Die Bahn
unternimmt große Anstrengungen, die RadfahrerInnen abzukoppeln. Züge, die bisher Radabteile hatten, wurden und werden gestrichen oder durch solche ersetzt, die keine Radmitnahme vorsehen. Dagegen wendet sich eine 100.000 _ teure ADFC-Kampagne, die noch Sponsoren sucht. Eine Maßnahme der Mehdorn-Firma, den RadlerInnen den Wind aus dem Rücken zu nehmen ist, die Mitnahme „entbehrlich“ zu machen. Wie macht Bahn das? Einfach, indem sie den Leuten ein Leihfahrrad aufdrängt. Da wird doch niemand mehr so frech sein, sein EIGENES im Zug mitführen zu wollen?!! Wer trotzdem auf Fahrrad-Mitnahme besteht, der kann mit Unschuldsmiene darauf verwiesen werden, dass das ja überhaupt nicht nötig ist.
Mit dem RENT-A-BIKE zum Bahnhof, anstatt mit Auto? Da sehe ich keine Wahlmöglichkeit. Nur wer ChauffeurIn hat, könnte daran denken, mit Auto zum Bahnhof zu kommen, denn für SelbstfahrerInnen gibt's dort keinen vernünftigen Parkplatz. Leute, die sonst nicht radeln, nehmen auch kein RENT-A-BIKE.
RENT-A-BIKE ist (wenn nicht totgeboren) also Konkurrenz für den gebeutelten ÖPNV. Ein Angebot für Leute, die Samstags mal um 5.50 Uhr am Zug sein müssen, zu einer Zeit wo der ÖPNV (fast) noch pennt. Zu solchen Zeiten wähle ich mein Rad zur Anreise an den Bahnhof und finde dort keine sichere Abstellmöglichkeit (die hat Herr Mehdorn bei den jahrelangen Restaurierungs- und Umbaumaßnahmen eingespart). Das RENT-A-BIKE der Firma Bahn nutzt hierfür die städtischen Ressourcen. Fahrrad-Mitnahme im Zug ... kaum noch möglich. Sollte ich mich beschweren, dann grinst das RENT-A-BIKE von irgendeinem Laternenpfahl, den ich vielleicht zufällig rechtzeitig entdecke. Selbst wenn ich die Bahn-Card hätte: Ob ich dann am Zielort wieder so ein Ding finde, ist offen. Wie ich auf dem schnittigen RENT-A-BIKE Gepäck befestige, ist sowieso ein Geheimnis. Und mit dem RENT-A-BIKE in Urlaub – da lachen ja die Hühner. Das Leihrad als Alibi ist von der Firma Bahn fein zu Ende gedacht. Freya Linder
Ja, wo radeln sie denn?
Das hat nichts mit dem Schutzbedürfnis radelnder Kinder zu tun, denen man gefährliche Fahrbahnen noch nicht zumuten kann. Das ist kein sicheres Einfädeln an geeigneter Stelle in den rollenden Straßenverkehr und kein vorsichtiges Umrollen von Ampeln oder auf Autos zugeschnittenen Stellen. Solche Zeitgenossen verderben die Früchte von jahrelanger ADFC-Lobbyarbeit. Mantafahrer auf zwei Rädern! MTB auf Gehwegen – Nein Danke! Freya Linder
Statt Radwege benutzen Auto fahren für die eigene Gesundheit
Das Prinzip Radweg, die Separierung der verschiedenen Verkehrsarten, ist nämlich gescheitert. Man verspricht sich von der Trennung von Rad- und Kfz-Verkehr eine höhere Sicherheit und Attraktivität für Radfahrer. Man hat dabei nur nicht bedacht, dass eine Trennung nicht vollständig sein kann, denn an jeder Einmündung, Kreuzung und Ausfahrt müssen Kraftfahrzeuge den Radweg, meist rechts in Seitenlage, überqueren. Dies bietet der gelegentlichen Unachtsamkeit der Autofahrer viele Gelegenheiten, einen Radfahrer zu treffen. Verstärkend wirkt, dass Fahrräder auf Radwegen nicht mehr innerhalb des Wahrnehmungsbereiches der Autofahrer liegen, sowie dass Radwege oft schwer als solche zu erkennen sind. Es ist außerdem problematisch, Geradeausfahrer und Abbieger falsch herum zu sortieren, also geradeaus fahrende Fahrräder rechts bzw. auch links und abbiegende Kfzs in der Mitte. Von den Gefahren, die vom Radweg direkt ausgehen, wie schlechte Oberfläche, unübersichtliche Führung und diversen Hindernissen (Laternenpfähle!) gar nicht zu reden. Und gerade die in den Diskussionen angeführten „Schwächeren“, Kinder, unsichere Radfahrer und Ältere sind mit den komplexen Situationen auf Radwegen erst recht überfordert und wiegen sich in einer trügerischen Sicherheit, bis der nächste Rechtsabbieger kommt oder die Beifahrertür sich plötzlich öffnet. Ich persönlich fahre Wege, an denen ich auf benutzungspflichtige Radwege gezwungen werden, inzwischen wieder mit dem Auto. Mein Leben und meine Gesundheit sind mir mehr Wert als das Vermeiden von Lärm, Abgasen und Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer. Traurig, aber wahr. Gerhard Old, Hanau
Volle Kanne contra Radfahrer?
In einem Beitrag über Radfahrer, Verkehrsregelverstöße und Bußgelder macht das ZDF in seiner Sendung „Volle Kanne“ (am 05.6.2003) den üblichen, aber unzutreffenden Eindruck, als führen Radfahrer mehrheitlich rechtswidrig durch die Gegend. Unabhängig davon gilt aber auch für das ZDF, dass, wer im Glaushaus sitzt ... So wird Radfahrern empfohlen, dass man beim und nach Durchfahren eines Sperrschildes („Spardose“ mit Zusatzschild „Radfahrer frei“) rechts fahren "sollte". Dass man rechts fahren muss, tritt vor der Frage in den Hintergrund, wie die ZDFler eigentlich auf die abartige Idee kommen konnten, Radfahrer würden in solchen Situationen links fahren wollen. Dem rechtsexpertengeschwängerten ZDF ist offensichtlich nicht geläufig, dass das Sperrschild ohnehin nicht zwingend die Gegenrichtung einer Einbahnstraße sperrt. Das bußgeldträchtige Beispiel „Walkmanhörer in des Bikers Ohr“ wird durch einen entsprechend regelwidrig ausgestatteten Radfahrer präsentiert, der gerade noch einer sich fahrbahnseits öffnenden Autotür ausweichen kann. Sie wird wohl schlecht geölt gewesen sein, so dass man sie als Biker ohne Ohrhörer hätte quietschen hören können ... Verstehe das wer will! ZDF-Kritik an dem Verhalten des türöffnenden Autofahrers, der regiekonform §1 StVO verleugnend nicht in den Rückspiegel guckt? Fehlanzeige! Aber war von der ZDF Journaille etwas anderes zu erwarten? Tilman Kluge
Über die Angst.
Nun stand die Dreitagestour nach Büdingen und Lich an und meine Angst steigerte sich noch, als das vollgepackte Fahrrad vor mir stand. Voll aufgepumpt ging ja zuerst auch alles gut. Wir waren acht Teilnehmer/Innen (übrigens ein ganz tolle Gruppe!) und am letzten Tag, kurz vor dem Ziel Friedberg, gab es den ersten Platten. Natürlich an meinem Hinterrad, die Katastrophe war eingetreten. Doch Tourenleiter Michael B. schickte die Gruppe ins Rosencafé nach Steinfurt und wir machten uns an die Reparatur. Wir, d.h. Tourenleiter Michael (ich war nur Handlanger) überlistete das Rad, indem er im montierten Zustand den Mantel abhebelte, den Schlauch teilweise freilegte, aufpumpte und das Loch war schnell gefunden. Pflaster drauf, Decke drüber und aufgepumpt, die Reparatur war beendet. Ich durfte das Rad wieder umdrehen und ab ins Café. Es stimmt also doch, dass man das anzieht, wovor man sich fürchtet und Angst hat; an einen Zufall glaube ich nicht mehr. P.S.: Mittlerweile bin ich perfekt im Ein-/Ausbau des hinteren Laufrades. Rolf Weidenhammer
Schwerer Stoff!?
Festzuhalten bleibt aus meiner Sicht: Der Radwegbenutzungszwang sollte aufgehoben werden. Werner Schick, Steinbach |
8. Mai 2003 ADFC Frankfurt am Main e. V. |