Nachtkappen und lichtscheue Gesellen
Alle Jahre wieder ist es soweit. Dunkle Gestalten bewegen sich wie selbstverständlich auf Straßen und Wegen, und kommen uns sogar auf schmalsten Pfaden flott entgegen. Fast unsichtbar sind diese lichtscheuen Gesellen, wenn Sie da so ohne Licht zum Teil auf der falschen Seite einem entgegenbrettern. Sie sorgen für das leider unter nicht radelnden Zeitgenossen übliche Bild vom „Rüpelradler“, obwohl diese bei weitem nicht die große Masse der Radler darstellen. Es sind eher die (in diesem Fall durchaus wörtlich zu nehmenden) schwarzen Schafe.
Wie bringt man diese nun dazu, wenigstens mit Licht zu fahren?
Ich weiß es nicht. Ansprechen nutzt nichts, wenn z.B. bei der dritten Begegnung auf „Mach endlich Dein Licht an“ ein „Du weißt doch genau, dass ich kein Licht habe“ entgegenschallt. Dem Auge des Gesetzes sind diese Vorkommnisse offenbar auch gleichgültig. Dies trifft jedenfalls zu, solange nichts passiert, denn 10 Euro Verwarnungsgeld dürften nicht die Welt sein, so zu schließen aus der hohen Zahl lichtloser Zeitgenossen. Richtig teuer wird es aber dann, wenn ein Unfall passiert und der Radler zu Recht die Mitschuld trägt und anteilig für den Schaden aufkommen muss. Beispiele: Kollision unbeleuchteter MTB’ler mit linksabbiegendem Kraftwagen 50%, Fahren gegen eine sich öffnende Kraftwagentür 75%, Kollision eines vorfahrtsberechtigten (!) unbeleuchteten Radlers 30%. Ganz zu schweigen davon, dass in all diesen Fällen der Radler mangels Knautschzone den Kürzeren zieht.
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12. Januar 2004 ADFC Frankfurt am Main e. V.
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