Auch in Frankfurt gibt’s Provinz
In der jüngsten Ortsbeiratssitzung am 10.02. 2004 stand der Antrag nun erneut auf der Tagesordnung. Im Wortlaut: „Am 14. September 2003 ist wieder eine Fußgängerin von einem Fahrradfahrer angefahren worden. Der Unfall ereignete sich auf der Niddabrücke an der Marquardstraße in Frankfurt-Rödelheim. Ohne sich um das Opfer zu kümmern, fuhr der Mountainbikefahrer davon. (…) Der Magistrat wird aufgefordert,
Der Unfall und das Verhalten des Verursachers sind sehr bedauerlich. Es ist jedoch gegenüber der großen Mehrheit der rücksichtsvoll fahrenden RadlerInnen unfair, diese mit den o. a. Maßnahmen in Kollektivhaft büßen zu lassen. Wie bekannt, handelt es sich beim Niddauferweg sowohl um eine Radroute mit überregionaler Bedeutung als auch um ein innerstädtisches Ausflugsziel für FreizeitradlerInnen. Hat sich die antragstellende Fraktion Gedanken gemacht, wie in Zukunft z. B. schwerbepackte ReiseradlerInnen oder Familien mit Kindersitz bzw. Kinderanhänger diese von ihr erwünschten Schikanen bewältigen sollen? Eine Partei, die zumindest bei ihrer Gründung den Umweltschutz auf ihre Fahnen geschrieben hatte, sollte sich folgende Frage gefallen lassen: Ist es ihr lieber, wenn sich der geschilderte Personenkreis – durch die von ihr geforderten Maßnahmen „überzeugt“ – zukünftig in die große Gemeinde der im Autostau stehenden Bürger einreiht? Da ich dies als ADFC-Mitglied nicht annehmen möchte, hoffe ich, dass die Grünen zukünftig vor der Formulierung solcher Anträge die betreffenden kompetenten Verbände (z. B. ADFC) kontaktieren werden. Christina Romeis |
10. März 2004 ADFC Frankfurt am Main e. V. |