Luxembourg trifft Frankfurt Luxemburger Bahnradler in Hessen Begonnen hat das Ganze eigentlich simpel. Jean Klein von der „Letzbuerger Velos Initiativ“ (LVI) hat per E-Mail beim ADFC Frankfurt nach einem Routentipp vom Hauptbahnhof in die Wetterau gefragt. Mit einer Gruppe wollte er auf den Spuren alter Bahnstrecken von Frankfurt aus den Vulkanradweg und Trassen im Westerwald abfahren. Die Anfrage landete bei mir und nach längerem Überlegen empfahl ich die „Hohe Straße“ (Der Niddauferweg ist am Vatertag nicht ratsam). Da ich auch ein wenig Schienenvirus in mir habe, beschloss ich spontan mitzufahren. Die Tour war insgesamt gelungen. Übernachtet wurde in Bett&Bike Betrieben. Über Ostheim ging es in Richtung Glauburg, wo der Vulkanradweg beginnt. Das ursprüngliche Ziel, das Schlosshotel in Gedern, war leider ausgebucht. So führte die erste Etappe bis zum Niedermooser See. Das dortige Quartier bot hervorragendes Essen und schöne Zimmer. Am Folgetag konnten Gore&Co einem ausgiebigem Test unterzogen werden, es regnete nur einmal. So beschlossen wir, nur bis Lauterbach zu fahren und uns für die letzten Kilometer nach Grünberg der Bahn anzuvertrauen. Unser Quartier, das Sporthotel in Grünberg, verfügt über ein ausgewachsenes Hallenbad (25 m Becken) und ein gutes Restaurant. Am nächsten Tag ging es zunächst per Bahn nach Herborn, um von hier auf den Spuren der Westerwaldbahn nach Driedorf zu wandeln. Ganz kann man der Trasse eigentlich nicht folgen (abschnittsweise geht es schon – haben es ein andermal probiert, ist aber nur mit gefedertem MTB und dornenfesten Reifen und Klamotten sinnvoll). Ein Teil der Trasse ist aber ein echter Radweg geworden, hier ist auch das Foto entstanden. Leider ist der Weg nicht durchgehend geführt, die weitgehend abgebaute Strecke wäre dafür geeignet. So ging es dann auf Landstraßen weiter in echter Westerwald-Manier (auf und nieder – immer wieder) weiter. Danach sollte sich unser Weg der ehemaligen Kerkertalbahn anschließen (eine Stichstrecke, die in Kerkerbach auf die Lahntalstrecke mündet). Der befahrene Abschnitt der Kerkertalbahn war eher enttäuschend. Es ist ein Rad- und Fußwanderweg, der nur selten der Trasse folgt und vom Untergrund eher anspruchsvoll zu fahren ist. Zudem sind die mikroskopisch kleinen Beschilderungen in der Natur nur schwer auszumachen. Bei Runkel trennte ich mich von der Luxemburger Gruppe und fuhr per Bahn zurück nach Frankfurt. Die Fahrt Lahn abwärts bis Koblenz am nächsten Tag reizte mich nicht. Insgesamt war es sehr unterhaltsam, sich mit Leuten auszutauschen, die mit ähnlichen Problemen wie wir in einem anderen Land kämpfen (Internet: www.lvi.lu). Vielleicht können wir ja im kommenden Jahr mit der LVI eine Mehrtagesfahrt organisieren – dies wäre ein Beitrag zu „Europa leben“. Auf der Homepage sind jedenfalls einige interessante Fahrten zu finden. Wer nun auf den Vulkanradweg neugierig geworden ist, studiere das Frankfurter Tourenprogramm: Es finden noch einige Fahrten auf diesem schönen Wege statt. Tedxt & Foto: Jürgen Johann |
16. Mai 2004 ADFC Frankfurt am Main e. V. |