Codierung: Fortsetzungsgeschichte in neuem Outfit
Bereits im letzten Heft habe ich davon berichtet, dass wir die Codierung aus der Nikolaikirche abziehen und mehr zu den Händlern verlagern. Der Ankündigung sind Taten gefolgt. So haben inzwischen Codieraktionen bei Fahrrad Wagner in Ginnheim, Sondergeld in Bockenheim und Zweirad Ganzert im Gallus stattgefunden, aber auch in der Commerzbank und in einer Gartenwirtschaft. Anfang Oktober wird bei Theo Intra in Sossenheim die letzte diesjährige Aktion in Fahrradläden ablaufen. Mit einer weiteren Aktion in Ginnheim wird die Codiersaison 2004 ihr vorläufiges Ende finden. Danach werden wir in einem Strategietreffen Bilanz ziehen und das neue Jahr ins Visier nehmen. Wer Lust hat, daran unverbindlich teilzunehmen, möge sich bei uns melden. Wir werden die kalte Jahreszeit zur theoretischen und praktischen Schulung nutzen und gleichzeitig Plakatwände und Info- bzw. Werbematerial perfektionieren. Das Echo der Händler auf unsere Strategie ist sehr positiv. Zehn von ihnen haben schon ihr Interesse bekundet, im nächsten Jahr mit Codieraktionen in ihren Räumen bedacht zu werden. Dabei haben wir aus Zeitgründen noch längst nicht alle ansprechen können. Toller Nebeneffekt: Die Verbindung zum ADFC wird deutlich gefestigt, Werbung in ffa und dem Tourenprogramm sowie Fördermitgliedschaften kündigen sich an. Auch Händler, die mangels Platz auf die Codieraktionen in ihren Räumen verzichten, erklärten sich bereit, unsere Termine publik zu machen. Im Gefolge der gerade laufenden Serie in der Frankfurter Rundschau, Polizeireviere vorzustellen, haben wir schon viele dieser Reviere persönlich aufgesucht und die Polizei über unsere Aktivitäten informiert. Auch die Kontakte zum Polizeiladen, künftig in der Nähe der Konstablerwache, wurden intensiviert. Dort laufen wir offene Türen ein. Ebenfalls besucht haben wir das Fundamt in der Mainzer Landstraße. Dort warten zur Zeit rund 500 Räder auf ihre Eigentümer. Sie können nicht identifiziert werden, weil die Besitzer den Verlust nicht meldeten oder keine Angaben wie Rahmennummer liefern konnten, anhand derer eine Zuordnung möglich wäre. Nach spätestens einem halben Jahr kommen sie unter den Hammer. Die wenigen codierten Räder dagegen verließen diesen Bau bereits nach wenigen Tagen. Zur Zeit läuft im ADFC eine bundesweite Umfrage zum Ist-Zustand der Fahrradcodierung. Die Anzahl der beantworteten Fragebögen nähert sich der Marke 100. Mit ihrer Auswertung bin ich betraut worden. Erstes Fazit: Das Rhein-Main-Gebiet ist vergleichsweise prominent aufgestellt. Besonders in den Neuen Bundesländern, aber auch im Saarland und Schleswig-Holstein ist der ADFC überhaupt nicht engagiert. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen wollen wir die Aktivitäten bundesweit harmonisieren und voran bringen. Dazu ist wohl noch ein langer Atem nötig, aber mit entsprechendem Willen und Unterstützung wird es uns gelingen. Alfred Linder |
21. September 2004 ADFC Frankfurt am Main e. V. |