GPS für Radfahrer - Ein Erfahrungsbericht aus Offenbach Wer kennt das nicht: man ist auf einer Fahrradtour und ist der Meinung, man habe die Route „im Kopf“. Doch dann kommt eine Wegegabelung und man ist sich nicht sicher: links oder rechts. Die Karte gibt an dieser Stelle auch nichts her, also entscheidet man sich für links. Nach einer viertelstündigen Weiterfahrt merkt man plötzlich, dass es die falsche Entscheidung war. Also zurück und den anderen Weg weiterfahren. Dieses Szenario, das jeder Radler sicher schon erlebt hat, kann zukünftig der Vergangenheit angehören. Das Zauberwort (oder die Zauberbuchstaben) heißt GPS. Was ist GPS? Nun, ich denke, die meisten Radler haben neben ihrem gelobten Fahrrad auch noch ein Auto und darin vielleicht sogar ein Navigationssystem, das den Fahrer nach einer entsprechenden Eingabe von Ort A nach Ort B in die XY-Straße führt. Solche Geräte, allerdings mit einer etwas anderen Funktionsweise, gibt es seit einiger Zeit auch für Radfahrer. GPS ist ein Satelliten gestütztes Navigationssystem. GPS-Empfänger in der Größe eines Handys älterer Bauart können Signale von bis zu 12 Satelliten empfangen, d. h. man kann mit den vom Gerät angezeigten Koordinaten jederzeit seinen Standort bestimmen. Umgekehrt kann man Koordinaten in das Gerät eingeben und sich zu diesen Punkten führen lassen. Dadurch ergibt sich für den Radler (und auch Wanderer) ein sehr interessanter Aspekt: Durch das Aneinanderreihen von Koordinaten kann man eine komplette Route erstellen und dann abfahren. Das kleine Gerät zeigt mittels eines Pfeils auf dem Display die genaue Fahrtrichtung an und gibt rechtzeitig mit dem Hinweis „Wende voraus“ eine Richtungsänderung an. Das hört sich toll an, ist es auch, bedarf jedoch einiger Vorarbeit. Zunächst möchte ich auf das erforderliche Handwerkszeug eingehen. Man benötigt:
Für meine bisherigen Routenplanungen benutze ich die TOP 50 (als CDs erhältlich) der Landesvermessungsämter. Z. Zt. arbeite ich mit der Software TOURATECH 3.0.2, da diese die oben erwähnten CDs direkt anspricht. Der GPS-Empfänger ist ein GEKO 201 von Garmin.
Die eigentliche Planung der Route erfolgt zu Hause am PC. Man lädt sich mit Hilfe des Softwareprogrammes die Karte auf den Monitor und fährt mit dem Mauszeiger die Route ab. Dabei werden an markanten Stellen so genannte Wegpunkte gesetzt, kurz WP genannt (das erwähnte „Aneinanderreihen von Koordinaten“). Der GPS-Empfänger erkennt diese WPs als Koordinaten und führt den Benutzer später entsprechend von WP zu WP. Es können pro Route max. 125 WPs gesetzt werden, wobei man damit nach meiner bisherigen Erfahrung eine Wegstrecke von bis zu 100 km erstellen kann. Eine gewisse Routine beim Setzen der WPs wird man sich im Laufe der Zeit aneignen.
Hat man die Route am PC erstellt, wird er mittels Verbindungskabel mit dem GPS-Empfänger verbunden, die Route aufgeladen und die Tour kann beginnen.
Ich habe bisher auf diese Art und Weise auf verschiedenen Routen ca. 700 km in mir vollkommen fremden Gebieten zurückgelegt und nie eine Karte benutzen müssen.
Wer Fragen zu GPS hat, kann mich gerne anrufen oder anmailen:
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10. März 2004 ADFC Frankfurt am Main e. V. |