üben. Am dritten Tag teilte sich die Gruppe in Bergfahrerinnen und Bergfahrer (5) und solche, die gemütlich auf Wasserhöhe fahren wollten (10). Beide Gruppen hatten Rückenwind und Sonnenschein für die 65 km lange Strecke bis Treis-Karden. Ein Ort übrigens, der nicht unbedingt als Etappenziel geeignet ist. Das Hotel war flankiert von der Bundesstraße vorne und den Bahngleisen hinten. Und die Küche bot als vegetarische Spezialität eine Markklößchensuppe an. Am vierten Tag, frühmorgens, zeigte sich, dass einige Tourenteilnehmerinnen regnerische Tage besser überstehen als trockene, windige, so wie der dritte Tag einer war. Claudine konnte kaum aus den Augen schauen und sprach merkwürdig verschnupft. Bei Erna setzten sich die Pollen auf die oberen Atemwege und sorgten für knappe Luft und Hustenreiz. Gertrud hatte eine unruhige Nacht und fühlte sich wie benommen, nicht etwa vom Wein. Und Sabine sorgte sich um ihre sonnengerötete Haut. Doch die 50 km bis nach Koblenz bewältigten alle trotz ihrer Befindlichkeiten und dem Durcheinander angesichts drohender Regenfälle kurz vor dem Ziel ganz gut. Der Höhepunkt des Tages war ein Abstecher zu Fuß auf die Burg Eltz – noch bei Sonnenschein. Die Heimreise verlief beschaulich mit der Bahn und den üblichen kleinen Pannen: Karl stürzte sich vor dem Bahnhof schützend über sein Rad und fiel in dort liegenden Split. Sylvia vergaß ihre Fahrradbrille bei Mc Donalds. Doch mit ein paar Flaschen Wein im Gepäck geriet die Heimfahrt zu einer kleinen Jubiläumsfeier auf 10 Jahre Moseltour mit Gisela Schill und Oliver Ramstedt. Kurt Velo-Sax gratuliert hierzu ganz herzlich. Günter Tatara |
21. September 2004 ADFC Frankfurt am Main e. V. |